Heimvernetzung
Das kann Apple Airplay
Apples Streaming-Protokoll ist für Musikübertragungen verbreitet. Mittlerweile unterstützt es auch Fotos und Videos. Wir zeigen, was Airplay kann und wie es funktioniert.

Mit dem Siegeszug von iPods und iPhones kam der Bedarf, die auf diesen Geräten gespeicherte Musik drahtlos auf Stereoanlagen und Lautsprechersysteme zu übertragen. Apple kam diesem Wunsch zunächst mit dem in der Wiedergabesoftware integrierten und später auf iOS-Geräte ausgedehnten hauseigenen Streaming-Standard Airtunes nach. Später erweiterten die Kalifornier ihre Lösungen um die Übertragung von Stand- und Bewegtbildern und tauften sie Airplay.
Vor allem für Audio populär
Im Audiobereich ist Airtunes beziehungsweise Airplay heute weit verbreitet: Eine große Anzahl von drahtlosen Lautsprechersystemen und fürs Heimnetzwerk ausgelegten Hi-Fi-Anlagen unterstützt den Apple-Standard, darunter von Größen wie B&W, Bose, Denon, JBL, Loewe, Marantz oder Philips.
Sollen jedoch Fotos oder Videos gestreamt werden, stehen als Empfangsgeräte derzeit praktisch nur Apple-Produkte zur Verfügung. Die für rund 100 Euro angebotene Web-TV-Box AppleTV lässt sich dazu per HDMI an alle moderneren Flachbildfernseher anschließen. Die WLAN-Basis Airport Express (ebenfalls um 100 Euro) unterstützt dagegen nur Audio-Streaming.

Airplay für Windows und Android
Seitens Apple ist die Wiedergabe via Airplay auf eigene Geräte beschränkt: iPods, iPads, iPhones und natürlich Macs. Angesichts des zahlreich angebotenen Airplay-Zubehörs haben Drittanbieter allerdings auch Softwarelösungen für andere Plattformen entwickelt.
So lassen sich mit den Tools Shairport, AirMediaPlayer und Aerodrom auch Windows-PCs zu Airplay-kompatiblen Playern aufrüsten. Und im Google Play Store finden sich mehrere Apps, die Airport auf Android-Geräten implementieren. Offiziell hat Apple sein Protokoll zwar nie an diese Anbieter lizenziert, toleriert ihre Lösungen bislang aber stillschweigend.
Airplay im Detail
Das Streamingprotokoll Airplay ist eine vollständige Eigenentwicklung von Apple und wird ab Werk nur auf Apple-Geräten unterstützt. Es entstand aus dem Vorgänger Airtunes, der zunächst nur für das Streamen von Audiodaten von iPods und Co auf passende Empfangsgeräte gedacht war. Dies Lösung ist sogar in der Lage, mehrere Räume gleichzeitig zu beschallen und dabei die Latenzzeiten im Netzwerk zu berücksichtigen, sodass der Ton überall synchron bleibt.

Im Juni 2010 erweiterte Apple mit der iTunes-Version 10.1 den Standard um die Möglichkeit, auch Fotos und Videos zu übertragen. Aus Airtunes wurde Airplay.
Seit der im Oktober 2011 erschienenen iOS-Version 5 können Apples Mobilgeräte per Airplay auch ihren aktuellen Bildschirminhalt übertragen. So lassen sich zum Beispiele die Bildinhalte von Spielen oder Browser-Inhalte eines iPhones oder iPod touchs auf einem TV-Gerät anzeigen.
Außerdem lizenziert Apple seine Übertragungstechnik nun auch an Dritthersteller, sodass diese etwa in Lautsprecher oder Hi-Fi-Anlagen eingebaut werden kann, ohne dass ein Apple-Produkt a la Airport Express oder AppleTV als Adapter vorgeschaltet werden muss.
Zur Bedienung nutzt man die Oberfläche des als Sender fungierenden iOS-Geräts beziehungsweise die auf dem Mac laufende Software iTunes oder iPhoto. Das hat allerdings auch zur Folge, dass Airplay-Empfängergeräte sich immer passiv verhalten und ihrerseits keine Möglichkeit zur Quellenauswahl bieten.