Ratgeber: LTE

Qualcomm: "Ausdauer wie bei UMTS-Geräten"

14.5.2012 von Bernd Theiss

ca. 2:15 Min
Ratgeber
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  1. Marktübersicht: LTE-Smartphones und -Surfsticks
  2. Qualcomm: "Ausdauer wie bei UMTS-Geräten"

LTE ist dabei, von der stationären in die mobile Phase zu gehen und vom experimentellen in den Regelbetrieb. Wo liegen die Herausforderungen für einen Chipsatz-Hersteller wie Qualcomm?

Die ersten LTE/HSPA+/GPRS USB-Datensticks kamen bereits vor etwa einem Jahr auf den Markt, um Highspeed-Internetzugang mit bis zu 100Mbps auch von unterwegs zu ermöglichen. Anders als stationäre LTE-Router unterstützen diese Modemsticks neben den neuen LTE-Frequenzen (800MHz, 2600MHz und je nach Netzwerk 1800MHz) auch die existierenden UMTS-/HSPA- und GSM-Bänder und können automatisch zwischen den Technologien und Frequenzbändern wechseln.

Seit kurzem sind mit dem HTC Velocity 4G und dem Samsung SII LTE nun auch die ersten LTE-Smartphones in Europa auf dem Markt. Gemäss dem derzeitigen Stand der Technik werden Sprachanrufe über das vorhandene UMTS- oder GSM-Netz geführt. Damit in Zukunft Telefonate auch mobil im LTE-Netz übertragen werden können, wird diese Funktionalität in unseren Chipsets implementiert und ausgiebig mit allen Beteiligten getestet.

Obwohl LTE ein weltweit verbreiteter Standard ist, verursachen die vielen unterschiedlichen Frequenzen in den einzelnen Ländern Kopfzerbrechen. Was kann ein Modem-Hersteller wie Qualcomm tun, um für in vielen Ländern nutzbare LTE-Geräte zu sorgen?

Schon die bestehenden 2G-/3G-Netze arbeiten in regional unterschiedlichen Frequenzbändern. Die Endgerätehersteller entwickeln deshalb üblicherweise regionale Modellvarianten. LTE ist laut 3GPP Rel. 10 weltweit für 34 Bänder spezifiziert, einige davon sind schon im kommerziellen Einsatz. Unsere LTE-Chipsets unterstützen bereits alle LTE-Bänder, die derzeit in den Netzen verfügbar sind. Aus kommerziellen Gründen kommen hier aber weiterhin Varianten für die unterschiedlichen Regionen zum Einsatz.

Auf welche außereuropäischen Länder werden deutsche LTE-Smartphones und Daten-Modems nach Ihrer Einschätzung ausgerichtet und ist die breitflächige Nutzbarkeit auch vom Gerätepreis abhängig?

Die größten LTE-Netze außerhalb Europas finden sich in den USA, Japan und Südkorea. Bisher gibt es meines Wissens noch keine LTE-Roaming-Agreements von deutschen Netzbetreibern. Ich nehme an, dass sich das mit steigender Anzahl an kommerziellen LTE-Roaming-Netzen ändern wird.

Wenn ein LTE-Gerät von sagen wir mal 700 MHz bis 2,6 GHz auf mehr als drei Frequenzen arbeiten soll, ist dann eine Lösung mit drei oder weniger breitbandigen Antennen denkbar?

Üblicherweise kommen hier Single-Feed Wideband-Antennen zum Einsatz, die all diese Bänder unterstützen, d.h. zwei davon für LTE mit MIMO-Unterstützung. Alternativ gibt es auch Multi-Feed-Varianten, die in einem Gehäuse mehrere Antenne für die verschiedenen Bänder vereinigen. Zwei Emfangsantennen sind ohnehin schon bei höheren UMTS/HSPA+ Datenraten empfehlenswert.

LTE erfordert mit seinen höheren Datenraten und mit der Auswertung der doppelten Datenströme durch MIMO sicherlich erhöhten Rechenaufwand für die Decodierung. Wie stark geht der hierfür maßgebliche Energieverbrauch des Modems in die gesamte Energiebilanz eines Smartphones ein? Wird die LTE-Nutzung auf die Ausdauer durchschlagen?

Einer der Hauptvorteile von LTE liegt natürlich in den höheren Datenraten und kürzeren Latenzzeiten. Zwar erhöht sich damit entsprechend der Rechenaufwand, allerdings werden die Daten auch in deutlich kürzerer Zeit geladen. Bei der Betrachtung des Stromverbrauchs muss man aber alle Komponenten eines Endgerätes mit einbeziehen, insbesondere das Display, das etwa die Hälfte der Energie verbraucht. Insgesamt erwarte ich, dass LTE-Telefone im heute üblichen Rahmen von UMTS-Smartphones liegen.

Weitere Informationen

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