Ratgeber: Mobilfunk-Tarife

Handykosten im Ausland: Ab 1. Juli günstiger

21.6.2012 von Josefine Milosevic

Am 1. Juli 2012 fallen die Preise für die Handynutzung im EU-Ausland. So darf ein Anruf aus der Union statt 41 nur noch maximal 35 Cent kosten. Wir erklären, was die EU-Verordnung sonst noch birngt und wo Sie am günstigsten telefonieren.

ca. 5:15 Min
Ratgeber
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Seit 2007 gilt die EU-Verordnung, die den Horrorpreisen für die Handy-Nutzung im europäischen Ausland den Garaus gemacht hat. Am 1. Juli 2012 greift nun die vierte Stufe der Verordnung, die Preise für die Handynutzung im Ausland fallen noch einmal . Die wichtigsten Änderungen:

  • Anrufe aus dem EU-Ausland: statt 41 nur noch maximal 35 Cent pro Minute
  • Ankommende Anrufewährend des Aufhenthalts im EU-Ausland: statt 13 nur noch 10 Cent pro Minute.
  • Simser zahlen für den SMS-Versand aus dem EU-Ausland gerade mal elf Cent pro Nachricht - oft weniger als zu Hause.
  • Auch sieht die EU-Regelung dieses Jahr erstmals einen Höchstpreis für die Datennutzung vor: Mobile Surfer zahlen fürs Megabyte im EU-Ausland maximal 83 Cent.
  • Ab dem 1. Juli dürfen Mobilfunker mit Sitz in einem EU-Land (siehe Karte rechts) ihren Kunden für die weltweite Datennutzung nicht mehr als 59,90 Euro berechnen - ausgenommen, der Kunde wünscht aktiv selbst ein höheres Kostenlimit. Diese Regelung galt bislang nur für die Datennutzung in EU-Länder.

Neben den verordneten EU-Preisen haben die Netzbetreiber eigene attraktive Angebote, die das Urlaubsbudget schonen: Wie Sie mit speziellen Tarifen bei den einzelnen Mobilfunk-Anbietern noch mehr sparen, lesen Sie im Folgenden. In der Galerie unten sind die Tarife im Detail aufgeführt.

Auslandstarife Telekom
Telekom: Auslandspreise für Vertragskunden
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Telekom: Smart-Traveler-Option und Travel-&-Surf-Pakete

Mit der Smart-Traveller-Option können die Inklusivminuten von Vertragstarifen in der EU, Kroatien und der Schweiz gegen 75 Cent Verbindungsgebühr pro Gespräch genutzt werden - bei längeren Gesprächen ist das allemal günstiger.

Die Rufumleitung der Gespräche auf die Mobilbox ist weltweit kostenlos - und bislang einzigartig. Selbst die EU beschränkt die Pflicht zur kostenlosen Anrufumleitung auf die Sprachbox auf die EU-Länder.

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Für die Intenet-Nutzung stehen die t Travel-&-Surf-Pakete als Option zu Verfügung: Der Daypass S für 1,95 Euro pro Tag enthält 10 MB in der EU, der Schweiz, in Norwegen und Kroatien. Wem das nicht reicht, der bucht das 50-MB-Paket für 4,95 Euro pro Tag oder gleich den Weekpass für 14,95 Euro mit 100 MB.

Auch außerhalb der EU geht man nicht gleich bankrott: Der Daypass S ist auch für Rest-Europa und andere Länder zu haben. Die Travel-&-Surf-Pakete gelten zudem fürs Surfen per Handy, Tablet und Notebook und lassen sich bei Einreise ins Urlaubsland per SMS oder Download-Link buchen. Ist das Budget alle, wird der Datenstrom gestoppt; wer mag, kann via SMS oder Webseite nachordern. Ansonsten greift die verordnete Kostenbremse: Ab 59,50 Euro wird Datennutzung im EU-Ausland gesperrt.

Auslandstarife Vodafone
Vodafone: Auslandspreise für Vertragskunden
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Vodafone: Reiseversprechen und Reisepaket Data

Seit sieben Jahren plaudern Vodafone-Urlauber mit der voreingestellten Auslandsoption "Reiseversprechen" fast zum gleichen Preis wie zu Hause: So können Superflat-Nutzer mit Minutenpaketen ähnlich wie bei der Telekom die Inklusivminuten in 36 Ländern abtelefonieren, auch hier zuzüglich 75 Cent pro Verbindung.

Für alle anderen Vertrags- und CallYa-Prepaid-Kunden fallen im Ausland 29 Cent pro Minute an, für ankommende Anrufe 75 Cent pro Verbindung; wer über eine Stunde plaudert, zahlt ab der 61. Minute 20 Cent. Das Reiseversprechen lohnt sich für Gespräche ab vier Minuten. Vorteil: Die Auslandsoption gilt auch in Nicht-EU-Ländern wie der Türkei, der Schweiz und sogar in Australien und Neuseeland. Sparpotenzial: bis 80 Prozent. Damit sind die Düsseldorfer nicht nur den Netzrivalen, sondern auch der EU-Verordnung deutlich voraus.

Auslandstarife Base
Base: Auslandspreise für Vertragskunden
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In Sachen Datennutzung setzt Vodafone ebenfalls Akzente: Seit Juni ist in den Superflat-Internet-Plus-Tarifen das Reisepaket Data inklusive: Vier Mal im Jahr kann man eine Woche lang 25 MB gratis nutzen - in 35 Ländern Europas. Das Angebot gilt für Neukunden und Vertragsverlängerer bis Ende September: Wer bis dahin einen Vertrag abschließt oder seinen alten verlängert, kann die Reisepakete während seiner gesamten Vertragslaufzeit gratis nutzen.

Bildergalerie

Auslandstarife Telekom

Mobilfunk-Tarife

Auslandstarife im Überblick

Die Auslandstarife der Mobilfunk-Anbieter im Überblick

Base/E-Plus: Reisevorteil Plus

Mit der Option "Reisevorteil Plus" telefonieren Base-Kunden innerhalb der EU für nur 19 Cent die Minute. Auch Base verzichtet nicht auf die Verbindungsgebühr, begnügt sich aber mit 49 Cent. Telekom und Vodafone kassieren pro Gespräch 75 Cent extra.

Viel Herz zeigt Base für Simser: Eine SMS aus EU-Ländern sowie aus Island, Norwegen und Liechtenstein kostet nur neun Cent und unterbietet damit selbst die EU-Vorgabe.

Äußerst fair auch die Konditionen für die Internet-Nutzung: Seit Juni gibt's im Euro-Reise-Paket für gerade mal zehn Euro 100 MB fürs EU-Ausland. Das Angebot gilt 30 Tage lang. Wer innerhalb der 30 Tage sein Datenvolumen aufbraucht, zahlt in der Folge günstige 29 Cent pro MB. Auch sonst werden die Reisevorteil-Plus-Kunden nicht gemolken: In der EU fallen fürs mobile Surfen 49 Cent pro MB an. Wer außerhalb der regulierten-Zone surft, muss auch nicht gleich zum Schuldnerberater: Der USA-Urlauber zahlt 2,49 Euro, in Dubai 4,49 Euro pro MB.

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Prepaid-Kunden können bei Base fürs EU-Ausland ein Sprach- und Datenpaket mit 50 Inklusivminuten für 4,99 Euro ordern. Dieses Kontingent gilt innerhalb von sieben Tagen für abgehende Gespräche nach Deutschland und für ankommende Telefonate aus EU-Ländern.

Das Pendant für Datennutzer: 50 MB für 4,99 Euro im EU-Ausland. Die Datenoption gilt ebenfalls eine Woche. Wer länger verreist, kann das Sprach- und Datenpaket nach Ablauf der sieben Tage nochmals buchen.

Auch bei Base greift das von der EU verordnete Datenlimit bei 59,50 Euro. Wer mag, kann die Obergrenze aber auch auf 100 oder 150 Euro setzen. 

Auslandstarife o2
o2: Auslandspreise für Vertragskunden
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O2: Reiseoption und Smartphone Day Pack 

O2 senkt zum 1. Juli die Preise für seine Reiseoption: Kunden aus EU-Ländern können dann für 19 statt bisher 30 Cent die Minute telefonieren. Wer im EU-Ausland angerufen wird, zahlt für ankommende Anrufe die erste Stunde 75 Cent Verbindungsgebühr pro Gespräch, ab der 61. Minute werden ab 1. Juli statt 20 nur noch 15 Cent pro Minute fällig.

In puncto Datenroaming orientiert sich O2 preislich an den D-Netz-Riesen: So bieten auch die Bayern neuerdings mit "Smartphone Day Pack EU" ein Datenpaket mit 25 MB für knapp zwei Euro an. Pluspunkt: Das gilt auch in den Nicht-EU-Ländern Schweiz und Kroatien.

Äußerst faire Konditionen bekommen Vielnutzer: Im "Internet Day Pack EU" sind die Datenkosten in den EU-Ländern auf maximal zehn Euro pro Tag begrenzt.

Mobilfunk-Discounter

Die EU-Regelung gilt auch für Prepaid-Nutzer: Anrufe aus dem EU-Ausland kosten maximal 35 Cent pro Minute, ankommende Gespräche zehn Cent die Minute. Die Mobilfunk-Discounter gehen einen Schritt weiter und rechnen die ankommenden Anrufe im EU-Ausland sogar einen Cent günstiger ab als die Vorgabe.

Gute Nachrichten auch für Surfer: Yourfone, Simyo, Blau.de sowie der E-Plus-Kooperations- Partner Aldi sind in Sachen Datenpreise vorbildlich aufgestellt. Bei allen vier Anbietern zahlen Kunden pro Megabyte im EU-Ausland nur 49 Cent - damit sind sie über 40 Prozent günstiger dran als mit dem vorgegebenen Euro-Datentarif.

Die Base-Prepaid-Reisepakete haben Simyo, Aldi und Blau.de ebenfalls in Programm: Für 4,99 Euro gibt's 50 Inklusivminuten, die innerhalb von sieben Tagen für abgehende und ankommende EU-Gespräche genutzt werden können. Handysurfer können fürs gleiche Geld ein Datenpaket mit 50 MB Inklusivvolumen buchen, das wie bei Base eine Woche gilt.

Bei Fonic erhalten Smartphone-Nutzer ein Datenpaket für drei Euro pro Tag, das aber nur 10 MB enthält.

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