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Bitkom Kinder und Jungendschutz-Studie 2024

Das macht Angst im Internet: Klima, Krieg und Krankheiten

Eine Studie der Bitkom zeigt, dass 82 Prozent der jungen Internetnutzer nach der Begegnung von Hass, Mobbing und Lügen im Internet etwas unternehmen.

Autor: Tom Rathert • 7.8.2024 • ca. 2:00 Min

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Ein Fünftel der KInder und Jugendliche verteidigt andere gegen Mobbing.
© Bitkom

„Es muss und kann uns gelingen, Kinder und Jugendliche im Internet stark zu machen“, sagt Präsident des Digitalverbandes Dr. Ralf Wintergerst. ...

„Es muss und kann uns gelingen, Kinder und Jugendliche im Internet stark zu machen“, sagt Präsident des Digitalverbandes Dr. Ralf Wintergerst.

Wintergerst stellte Ergebnisse der repräsentativen „Bitkom Kinder und Jungendschutz-Studie 2024“ vor. Für die Studie wurden 942 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Kinder und Jugendlichen, bei den jüngeren Kindern im Beisein der Eltern.

92 Prozent der Kinder und Jugendlichen ab 6 Jahren nutzen das Internet, 85 Prozent - zumindest ab und zu - ein Smartphone. Im Schnitt verbringen sie mit ihrem Handy gut zwei Stunden täglich. 93 Prozent der Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren nutzen soziale Netzwerke.

6 von 10 können sich ein Leben ohne Internet nicht vorstellen

6 von 10 Kinder und Jugendliche können sich demnach ein Leben ohne Internet nicht vorstellen. Musik hören, Spiele zocken und Videos schauen gehören für die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland zum Alltag ganz selbstverständlich dazu.

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Kindern und Jugendliche treffen auch auf Krieg, Krankheit und Gewalt im Netz.
© Bitkom

Doch auch Lüge, Hass und Gewalt begegnet den jungen Leuten im Internet. So haben nach der Studie 4 von 10 Kindern ab 10 Jahren (39 Prozent), die das Internet nutzen, haben schon einmal Hasskommentare über andere gelesen. Ein Drittel (33 Prozent) hat online Sachen gesehen, die ihnen Angst gemacht haben.

Klima, Krieg und Krankheit

16 Prozent der Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren wurden bereits online beleidigt oder gemobbt. Über 12 Prozent wurden online Lügen verbreitet. Während 3 Prozent zugeben, selbst online schon einmal etwas Gemeines oder falsche Informationen über andere gepostet zu haben. 8 Prozent sagen, ihnen wurde im Internet gedroht, jeweils 7 Prozent sind online schon einmal von Gleichaltrigen oder Erwachsenen sexuell angemacht worden.

Nach einer negativen Erfahrung im Internet hat der Großteil (82 Prozent) der betroffenen Kinder und Jugendlichen laut der Studie etwas unternommen. Die Hälfte (50 Prozent) der Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren, die schon einmal eine negative Erfahrung im Netz gemacht haben, haben mit einem Erwachsenen darüber gesprochen, 44 Prozent mit Gleichaltrigen, 16 Prozent haben dem Betreiber den Vorfall gemeldet. Fast ein Fünftel (18 Prozent) hat schon einmal jemanden gegen Mobbing im Internet verteidigt

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82 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben nach einer negativen Erfahrung etwas unternommen.
© Bitkom

„Um Kinder und Jugendliche auch online besser zu schützen, braucht es nicht nur Aufklärung, sondern auch mehr technische und personelle Ressourcen für Polizei und Ermittlungsbehörden”, fordert Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Jugendschutzeinstellungen seien ein wichtiges Instrument, um Kinder und Jugendliche in einem geschützten Rahmen an das Internet heranzuführen. „Auch wenn es ohne Kontrolle in jungen Jahren nicht geht, ist allerdings Aufklärung das wichtigste Instrument der Medienerziehung“, so Wintergerst.

Eine entscheidende Rolle komme, so Wintergerst, dabei den Schulen zu. Medienkompetenz müsse als fester Bestandteil der Lehrkräfteaus- und Weiterbildung verankert werden.