Android Market - 280.000 Apps
Das Angebot an Zusatzsoftware, neudeutsch: Apps, macht ein Smartphone erst so richtig interessant. Je größer die Auswahl, desto besser lässt sich das Gerät mit Funktionen und Diensten aufrüsten. Für Android-Geräte gibt es einen zentralen Onlineshop: den Android Market. Der gehört zu den Erfolgreichsten überhaupt.

Während der Android Market im März 2010 noch etwas mehr als 30.000 Apps zählte, hat sich das Angebot ein Jahr später fast verzehnfacht. Rund 280.000 Applikationen und 3,5 Milliarden Downloads hat der Webshop des Suchmaschinen-Giganten derzeit (Juni 2011) zu bieten, monatlich kommen circa 30.000 ...
Während der Android Market im März 2010 noch etwas mehr als 30.000 Apps zählte, hat sich das Angebot ein Jahr später fast verzehnfacht. Rund 280.000 Applikationen und 3,5 Milliarden Downloads hat der Webshop des Suchmaschinen-Giganten derzeit (Juni 2011) zu bieten, monatlich kommen circa 30.000 neue Apps hinzu.

Das rasante Wachstum liegt an der großen Verbreitung von Android-Smartphones, denn während etwa das iOS-Betriebssystem und somit auch Apples App Store nur auf einer überschaubaren Anzahl von Apple-Produkten zum Einsatz kommen, setzen viele namhafte Hardware-Hersteller auf Android. Folglich legen auch viele App-Entwickler ihren Fokus - nicht ausschließlich, aber verstärkt - auf die Google-Plattform, da sie hier mehr potenzielle Nutzer erreichen können.
Apples Onlineladen als Vorbild

Beinahe jede fünfte App im Android Market fällt in die Kategorie Spiele, mehr als die Hälfte aller Anwendungen sind kostenlos. Für die meisten kostenpflichtigen Programme werden nur wenige Euro fällig, für Apps mit größerem Funktionsumfang, wie beispielsweise eine Office Suite oder ein aufwendigeres Spiel, können es aber auch mal fünf bis zehn Euro sein.
Von der Struktur und dem Bedienkonzept her ist der Android Market an den Apple App Store angelehnt, die Apps sind nach Kategorien, Beliebtheit, Preis und Aktualität sortiert; auf der Startseite werden diverse Apps empfohlen und über die Suchmaske je nach Eingabe entsprechende Anwendungen angezeigt. Anders als bei der Apple-Lösung können sich aus dem Android Market installierte Anwendungen auf Wunsch auch automatisch updaten, sobald eine aktuellere Version zur Verfügung steht.
Ohne Kreditkarte kein App-Shopping
Wichtig zu wissen: Googles Webshop ist auf sämtlichen Android-Smartphones vom Start weg installiert. Tablet-PCs mit Android-Betriebssystem haben dagegen nicht zwingend Zugriff auf den Market, da viele günstigere Tablets neben der meist fehlenden Google-Zertifizierung häufig auch keinen GPS-Empfänger verbaut haben - beides Voraussetzung für den Zugriff auf den Onlineladen.

Um die virtuellen Regale des Android Market mit dem Smartphone zu durchstöbern sind grundsätzlich zwei Dinge unabdingbar: Internetzugang via WLAN oder Mobilfunkverbindung und ein Google-Mail-Konto. Kostenpflichtige Anwendungen lassen sich ausschließlich über das Google-eigene Bezahlsystem Google Checkout erwerben, das separat eingerichtet werden muss und lediglich Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptiert; wer nur kostenlose Apps herunterladen möchte, kann auf Google Checkout verzichten.
In den USA ist man da schon deutlich weiter, dort können T-Mobile- und AT&T-Kunden anfallende Kosten aus dem Android Market auch über die Mobilfunkrechnung begleichen. Hierzulande sollen derzeit Gespräche mit dem Unternehmen Paypal bezüglich einer Zulassung des gleichnamigen Online-Bezahlsystems als zusätzliches Zahlungsmittel für den Android Market laufen.
Kompromissbereite Plattform
Um diese Bezahlhürden zu umgehen, machen sich viele App-Entwickler die Offenheit des Betriebssystems zu Nutze und stellen die Anwendungen auch über ihre Webseite zum Download bereit, wobei sie hier verschiedene Bezahlmöglichkeiten anbieten können. Denn anders als Apple erlaubt Google neben dem Android Market auch die Nutzung anderer Quellen, um Software auf dem Smartphone zu installieren - das können etwa alternative Webshops sein oder auf einer Speicherkarte abgelegte Anwendungen.

Für die App-Entwickler bringt das offene Betriebssystem den zusätzlichen Vorteil, dass sie sehr tief in das System eingreifen, einzelne Komponenten und Module - etwa das Telefonbuch oder die Lagesensoren - ansprechen und diese dann für ihre Programme verwenden können. Bei den kostenpflichtigen Anwendungen kassieren die Entwickler pro Download 70 Prozent des Erlöses; Google bekommt 30 Prozent, unterzieht die App dafür aber - anders als Apple - keiner Kontrolle.
Fazit: Der Android Market ist der Motor für den fulminanten Erfolg des Google-Betriebssystems. Waren es am Anfang eher einfache Spiele und Anwendungen mit geringerem Funktionsumfang, hat der Google-Store heute viele praktische und nutzwertige Programme in petto.
Am PC lässt sich über market.android.com ein Blick in den Android Market werfen.