Mobilfunkanbieter: Tarif-Check
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Vodafone fungiert ebenfalls als Komplettanbieter. In der Mobilfunksparte sind die Düsseldorfer der Telekom mit über 34,9 Millionen Kunden dicht auf den Fersen, davon sind über 53 Prozent Prepaid-Nutzer. Tarife Vodafone bietet seit zwei Jahren bei Vertragstarifen ausschließlich Sprachflatrat...
Vodafone fungiert ebenfalls als Komplettanbieter. In der Mobilfunksparte sind die Düsseldorfer der Telekom mit über 34,9 Millionen Kunden dicht auf den Fersen, davon sind über 53 Prozent Prepaid-Nutzer.
Tarife
Vodafone bietet seit zwei Jahren bei Vertragstarifen ausschließlich Sprachflatrates an: Der Kunde kann zwischen einer Sprachpauschale fürs Festnetz, ins eigene Netz, der Kombi-Variante Festnetz und netzintern sowie der Komplett-Flat für alle deutschen Netze wählen. Zudem gibt's Sprachflat-Tarife mit und ohne inklusiver Internet-Nutzung. Die Preise für die vier Superflats ohne Daten liegen zwischen 14,95 und 79,95 Euro pro Monat. Die Kombi-Angebote mit HSDPA-Flat und bis zu 3000 Frei-SMS sind bis zu 30 Euro teurer. Wer ein subventioniertes Handy will, zahlt zehn Euro mehr pro Monat.
So ganz hat sich aber auch Vodafone nicht vom Prinzip Minutenpakete verabschiedet und bietet drei Kontingente zur Auswahl, die als Optionen zu den Sprachflat-Tarifen hinzugebucht werden können - bei Minutenpreisen bis zu 29 Cent in Nicht-Inklusiv-Netze sind die meisten Kunden mit der Tarifergänzung gut beraten. Auch sonst liefern sich die Düsseldorfer mit der Konkurrenz vom anderen Rheinufer keine großen Preisschlachten. Allerdings trommelt Vodafone mit jeder Menge Rabattaktionen deutlich mehr als die Telekom. Das zahlt sich wohl aus: Im letzten Quartal konnte man nach langer Durststrecke 336 000 Neukunden verbuchen und den Umsatz mit Daten um mehr als 31 Prozent steigern. Geschäftssinn beweist Vodafone auch in puncto Prepaid: CallYa-Kunden können für 1,99 Euro pro Monat schon ab vier Cent pro Minute ins Ausland anrufen und für fünf Cent die Minute untereinander plaudern. Bei CallYa-Openend-Internet zahlt man 2,49 Euro pro Monat und kann für 29 Cent pro Gespräch endlos ins Fest- und eigene Netz anrufen sowie für 99 Cent pro Tag unbegrenzt via Handy surfen. Dafür zahlt man für Anrufe in Fremdnetze teure 29 Cent die Minute.
Vodafone gehört sicher nicht zu den Preisbrechern, doch ist das Preisniveau im Großen und Ganzen moderat. Auch hat der Netzbetreiber mit den Jahren jede Menge Tarifballast über Bord geworfen, die Tarifanzahl ist überschaubar. Obendrauf kann Vodafone als Global Player vor allem mit attraktiven Auslandstarifen dienen: Schon vor fünf Jahren plauderten Urlauber mit dem "Reiseversprechen" fast zu gleichen Preisen wie zu Hause. Telekom folgt dem Beispiel mit Smart Traveller erst seit letztem Jahr. Doch während die Bonner die vergünstigten Anrufe auf EU-Länder und die Schweiz beschränken, gilt Vodafones Reiseversprechen auch in der Türkei sowie in fernen Reisezielen wie Australien, Ägypten oder Japan. Und: In 36 Ländern surfen Kunden mit dem Reiseversprechen für moderate zwei Euro pro MB.
Vertragskonditionen

In puncto Vertragslaufzeit folgt Vodafone den üblichen Marktregeln: Bei Vertragsabschluss bindet sich der Kunde zwei Jahre. Das gilt allerdings nicht nur für Vertragstarife, sondern auch für fast alle Optionen - egal ob man zum Minutenpaket, zur Handy-Datenflat oder zum SMS-Pack greift, die zusätzlichen Kosten fallen zwei Jahre lang an. Da zeigt sich Telekom kulanter: Bei den Bonnern laufen die meisten Optionen maximal sechs Monate. Doch dafür stechen die Roten beim Service hervor: Vodafone-Vertragskunden erreichen die Hotline nicht nur vom Handy, sondern auch vom Festnetz aus zum Nulltarif. Vodafone ist der einzige Mobilfunker bundesweit, der eine kostenlose 0800-Service-Nummer offeriert. Das ist in Zeiten, wo der Hilferuf teils über 1,90 Euro kostet, ein hohes Gut.
Handyauswahl
Der Netzbetreiber hat mit "Vodafone 360" eine eigene Plattform entwickelt, die neben dem normalen Handy-Telefonbuch alle Kontakte aus sozialen Netzwerken sowie aktuelle Statusmeldungen zusammenführt. Etwa 100 solcher Social-Web-Handys wie etwa das Samsung H1 stehen zur Auswahl. Auch sonst kann der Anbieter mit einer breiten Auswahl an Marken und Modellen dienen und bietet Top-Hardware schon ab einem Euro an - mit entsprechend teurem Tarif, versteht sich.
Webseite und Transparenz
Die Netzbetreiber werkeln ständig an ihrenWebseiten und manchmal schießen sie übers Ziel hinaus: So will Vodafone den Kunden möglichst auf alle Angebote aufmerksam machen, nicht selten wirkt die Startseite ob der vielen Aktionen überladen. Anfangs braucht man eine Zeit lang, bis man anhand der vielen Links zum Ergebnis kommt. Doch wenn man das Prinzip durchschaut hat, kennt man die Abkürzungen und gelangt so schneller zu den Infos. Schlimmer für den Nutzer ist, dass Vodafone wichtige Infos zu Angeboten nicht nur in ellenlangen Fußnoten, sondern gern auch in PDF-Dokumenten versteckt. Das nervt - mit Lockangeboten die Kunden ködern und die wahren Kosten hintenanzustellen ist kein guter Zug.
Auswahl Shops
Vodafone kann mit über 1600 eigenen Shops und Partner-Filialen dienen - nicht nur in den Top-Einkaufsstraßen der Großstädte, sondern auch auf dem Land ist der Mobilfunker gut erreichbar. Doch der allgemeine Sparhammer trifft auch den D-Netz-Betreiber: So muss Vodafone bis 2012 über eine Milliarde Euro reinholen - und denkt darüber nach, das Call-Center ins Ausland zu verlagern und Shops an selbstständige Unternehmer auszugliedern.
Netz
Vodafones Sprach- und Datennetz ist ausgezeichnet - Auch 2010 gehen die Düsseldorfer als Sieger aus dem connect-Netztest hervor. Neben HSPA-Datentempo will man bald auch LTE anbieten: Ende September startete der Ausbau, innerhalb eines Jahres sollen 1500 Standorte mit LTE-Turbo stehen. Aktuelle und detaillierte Informationen zur Netzqualität finden Sie im großen Netztest in der connect-Ausgabe 12/2010 (ab 5.11. am Kiosk)
