Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
IFA-Special 2008

IFA 2008: Alles über Handy-TV

Massenmarkt in den Kinderschuhen oder Totgeburt? Über wenige technische Innovationen lässt sich so trefflich streiten wie über Fernsehen auf dem Handy.

Autoren: Redaktion connect und Hannes Rügheimer • 8.9.2008 • ca. 1:05 Min

Handy-TV
Handy-TV
© Archiv
Inhalt
  1. IFA 2008: Alles über Handy-TV
  2. Mobile TV per UMTS
  3. DVB-H versus DVB-T

Gerätehersteller und Dienste-Anbieter zeichnen in ihrer Werbung Szenen wie die, in der Fußball-Fans sich in der Kneipe begeistert um ein Fernseh-Handy scharen. Die Skeptiker halten dagegen: In der Kneipe hängt meistens auch ein richtiges TV-Gerät an der Wand, und abgesehen von Sport gibt es kau...

Gerätehersteller und Dienste-Anbieter zeichnen in ihrer Werbung Szenen wie die, in der Fußball-Fans sich in der Kneipe begeistert um ein Fernseh-Handy scharen. Die Skeptiker halten dagegen: In der Kneipe hängt meistens auch ein richtiges TV-Gerät an der Wand, und abgesehen von Sport gibt es kaum TV-Content, den man unbedingt zum Zeitpunkt der Ausstrahlung sehen muss. Aufzeichnen und am "richtigen Fernseher" zeitversetzt ansehen lautet statt dessen die Devise.

Zwei mit vielen Vorschusslorbeeren und Branchen-Hoffnungen bedachte Anläufe fürs Handy-Fernsehen wurden denn auch schon wieder zu Grabe getragen: Die Ausstrahlungen nach DMB-Standard (Digital Media Broadcast), die von der Firma MFD (Mobiles Fernsehen Deutschland) als "Watcha" vermarktet wurde, stellte Ende April 2008 den Betrieb ein. Und die Neugründung "Mobile 3.0", an der sich neben MFD auch die Verlage Burda und Holtzbrinck beteiligt hatten, schaffte mit argen Klimmzügen den versprochenen Probebetrieb zur Fußball-EM in DVB-H-Technik in gerade mal vier Städten. Mittlerweile kursieren Berichte, dass auch dieses Konsortium kurz nach seiner Gründung schon wieder vor der Aufgabe steht.

Wurde der Bedarf an Handy-TV also schlicht überschätzt? Oder waren die Angebote, die auf Abos zu Preisen zwischen 5 und 10 Euro pro Monat setzen, einfach zu teuer? Marktbeobachter sehen für Handy-TV vor allem zwei realistische Einsatzgebiete: Als Zeitfüller beim Warten auf Busse, Bahnen oder Flugzeuge. Während des Reisens mit üblichen Verkehrsmitteln klappt der Empfang aus technischen Gründen ohnehin nicht besonders gut. Und zum Angeben und Herzeigen. Dieser Effekt verliert sich nach ein paar Einsätzen allerdings schnell und rechtfertigt auf Dauer keine Abo-Gebühren.