IPTV-Angebot T-Entertain
Installation, Handling, Qualität
- T-Home: TV goes Internet
- Installation, Handling, Qualität
- Video on Demand
- Hardware im Test: Speedport W 920V
- Hardware im Test: Speedport W 100 Bridge
- DVB-T, DVB-C, DVB-S
Zur Installation der Set-Top-Box ist ziemlich einfach. LAN-Kabel an den Router andocken, Fernseher anschließen, fertig: Die Einbindung des Media Receivers in ein bestehendes Heimnetzwerk ist ruck, zuck erledigt.

Für den Praxistest haben wir einen LCD-Flat-TV (HD-ready) mit der digitalen HDMI-Schnittstelle (Version 1.1) des Media Receivers verbunden. Ältere Röhrenfernseher nehmen über Video-Anschlüsse wie SCART Kontakt auf. Dank der ebenfalls vorhandenen Audio-Ausgänge können sich zudem Hi-Fi- oder Heimkino-Systeme um den guten Ton kümmern.
Passend dazu: Noch dieses Jahr will T-Home über den Receiver auch Internetradioprogramme empfangbar machen. Schade hingegen, dass die beiden vorhandenen USB-Schnittstellen gänzlich ohne Funktion sind. So kann der Kunde derzeit noch keine eigenen Bilder oder Videos über die Box auf den Bildschirm bringen.
Einfaches Handling und komfortable Extras

Von seiner besten Seite präsentierte sich T-Home Entertain im Praxisbetrieb. Übersichtliche, gut lesbare und selbsterklärende Bildschirmmenüs dürften gerade auch wenig technikaffinen Nutzern Freude bereiten. Die Tasten der Fernbedienung sind sinnvoll angeordnet. Zudem sammelt der Infrarotgeber mit dem Verzicht auf verwirrende Tasten-Doppelbelegungen Pluspunkte.
Anfängliche Befürchtungen, dass einem beim Umschalten der Kanäle Zeitverzögerungen den Fernsehabend vermiesen könnten, erwiesen sich als unbegründet. Den im Vergleich zum klassischen Fernsehen technisch viel aufwendigeren Wechsel des TV-Datenstroms meisterte die Set-Top-Box erstaunlich fix. Auch Zappen durch die Programme geht flott und macht Spaß.
Weniger Freude bereitet der Stromverbrauch der Set-Top-Box, denn die genehmigt sich im Standby satte 13 Watt, die 19,2 Watt im Normal-Betrieb hingegen gehen in Ordnung. Zu den Highlights der Entertain-Pakete zählt eine umfassende Programmvorschau. Die elektronische Fernsehzeitschrift (Electronic Program Guide, kurz EPG) blendet auf Knopfdruck das Programmangebot der nächsten zwei Wochen im Bildschirm ein.
Videorekorder via Internet fernsteuern
Im Verbund mit dem kinderleicht zu bedienenden, digitalen Videorekorder kann der Anwender so die gewünschten Sendungen ganz einfach auswählen und mit der Aufnahmetaste für die Aufzeichnung auf Festplatte vormerken.

Neben der Möglichkeit, alle Folgen einer Serie zu speichern, kann der digitale Videorekorder auch via Internet ferngesteuert werden. Dieser Programm-Manager ist beispielsweise über den Büro-Computer oder das Handy zugänglich.
Ohnehin ist Flexibilität Trumpf bei IPTV: Denn mit der sogenannten Timeshift-Funktion kann der Zuschauer das laufende TV-Programm über die Play/Pause-Taste jederzeit anhalten, auf der internen 160-GB-Festplatte zwischenspeichern und die Wiedergabe nahtlos fortsetzen, sobald beispielsweise das Telefonat mit der Schwiegermutter beendet ist.
Einen Kanal anschauen und parallel dazu eine Sendung eines anderen Kanals aufnehmen, geht ebenfalls. Durch die vergleichsweise geringe Bitrate der SDTV-Datenströme (Verwendeter Codec: MPEG4/AVC; Video-Bitrate: 2,5 Mbit/s) klappte der gleichzeitige Empfang zweier TV-Programme über die DSL16-plus-Verbindung problemlos.
Akzeptable Bildqualität
Auch hier hat sich etwas getan. Dennoch schlichen sich je nach Sender und Programminhalten häufiger mehr oder minder starke Unschärfen in die Standard-Bilder ein. Wer genau hinschaute, konnte besonders bei großen, einheitlichen Farbflächen, Schriften oder an Gesichtern, deren Details und Hautfarbtöne ohnehin schwierig wirklichkeitsgetreu abzubilden sind, Ungenauigkeiten oder Bildfehler ausmachen.
Bei dynamischen Sportszenen hatte IPTV phasenweise sichtbar Mühe, schnell bewegten Objekten zu folgen. Erfreulich war, dass die gefürchteten MPEG-Artefakte (kurzzeitige Klötzchenbildung) oder gar Wiedergabeabbrüche in unserem Testaufbau so gut wie nie auftraten.

Insgesamt erreicht T-Home Entertain durchaus das Niveau des digitalen Fernsehempfangs via Antenne (DVB-T), was sicherlich kein Anlass zu Euphorie ist, wohl aber eines zeigt: Die noch junge, ambitionierte IPTV-Technologie hat in der jüngsten Vergangenheit beträchtliche Fortschritte gemacht.Dank verbesserter Stabilität fühlt sich das Live-Fernsehen über Internet fast genauso an wie TV über die etablierten Übertragungswege.
Dass IPTV erst in den High-Definition-Formaten (HDTV) zu Höchstform aufläuft, zeigte die HD-Wiedergabe einer Partie der Fußball-Bundesliga. Tiefenschärfe, feine Bilddetails, klar lesbare Schriften auf den Trikots der Spieler - die aufpreispflichtigen Pre-miere-Bilder waren im wahrsten Wortsinn klar besser als die vom gängigen MPEG-2-Format in den stärker komprimierten, aber effizienteren MPEG-4-Codec umgewandelten Standardbilder.
Mit erstklassigem HD-Material gefüttert, hielt der Internet-Entertainer von T-Home kritischen Blicken stand. So macht IPTV schon heute richtig Spaß. Aus nachvollziehbaren Gründen (Video-Datenrate eines HD-Kanals: 8,4 Mbit/s) "sendet" T-Home derzeit nur in High-Definition, wenn der Kunde an das superschnelle Netz angeschlossen ist. Diese VDSL-Zugänge sind jedoch bislang nur in einigen Großstädten verfügbar.
Fazit: Derzeit keine Alternative
Für Heimkino-Anhänger, Filmliebhaber und anspruchsvolle TV-Zuschauer ist IPTV derzeit noch keine Alternative zum Satelliten-Empfang oder dem Kabelanschluss. Je stärker sich aber der Schwerpunkt in der Mediennutzung direkt ins Internet verlagert, desto interessanter werden die T-Home Entertain-Pakete mit schnellem DSL-Zugang, Doppel-Flatrate sowie integriertem, höchst komfortablem TV-Angebot als Add-On.
Immer noch unentschlossen? Machen Sie sich doch selbst ein Bild über den aktuellen Stand der IPTV-Technologie. Die Telekom-Kunden (ab Call & Surf Comfort) haben noch bis zum 19. Oktober die Gelegenheit, Entertain zwei Monate lang kostenlos zu testen - ganz bequem vom Sofa aus.