Schweiz: Sunrise
So entstand Sunrise Im Jahr 1996 gründeten sechs Schweizer Elektrizitätsgesellschaften das Telekommunikationsunternehmen diAx. Im gleichen Jahr riefen die Schweizer Bahn, eine Bank und ein Einzelhandelskonzern die Newtelco AG ins Leben, in die ein Jahr später die British Telecom und die Tele Da...
So entstand Sunrise
Im Jahr 1996 gründeten sechs Schweizer Elektrizitätsgesellschaften das Telekommunikationsunternehmen diAx. Im gleichen Jahr riefen die Schweizer Bahn, eine Bank und ein Einzelhandelskonzern die Newtelco AG ins Leben, in die ein Jahr später die British Telecom und die Tele Danmark einsteigen, um die Marke Sunrise zu gründen.
Während sich Sunrise zunächst als Festnetzanbieter etabliert, startet diAx ein GSM-Netz und führt später als Erster den Datenbeschleuniger GPRS in der Schweiz ein. 2001 fusionieren die beiden Unternehmen und ersteigern eine von vier UMTS-Lizenzen. Ende 2005 steht ein Netz, das neben GPRS auch EDGE und UMTS unterstützt. Dieses Netz nutzen heute gut 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
Telefonieren
Damit liegt Sunrise nach Kunden mit Orange auf Augenhöhe. Trifft das auch auf die Qualität der angebotenen Dienste zu? Beim Telefonieren innerhalb der Städte schenken sich die beiden Netzbetreiber jedenfalls nichts. Wobei das hohe allgemeine Niveau dieser Disziplin Ausreißer nach oben oder unten auch in Grenzen hält. So werden unterm Strich bei Sunrise knapp ein halbes Prozent mehr Gespräche ungewollt abgebrochen, bei Orange liegt dafür die Anzahl der gestörten Sprachsamples gut doppelt so hoch. Bei den auf der Fahrt zwischen den Städten geführten Gesprächen kann Sunrise von einer schwachen Performance bei Orange profitieren.

Während der durch Fusion entstandene Netzbetreiber mit Erfolgsraten nahe 99 Prozent im DACH-Vergleich mit überdurchschnittlicher Qualität glänzen kann, schneidet der etwa gleichgroße Mitbewerber eher etwas unterdurchschnittlich ab. Doch was ein Netz wirklich taugt, zeigt sich erst bei den Daten. Hier scheint der vergleichsweise kleine Netzbetreiber Sunrise gehörig vorgeprescht zu sein und den Angriff auf die große Swisscom zu wagen.
Datenübertragung
Der gelingt in der ersten Disziplin ganz vorzüglich: Beim Abrufen einer Internet-Seite geht Sunrise mit einer typischen Ladezeit von 5,4 Sekunden in Führung, die der Anbieter durch eine höhere Erfolgsrate noch untersteicht. Auch beim E-Mail-Download liegt Sunrise vorn; mit deutlich über 1 Megabit pro Sekunde Datenrate und einer Erfolgsrate von 99 Prozent strapazieren selbst gut gefüllte Postfächer die Geduld nicht über Gebühr.
Etwas Zeit muss auch bei Sunrise derjenige mitbringen, der Bilder, Videos oder ähnlich umfangreiches Dateimaterial zu verschicken hat: 300 kbit/s mögen in der Schweiz zurzeit zwar die Spitze markieren. Der DACH-Vergleich zeigt aber, dass deutlich mehr drin ist, wie etwa die Werte um und über 1 Mbit/s von Mobilkom und Vodafone beweisen. Solche Leistungen bekommt auch Sunrise hin: Wenn es sich um einen reinen und damit einfachen Upload per File Transfer Protocol handelt, stehen im Schnitt 1070 kbit/s in den automatisch generierten Auswertungstabellen. Beim Download von Dateien ist Sunrise natürlich noch schneller. Innerhalb der Städte werden gut 2 Mbit/s erreicht, das kommt auf 10 Prozent an das Ergebnis von Swisscom heran. Bei den Messungen abseits der Städte wächst der Abstand zur Nummer eins jedoch auf knapp 25 Prozent an.
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