Mercusys MR47BE im Test: Wi-Fi-7-Router für Sparfüchse

Mit der in Deutschland im Spätsommer gestarteten Marke Mercusys unterbietet sich TP-Link preislich selbst. So auch im Fall des Mercusys MR47BE: Ein Triband-Wi-Fi-7-Router für 125 Euro – kann das sein? Es kann!

Die Zielgruppe sind Anwender, die von modernen Funkstandards profitieren möchten, ohne das Budget etablierter Premium-Modelle aufbringen zu wollen. Allerdings führt das Sparangebot bei näherem Hinsehen zu Einschränkungen, die Kaufinteressenten auf dem Schirm haben sollten. Wer genau weiß, welche Features verzichtbar sind, findet hier möglicherweise ein attraktives Angebot.

Welche Besonderheiten bietet Mercusys als TP-Link-Ableger?

Die technischen Spezi­fikatio­nen und die Geräteeinstellungen offenbaren: Wi-Fi 7 bietet das Gerät nur auf den oberen Frequenzen 5 und 6 GHz. Auf 2,4 GHz bleibt es bei 11ax beziehungsweise Wi-Fi 6. Das ist bei manch anderem Hersteller ebenso – mit dem Argument, die Kanal­bandbreite sei auf 2,4 GHz ­ohnehin beschränkt und dort tummelten sich überwiegend Geräte, die sowieso nur ältere WLAN-Standards unter­stützen.

Die theoretischen Maxima liegen somit bei 574 Mbit/s auf 2,4 GHz (Wi-Fi 6) sowie 2880 Mbit/s auf 5 GHz und 5760 Mbit/s auf 6 GHz (Wi-Fi7, auf 6 GHz mit 320 MHz Kanalbandbreite).

Dazu passend hat der MR47BE drei LAN-Buchsen und eine WAN-Buchse, die bis zu 2,5 Gbit/s übertragen. Weitere Anschlüsse fielen dem Rotstift zum Opfer: Eine zusätzliche USB-Buchse für Drucker- oder Storage-Unterstützung gibt es nicht. Generell bedient das Mercusys-Angebot die Basisanforderungen. Wer mehr will, soll sich bei der Mutter TP-Link um­sehen.

Wie einfach ist die Ersteinrichtung?

Die Ersteinrichtung ist sowohl via Mercusys-App als auch über eine ­klassische Browser-Oberfläche möglich. Beim Mercusys-Mesh-System Halo Mesh H47BE (Test hier) lief die Be­dienung ausschließlich per App. Einen hilfreichen Installationsassistenten gibt es in beiden Bedienkonzepten. Statusmeldungen überbringt aber nur eine einzige, mehrfarbig leuchtende LED am Router.

Eine Firewall und VPN-Unterstützung sind an Bord, ebenso Gast- und IoT-Netz und DynDNS. Bei manchen Funktionen sind die Einstell­optionen gegenüber den Verwandten aus dem TP-Link-Sortiment allerdings deutlich abgespeckt.

Auf der Haben-Seite steht der Kanal­bündelungsmodus MLO (Multi Link ­Operation), der jedoch wegen der Funk­modul-Beschränkungen lediglich die Frequenzen 5 und 6 GHz kombinieren kann. ­Außerdem unterstützt der MR47BE den offenen Mesh-Standard Easy Mesh.

Sechs extern angebrachte Antennen ermöglichen jeweils 2x2 MIMO auf drei Frequenzen. Durch Ändern der Winkel lässt sich noch ein wenig Funk-Finetuning betreiben. Die per iPerf gemessenen Datenraten (siehe Benchmarks) können sich durchaus sehen lassen, und der Stromverbrauch von 14 Watt im Betrieb und 9 Watt im Idle-­Modus ist okay.

Fazit: Für wen lohnt sich der Mercusys MR47BE?

Der Mercusys MR47BE bietet ange­sichts seiner UVP von 125 Euro viel – auch wenn es im Detail Abstriche gibt. Wer jedoch viel WLAN-Durchsatz sucht und auf Kom­fortfunktionen verzichten kann, ist hier richtig.