Fritz!Box 5690 Pro: So gut ist AVMs neues Topmodell
Lang erwartet, endlich da: Der connect-Test verrät, was man von dem Triband-Wi-Fi-7-Router mit VDSL- und Glasfaser-Anbindung alles erwarten kann.

Einen ersten Ausblick auf die Fritz!Box 5690 Pro hatte AVM schon im Februar 2023 gewährt. Seither warteten Interessenten gespannt auf ihren Marktstart. Letztlich haben die Berliner aber sich und ihren Kunden einen großen Gefallen damit getan, das Gerät fertig zu entwickeln, statt es beim Anwend...
Einen ersten Ausblick auf die Fritz!Box 5690 Pro hatte AVM schon im Februar 2023 gewährt. Seither warteten Interessenten gespannt auf ihren Marktstart. Letztlich haben die Berliner aber sich und ihren Kunden einen großen Gefallen damit getan, das Gerät fertig zu entwickeln, statt es beim Anwender reifen zu lassen. Wenige Wochen nach dem reinen VDSL-Modell 7690 ist das neue Topmodell nun zur UVP von 369 Euro erhältlich, zum Beispiel bei Saturn.
Die 5690 Pro hat ein internes Modem für VDSL Supervectoring (bis 300 Mbit/s) und zusätzlich einen SFP-Port, in den sich eines der beiden mitgelieferten „Fritz!SFP“-Module für Glasfaserleitungen nach GPON- oder AON-Standard einstecken lässt. Dies erklärt auch, warum AVM das Gerät der 5er-Reihe (Fiber) zuordnet und nicht etwa seiner 7er-Reihe (VDSL). Das „Pro“ im Namen signalisiert die Flexibilität, während der Lebenszeit des Routers von Kupfer-Doppelader auf Glasfaser umsteigen zu können.

Viele Schnittstellen, aber auch Pragmatismus
Für andere Zwecke lässt sich der SFP-Steckplatz bisher aber nicht nutzen – wer etwa darüber nachdenkt, ihn als zusätzliche schnelle LAN-Schnittstelle zu verwenden, scheitert an der Unterstützung durch Fritz!OS. Dieser Gedanke könnte aufkommen, weil die 5690 Pro anders als die 7690 nur einen 2,5-Gbit/s-LAN-Port hat. Wer ein derart schnelles Heimnetz betreibt, dürfte aber ohnehin mindestens einen separaten Multigigabit-Switch einsetzen, der weitere Geräte anschließt. Die vier weiteren LAN-Ports der Box arbeiten mit 1 Gbit/s.
Bei allen Topmodell-Ambitionen zeigt auch die 5690 Pro weitere Beispiele für den bei AVM verstärkt eingekehrten Pragmatismus: Zwar gibt es diesmal erfreulicherweise eine schnelle USB-3.1-Schnittstelle (anders als bei der auf USB 2.0 beschränkten 7690), aber im Gegensatz zu früheren Top-Fritz!Boxen wie der 7590 (AX) nur noch eine davon.
Dasselbe gilt für die analoge Telefonbuchse: Zwar hat die 5690 Pro eine RJ11- sowie eine – etwas fummelig erreichbare – TAE-Buchse. Doch die sind parallel geschaltet und beide intern nur als „FON1“ ansprechbar. Dies trägt sicherlich der insgesamt sinkenden Bedeutung von analog verkabelter Telefonie Rechnung. Für USB und TAE gilt aber: Wer mehr davon braucht, muss einen externen Switch beziehungsweise Mehrfach-Stecker anschließen.
All das ist Meckern auf hohem Niveau, zumal die AVM-typischen Tugenden wie eine DECT-Basis für sechs Mobilgeräte, bis zu fünf interne Anrufbeantworter, Faxfunktion, Smarthome inklusive Zigbee und vieles weitere komplett an Bord sind. Dasselbe gilt für Drucker- und NAS-Unterstützung. Der eingebaute Flash-Speicher ist mit freien rund 1,5 GB recht großzügig ausgelegt.

WLAN auf drei Bändern
Höchstleistung gepaart mit Pragmatismus findet sich auch beim WLAN: Nun gibt es zwar endlich eine Fritz!Box der Wi-Fi-7-Generation, die drei Frequenzbänder und somit auch 6 GHz unterstützt. (Pre-)Wi-Fi-7 nutzt die 5690 Pro dabei aber nur auf 5 und 6 GHz (auf 6 GHz zudem Wi-Fi 6E). Auf 2,4 GHz beschränkt sie sich auf Wi-Fi 6. Auch dafür gibt es Argumente – etwa, dass dieses Band überwiegend von älteren und einfacheren WLAN-Clients genutzt wird. Andererseits gilt diese Einschränkung nicht bei den Dualband-Modellen 6670 und 7690. Mehr denn je müssen AVM-Kunden vergleichen und abwägen, was ihnen wichtig ist – auch das aktuelle Topmodell bietet keineswegs alles, was möglich wäre.
Zugebenermaßen kommt es bei WLAN viel mehr auf die tatsächlichen Datendurchsätze an als auf theoretische Eckdaten. Und da zeigen unsere Messungen echte Topwerte. Außer mit Googles Pixel 8 haben wir die Datenraten auch mit dem Intel-Modul BE200 ermittelt, das per PCIe-Karte in einem Windows-11-PC eingesetzt war. Obwohl beide Clients sich auf 2x2 MIMO beschränken, erzielte das BE200 noch etwas höhere Ergebnisse als das Smartphone. Und bei alledem ist es den AVM-Ingenieuren gelungen, den Stromverbrauch in akzeptablen Regionen zu halten.

Fritz!Box 5690 Pro im Test: Fazit
Die Fritz!Box 5690 Pro von AVM bietet viele moderne Funktionen und Flexibilität, da sie sowohl VDSL als auch Glasfaser unterstützt. Leider verfügt die 5690 Pro jedoch nur über einen 2,5-Gbit/s-LAN-Port.
Trotz nur einer USB-3.1-Schnittstelle und begrenzten analogen Telefonanschlüssen überzeugt sie durch ihre DECT-Basis, Smarthome-Funktionen und drei WLAN-Bänder. Dennoch ist die 5690 Pro mit Abstand die stärkste Fritz!Box, die man derzeit kaufen kann.
Fritz!Box 5690 Pro: Messwerte
Vollbild an/ausKategorie | Download/Upload |
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2,4 GHz | |
max. Datenrate | 481/383 Mbit/s |
Datenrate 3 m | 378/336 Mbit/s |
Datenrate 10 m | 154/135 Mbit/s |
5 GHz | |
max. Datenrate | 1972/1784 Mbit/s |
Datenrate 3 m | 1708/1623 Mbit/s |
Datenrate 10 m | 967/913 Mbit/s |
6 GHz | |
max. Datenrate | 2146/1951 Mbit/s |
Datenrate 3 m | 2008/1862 Mbit/s |
Datenrate 10 m | 1092/1003 Mbit/s |