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Übersicht: LTE-Frequenzen

iPhone 5 und der LTE-Dschungel

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Warum das iPhone 5 superschnelles Internet per LTE kann und doch nicht kann? Zum Beispiel weil LTE weltweit auf 44 Frequenzbändern eingesetzt wird. Wir zeigen, wo welche LTE-Frequenzen existieren.

Autor: Hannes Rügheimer • 2.10.2012 • ca. 1:50 Min

Das Apple iPhone 5 bei der Telekom als Tarifbundle
Das Apple iPhone 5 bei der Telekom als Tarifbundle
© Screenshot Arnulf Schäfer

Die LTE-Verwirrung hat ja schon fast Geschichte: Den Anfang machte im Frühjahr Apples iPad 3. Das Gerät kann zwar LTE (auch 4G genannt) - aber nicht in Deutschland. Apple hatte sich entschieden, die Funktechnik so auszulegen, dass sie im LTE-Modus nur in den USA und Kanada relevante Frequenzen unt...

Die LTE-Verwirrung hat ja schon fast Geschichte: Den Anfang machte im Frühjahr Apples iPad 3. Das Gerät kann zwar LTE (auch 4G genannt) - aber nicht in Deutschland. Apple hatte sich entschieden, die Funktechnik so auszulegen, dass sie im LTE-Modus nur in den USA und Kanada relevante Frequenzen unterstützt: 2100 MHz und 700 MHz.

Beim iPhone 5 hat sich dies nur geringfügig verbessert: Die für Deutschland vorgesehene iPhone-5-Variante A1429 unterstützt drei LTE-Frequenzbänder: 2100 MHz, 1800 MHz und 850 MHz. Davon ist in Deutschland nur eines relevant - die Deutsche Telekom nutzt die 1800-MHz-Frequenz zum LTE-Ausbau in Städten.

Interessenten auf dem Land (wo bei uns vor allem mit 800 MHz gefunkt wird) gehen beim iPhone 5 in Sachen LTE leer aus - ebenso Kunden von Vodafone und O2.

Ratgeber: LTE-Technik und Ausbau

Frequenz-Chaos: 44 Bänder weltweit

Zur Ehrenrettung Apples lässt sich anführen, dass die weltweite Frequenz-Landschaft beim 4G-Netz ziemlich unübersichtlich ist. Nicht weniger als 44 Frequenzbänder wurden für den LTE-Betrieb in unterschiedlichen Ländern festgelegt. Wie sie exakt definiert sind, finden Interessierte in der Tabelle ganz am Ende des Artikels.

Test: Apple iPhone 5 im Test

Die Vielzahl erklärt sich dadurch, dass in verschiedenen Ländern unterschiedliche Frequenzbereiche zur Verfügung standen. Für Roaming spielt dies übrigens keine Rolle - denn das gibt es bei LTE bislang noch gar nicht.

(Anmerkung zur Tabelle: Weitere Frequenz-Auktionen geplant für Ende 2012/Anfang 2013: Griechenland Band 3 und 8; Irland Band 3, 7, 8, und 20; Ägypten Band 3 und 4; Südafrika Band 7 und 20; Indien Band 3, 8 und 40; Türkei (Auktion in 2015) Band 7 und 20)

Allerdings zeigt ein Blick in die Tabelle "LTE international" oben, dass für die meisten Regionen doch nur einige wenige Bänder relevant sind. Mit seiner Entscheidung beim iPhone 5 wollte Apple wohl möglichst viele Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das GSM-Modell soll neben Europa auch Australien und Asien bedienen.

Nokia: Mit fünf Bändern um die Welt

Dass sich das Problem besser lösen lässt, beweist Nokia mit "Pentaband-LTE" im neuen Lumia 920. Es unterstützt fünf LTE-Bänder und somit die meisten Länder Mitteleuropas. Soviel hätten europäische Kunden Apple auch wert sein können - zumal Apple mit dem für die USA und Japan ausgelegten CDMA-Modell beweist, dass das iPhone 5 fünf verschiedene LTE-Frequenzen unterstützen kann.

Anmerkungen zur Tabelle: FDD = Frequency Division Duplex (Frequenzduplex: Up- und Downlink laufen über verschiedene Frequenzen); TDD = Time Division Duplex (Zeitduplex: Up- und Downlinks finden in verschiedenen Zeitschlitzen statt)

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