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Testbericht

Blu-ray-Player Marantz UD 5005

Marantz kommt mit einer komplett überarbeiteten Blu-ray-Player-Generation. stereoplay nahm den Universal-Player UD 5005 (530 Euro) genauer unter die Lupe.

Autor: Raphael Vogt • 1.3.2011 • ca. 2:30 Min

Blu-ray-Player Marantz UD 5005
Kreative Distanz: Die typisch geschwungene Marantz-Front sitzt mit der Display-Elektronik vor dem eigentlichen Gehäuse.
© Archiv
Inhalt
  1. Blu-ray-Player Marantz UD 5005
  2. Datenblatt

Bislang gab es wenige Universal-Player im Blu-ray-Sektor. Diese stammten entweder von D&M, also aus dem Hause Denon und Marantz, oder von Oppo Digital. Gemeint sind Scheibendreher, die neben CD, DVD und Blu-ray-Discs auch die in der Industrie mittlerweile als "Vintage Media" bezeichneten SACDs u...

Blu-ray-Player Arcam FMJ BDP 100
UD 5005 als Netzwerkplayer: Der DLNA-Client bildet auch das Cover ab und zeigt die Metadaten der gespielten Songs.
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Bislang gab es wenige Universal-Player im Blu-ray-Sektor. Diese stammten entweder von D&M, also aus dem Hause Denon und Marantz, oder von Oppo Digital. Gemeint sind Scheibendreher, die neben CD, DVD und Blu-ray-Discs auch die in der Industrie mittlerweile als "Vintage Media" bezeichneten SACDs und DVD-Audios spielen können. Freunde gut klingender Musik mussten, um diese und aktuelle Medien mit nur einem Player wiedergeben zu können, viel Geld hinlegen. Denn mit Ausnahme des Cambridge Azur 650 BD kosteten Universal-Player signifikant über 1000 Euro.

Marantz' neue Entwicklung kommt in der hier getesteten Version UD 5005 gerade einmal auf 530 Euro. Und der Player kann einen Partytrick, den bislang exklusiv die Oppo-Gemeinde zu beherrschen schien. Er kann erstmals den DSD-Bitstrom einer SACD unmodifiziert weitergeben. Das verstehen mittlerweile sehr viele aktuelle Verstärker am HDMI-Eingang - und es ermöglicht, ohne klangmindernden analogen Zwischenschritt sämtliches Postprocessing wie etwa das Bassmanagement oder eine Raumkorrektur zu nutzen. Beherrscht der angeschlossene Verstärker DSD nicht, rechnet es der Player mundgerecht und quasi verlustfrei in PCM um.

Blu-ray-Player Arcam FMJ BDP 100
Praktisch: Mit der Mode-Taste lässt sich das Verhalten bei Zweittonspuren, wie hier beim Regiekommentar, schnell ändern.
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Noch etwas kann der Player als erster Marantz: 3D. Oder besser gesagt: Er wird es können, denn in der Firmware des Testgeräts war dieses Feature noch nicht implementiert. Die Youtube-Clip-Wiedergabe ließ sie auch noch missen. Marantz versprach ein entsprechendes kostenloses Firmware-Upgrade für Ende Januar.

Alles neu entwickelt

Schon nach dem Einschalten erkennt man: Alles neu. Das umgestaltete Menü ist bunter als früher, aber klar gegliedert und deutlich reduzierter in seinen Features. Das ist Einsteiger- und Laien-freundlicher. Neu ist der DLNA-Mediaclient: Er spielt Musik vom Server. Das klappte im Test völlig stressfrei. Neu ist ebenfalls ein interner Speicher mit einem Gigabyte Platz für Internetdaten von BD-Live-Scheiben. Für größeren Bedarf benötigt man wieder einen Speicherstick in der USB-Buchse. Marantz' aktuelle Fernbedienung besitzt ungewöhnlich viele Tasten, dafür sind diese frei von Doppelbelegungen und angenehm logisch gruppiert.

Blu-ray-Player Arcam FMJ BDP 100
Die Zwangsbelüftung des Players mittels langsam drehendem Lüfter scheint angesichts des internen Kühlkörpers fast übertrieben. Zum Glück arbeitet der 5005 quasi lautlos. Der Marantz lässt sich mittels 12-V-"Flasher"-Anschluss aktivieren, und er kann selbst 12 V als Schaltsignal ausgeben. Ein Feature für Steuerungen a la Crestron. Der HDMI-Ausgang des UD 5005 klingt nicht nur ungewöhnlich gut. Nach einem angekündigten Firmware-Update beherrscht er neben DSD sogar die 3D-Wiedergabe.
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Ein Blick unter die Blechhaube zeigt das komplett neue Innenleben. Die Netzteil-Platine ist ungewöhnlich groß, das Motherboard ebenfalls, es reicht von hinten bis weit unter das Laufwerk. Auffällig: Das linke Drittel des Gehäuses ist komplett leer, das werden die folgenden größeren Modelle sicher mit diskreter Audiotechnik füllen. Die Verarbeitung erscheint wie stets bei Marantz picobello. So weisen beispielsweise alle Kabel an Blechdurchführungen Filz-Ummantelungen auf. Die gesamte Elektronik der Frontblende sitzt perfekt geschirmt außerhalb des Gehäuseblechs. 

Er spielt wirklich alles

Bezüglich Dateien und Streaming spielt der UD 5005 neben MP3 und WMA auch das iPod-Format AAC. Sonst spielt er ebenfalls fast alles, darunter DVD-Audio und SACD, die im Test problemlos liefen. Flott ist die neue Mimik auch: CDs und DVDs laufen nach zwölf, Blu-rays nach 17 Sekunden.

In Sachen Videoqualität enttäuschten Marantz-Player lange nicht mehr. Die neue Technik macht wieder alles richtig. Das Bild zeigt sich stets stabil und wunderbar plastisch, dank feinem De-Interlacing und Scaler selbst von DVD.

Blu-ray-Player Arcam FMJ BDP 100
Viele Tasten, logisch gruppiert und daher frei von lästigen Doppelbelegungen: aktuelle Marantz-Fernbedienung.
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Das Einzige, was im Test negativ auffiel, war ein leicht erhöhtes Laufwerksgeräusch während der hohen Drehzahlen von Blu-ray-Discs.

Die analoge Ausgabe per Stereo-Cinch-Buchsen genießt geringe Priorität, was ein vergleichsweise matter Sound bewies. Dafür blühte der UD 5005 via HDMI klanglich richtig auf, er musizierte mit ausgesprochen swingendem Groove, den wenige bezahlbare Player so hinbekommen. Eigenwillig: Meldet ihm der Verstärker eine 7.1-Konfiguration, so gibt er 5.1-Aufnahmen mit duplizier-ten Surround-Kanälen gleich als 7.1 aus.

Die neue Player-Generation ist den Marantz-Ingenieuren gelungen. Der UD 5005 stellt ganz sicher ein Schnäppchen dar.

Marantz UD 5005

Vollbild an/aus
Marantz UD 5005
Marantz UD 5005
HerstellerMarantz
Preis530.00 €
Wertung106.0 Punkte
Testverfahren1.0