Fake GPS Hacks: Standort fälschen mit Android oder iPhone
Ob Android-Smartphone oder iPhone: Mit den richtigen Apps können Sie durch einen GPS Hack Ihren Standort faken. Doch wie funktioniert die Schummelei?

© Screenshot: Tim Kaufmann
Mit Apps wie Fake GPS Location lässt sich unter Android und iOS der Standort fälschen.
GPS-Faken ist in Mode: Es gibt viele gute Gründe, den Standort, den das Handy meldet, durch einen Hack zu verändern. Sei es, weil man eine neue App testen oder gar selbst entwickeln möchte, oder weil ein interessanter Online-Dienst nur in den USA funktioniert - nie war die auch "Location Spoofing" genannte Vortäuschung eines anderen Standortes so leicht wie heute.
In diesem Ratgeber erörtern wir die Möglichkeiten zum Faken von GPS-Koordinaten an Android-Smartphones und dem iPhone.
GPS: So ermitteln Smartphones ihren Standort
Moderne Smartphones ermitteln ihren Aufenthaltsort üblicherweise mit dem so genannten A-GPS. Die Abkürzung "GPS" ist längst zum Synonym für satellitengestützte Navigation geworden.
Mit den Handys hat sich das "A" hinzugesellt, das für "Assistiertes GPS" steht. Das bedeutet, dass das Smartphone auch in der Nähe verfügbare WLANs sowie Informationen aus dem Mobilfunknetz zur Standortermittlung heranzieht. So schont es den Akku und ermöglicht die Anzeige des Aufenthaltsortes auch im Innenraum, wo es keinen Sichtkontakt zu den Satelliten des GPS-Systems gibt.
GPS-Standort faken unter Android
Als Android-Nutzer laden Sie als erstes die kostenlose App Fake GPS location auf ihr Handy. Dann schalten Sie die Android-Entwicklereinstellungen frei. Dazu öffnen Sie die Android-Einstellungen und tippen dort auf "Über das Telefon".

© Screenshot: Tim Kaufmann
Dort tippen Sie sieben Mal hintereinander auf die Zeile "Build Nummer". Anschließend verlassen Sie "Über das Telefon" und finden den neuen Eintrag "Entwickleroptionen" direkt darüber.
Hinweis: Wir gehen von einem Standard-Android aus, wie Google es ausliefert. Je nach Handy kann die Vorgehensweise leicht abweichen. In neueren Android-Versionen ist der Menüpunkt "Über das Telefon" zum Beispiel unter "System" versteckt. Funktioniert der beschriebene Weg nicht, suchen Sie am besten nach dem Hersteller und gegebenenfalls Modellnamen sowie dem Zusatz "Entwickleroptionen freischalten" beziehungsweise "enable developer settings" im Web.

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Öffnen Sie die Entwickleroptionen und tippen Sie auf "App für simulierte Standorte auswählen" (in Android 8, früher hieß die Option "App für simulierte Standorte" oder auch "Simulierte Standorte erlauben"). Dann wählen Sie "Fake GPS location" aus.

© Screenshot: Tim Kaufmann
Starten Sie nun die Fake GPS location App. Dann wählen Sie den gewünschten Standort aus und drücken auf den grünen Knopf rechts unten, um ihn zu aktivieren. Den Erfolg können Sie zum Beispiel mit Google Maps überprüfen. Dort sollte nach Drücken des Standord-Knopfes der gefälschte Standort als Ihr aktueller Aufenthaltsort angezeigt werden. Um den Zauber zu beenden drücken Sie die Pause-Taste, die die App links unten anzeigt.

© Screenshot: Tim Kaufmann
GPS-Standort am iPhone faken
Am iPhone ist es ungleich schwerer, einen Standort zu simulieren. Im AppStore erhältliche Apps wie Fake GPS Location sind dem entsprechend auch nicht in der Lage, anderen Apps einen Standort vorzugaukeln, so wie das bei Android möglich ist. Sie können damit mehr oder weniger aufwendige Fotos erzeugen, bei denen der (vermeintliche) Standort mit Fotos von Ihnen oder lokalen Sehenswürdigkeiten kombiniert wird. Mit diesen Bildern lässt sich dann aber maximal der Freundeskreis austricksen.
Lesetipp: Apple-ID für US-App-Store erstellen: So geht's
Echte GPS Faker, zum Beispiel LocationFaker, erfordern einen Jailbreak. Beim Jailbreak verschafft man sich unter Ausnutzung einer Sicherheitslücke Administrationsrechte für Apples Betriebssystem iOS. Anschließend kann man Software an Apples Kontrollen vorbei installieren. Der Aufwand dafür ist allerdings hoch und erfordert neben einer ausnutzbaren Schwachstelle auch einige Vorkenntnisse.

© Screenshot: Tim Kaufmann
Einfacher ist da schon, wenn sich Entwickler gezielt einer App annehmen, um dieser einen falschen Standort vorzutäuschen. So geschehen zum Beispiel bei Niantics Spielehit Pokémon GO. Hier hängt das Spielgeschehen vom Aufenthaltsort ab. Zugleich ist das Spiel sehr beliebt, so dass die Entwicklung einer Sonderlösung für Hacker attraktiv ist.

© Screenshot WEKA / connect
Eine dieser Lösungen ist der Location Spoofer Pokémon GO WebSpoof. Die kostenlos erhältliche Software funktioniert ausschließlich mit Pokémon GO und bedarf einiger technischer Kenntnisse sowie etwas Zeitaufwand. Außerdem setzt sie einen Mac mit Apples Entwicklungsumgebung Xcode voraus. Mit diesem muss das iPhone verbunden sein, so lange Sie die Standortänderung simulieren möchten. Zudem besteht jederzeit die Gefahr, dass ein Pokémon GO Update den WebSpoofer außer Gefecht setzt.
Vom Einsatz dieser und anderer Fake GPS Apps für Pokémon GO müssen wir aber auch aus einem anderen Grund abraten: Niantic betrachtet sie als Cheats und droht Spielern bei Entdeckung mit dem permanenten Ausschluss aus dem Spiel.