Testbericht
Arcam A70
Arcam zeigt vorbildlich, wie sich der Markt der Vollverstärker runderneuert hat. Die Produkte der Briten sind zuverlässiger geworden, stylisher und moderner im Platinen-Layout.
- Arcam A70
- Datenblatt

Wer den Deckel hebt, sieht einen Controller-IC zur Quellen-Steuerung, ein zweiter Chip regelt die Lautstärke - mit sagen-haften 0,05 Dezibel Genauigkeit. Arcam zelebriert dazu einen voll-diskreten Signalfluss mit aufwändiger Temperatur-Kompensation.Das alles signalisiert: Gute Kraftversorgung mit Ruhestrom-Analyse ist uns wichtig, die perfekte Arbeitstemperatur noch wichtiger. Auch kleine Überraschungen streuten die Arcam-Entwickler ein. So haben sie offenbar in längeren Hörsitzungen erlauscht, dass Ferritscheiben von der Größe einer 2-Euro-Münze die Controller beruhigen. Zudem umschlingen dämpfende Gummiringe die vier zentralen Elkos.

Wer den A70 so von innen gesehen hat, muss glauben, er klinge ruhig, schnell und ohne Überhitzung. Stimmt auffällig, bestätigten unsere Ohren nach wenigen Takten im Hörraum. Der 70 agierte wie sein großer Landsmann Eric Clapton: smart aber dezent. Was Claptons "Unplugged"-Album im Charme noch steigert. Der Raum wird nicht ins Gigantische aufgeblasen, sondern wirkt kompakt, intim. Doch weder Mister Clapton noch der A70 sind konturlose Softies.
Im Vergleich zum Cambridge-Amp in diesem Testfeld spielte der A70 kerniger, Claptons Saiten zielten dynamischer aus der Boxenebene in Richtung Trommelfell. Der Ordnungswillen des A70 verhalf vor allem überladenen Pop-Abmischungen aus den späten 70er- Jahren zu mehr Struktur.
Arcam A 70
Arcam A 70 | |
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Hersteller | Arcam |
Preis | 850.00 € |
Wertung | 85.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |