Testbericht
Blu-ray-Player Pioneer BDP LX 08
Pioneer bietet mit dem BPD LX 08 (1000 Euro) einen wirklich schicken Designplayer. Seine inneren Werte entstammen dem LX 71, was Qualität verheißt. Phonosophie ehrt ihn sogar mit einem highendigen Tuning.
- Blu-ray-Player Pioneer BDP LX 08
- Datenblatt

Aktuell verwendet Pioneer nur zwei Entwicklungsbasen für sein Blu-ray-Player-Programm, und auch diese ähneln einander. Die Japaner waren auch so ziemlich die ersten, die einen echten Serienplayer für die neuen Hochkapazität-Discs aus dem Hause Sony anboten. Diesen Entwicklungsvorsprung konnten die Pioneere vor allem in Sachen Bild- und Tonqualität halten, zählen ihre Spieler doch von Anfang bis heute zum Feinsten, was dieses neue Medium zu bieten hat.

Sicher, in Sachen Ausstattung sind manche Mitbewerber vorbeigezogen, aber qualitativ blockiert Pioneer die Überholspur recht hartnäckig. stereoplay schien die Designvariante des "kleinen" Basismodells BDP LX 71 (Test 10/08) so interessant, das die Tester den LX 08 (1000 Euro) in den Hörraum beorderten. Dezenter als hinter der verspiegelten, glatten Frontklappe lässt sich die komplexe Technik kaum verpacken, und der Look passt nicht nur zu den (leider nur noch begrenzt erhältlichen) Flachbildschirmen aus dem Hause Pioneer.
stereoplays Tester sind nicht die einzigen, die diese Maschine attraktiv finden, bieten doch die Hamburger Spezialisten um Ingo Hansens Phonosophie eine getunte Version davon an. Das macht natürlich neugierig, weshalb auch dieser Player im Hörraum gastierte.
Bei der ersten Untersuchung und Inbetriebnahme bietet die bekannte Basis keine Überraschungen. Wie heute fast schon zur Gewohnheit geworden, mussten die Tester beide Player erst einmal mit der neuesten Firmware (1.25a) updaten. Zwei weitere Updates zum einen für Fotowiedergabe und danach zur DTS-HD-Decodierung sind bereits angekündigt.

Setup und Bildschirmenü sind vorbildlich, genau wie die Anschlussmöglichkeiten mit separatem, besonders bestücktem 2-Kanal- plus echtem 7.1-Analogausgang. Via HDMI-Buchse in aktuellster Version lassen sich über synchronisierfähige (PQLS) Pioneer-Verstärker CDs jitter-befreit wiedergeben, was dem musikalischen Fluss gut tut.
Spätestens wenn man die elegante Frontklappe schließt, läuft der LX 08 völlig ruhig, denn auch der für das kompakte Gehäuse notwendige Lüfter erzeugt kein vernehmbares Geräusch. Pfiffig hat Pioneer mit "Tools" in die Fernbedienung einen Werkzeugkoffer integriert, mit dem sich im laufenden Betrieb Bild- und Toneinstellungen korrigieren lassen.
Im Hörraum gab es dann auch keine Auffälligkeiten bei der Installation und Handhabung, und das Duell Pioneer gegen Phonosophie konnte mittels Yamaha Z 11 und Sonics-Lautsprechern vonstatten gehen. Zunächst durften die analogen Stereoanschlüsse zeigen, was sie aus CDs rausholen. Schnell ähnelten sich alte und neue Testnotizen in den Vergleichen mit dem feinst auflösenden Denon DVD 1800 BD (1/09) und den weich fließend musikalischen Pioneers 51 FD (3/09) und LX 71, wobei das Niveau eher dem des kleineren 51 FD glich - 48 Punkte.

Dann kam die Stunde des immerhin gut doppelt so teuren Phonosophie-Players (2200 Euro). Tatsächlich klang er anders. Musizierte der Japaner recht flüssig und weiträumig, standen die Musiker nach dem Hamburger Tuning näher, weniger tief gestaffelt, aber deutlich konturierter und schärfer abgebildet im Raum. Das Original klang im Vergleich etwas gefälliger, fast etwas schönmalerisch und wärmer mit mehr, aber nicht so fest kontrolliertem Tiefbass. Dazwischen lagen aber keine Welten, auf dem Notizblock stand "Nuancen". Zu einem Klangpünktchen für den Gewinn an Kontrolle reichte es jedoch.
Im Mehrkanaldurchgang per Cinchausgang kam es zu ähnlichem Ergebnis. Egal, ob mit der Big Phat Band "XXL" in Dolby Digital oder "Legends Of Jazz" in Dolby True HD, stets gelang dem Serienplayer ein weiterer Raum und mehr Fülle; der modifizierte Spieler konterte mit knackigeren Klavieranschlägen und konturierterem, aber schlankerem Kontrabass, wo das Original Stimmen etwas seidiger und Bass und Flügel weiter weg, etwas unschärfer, aber körperhafter abbildete. Das wäre für das Tuning vielleicht einen halben Punkt mehr wert und gehört ins Reich des Geschmacklichen.

Per HDMI konnten die Tester klanglich selbst nach ausgiebigem Hören keinen signifikanten Unterschied feststellen. Umso mehr überraschte sie, dass sich die Exemplare im Bild unterschieden. Ein Blick in die Menüs bestätigte nach erstem Zweifel, dass beide Probanden identisch eingestellt waren, was Testbilder bestätigten. Dennoch, sobald Bewegung ins Bild kam, wirkte der Phonosophie einfach plastischer, das All tiefer und der drollige "Wall-E" greifbarer. Hier passierte also das Gegenteil wie im Klang.
Dem BDP LX 08 geht Design nicht vor Performance, beides ergänzt sich prächtig. Und wer den Klang knackiger mag und Plastizität im Bild gewinnen möchte, der sollte sich den Phonosphie näher anschauen.
Pioneer BDP LX 08
Pioneer BDP LX 08 | |
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Hersteller | Pioneer |
Preis | 1000.00 € |
Wertung | 105.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |