Drahtlose Lautsprecher
Bose Soundlink Wireless Mobile Speaker im Test
Drahtlose Lautsprecher fürs Bluetooth-Streaming via Smartphone gibt es wie Sand am Meer. Bose will mit seinem Soundlink aber ganz neue Akzente setzen. connect konnte den Newcomer schon hören und testen.

Auch wenn Smartphones ob ihrer integrierten Lautsprecher immer häufiger als Ghettoblaster eingesetzt werden, so ändert das nichts daran, dass die mickrigen, gerade mal wenige Millimeter großen Lautsprecher in der Regel zu nicht viel mehr gut sind, als Anrufe zu signalisieren oder den Nutzer zu wecken.
Keine Frage, dass damit jede Menge Potenzial verschenkt wird, wenn es um die Nutzung des MP3-Players geht. Für die Solobeschallung hilft der Kopfhörer weiter, ansonsten ein iPhone-Dock.
Blöd nur, wenn man kein iPhone hat, dachte sich Bose und entwickelte ein Sound-Dock, das per Bluetooth A2DP den Sound vom Smartphone zum portablen Aktivlautsprecher streamt. Obwohl es derartige Sound-Docks in Hülle und Fülle gibt, hat Bose doch weit mehr gefunden als nur eine Nische: Da wäre zunächst die derzeit angesagte Retro-Optik, die Anleihen bei frühreren Telefunken-Radios nimmt und dokumentiert, dass gutes Design zeitlos sein kann.
Strapazierfähiges Gehäuse
Das schönste Design hilft aber nichts, wenn das portable Gerät bei unvorsichtigem Hantieren mal zu Boden geht und dann schwer ausgeknockt nicht mehr aufsteht. Wohl deshalb verwendete Bose bei seinem rund 5 Zentimeter schlanken Klangkünstler ein extrem strapazierfähiges Material für die Seitenwände.
Und setzte den mobilen Lautsprecher vom Salznebel bis zur Sandbestrahlung allen Einflüssen aus, die einem beweglichen Musiker im Laufe seines Lebens begegnen können. Zudem kleidet Bose seinen Soundlink in ein schmuckes, austauschbares Gewand, das - dem iPad ähnlich - aufgeklappt gleich als Standfuß dient und das Gerät aktiviert.
Die konsequent nutzerfreundliche Auslegung des Produkts kommt auch beim Pairing zum Tragen: Mehr als den Soundlink im Smatrtphone-Menü per Bluetooth zu suchen und zu aktivieren ist meist nicht nötig, bis zu 5 Smartphones kann der Speaker an die virtuelle Leine nehmen. Zudem gibt's die obligatorische Klinkenbuchse für 3,5-Millimeter-Stecker.
Im Inneren soll ein integrierter Akku 3 Stunden Partybeschallung sichern oder 8 Stunden gemäßigten Musikhörens, bis er wieder an die Ladebuchse muss. Für HiFi-Fans wesentlich relevanter fallen freilich die Klangmerkmale aus, die auf so kleinem Raum kaum zu erwarten sind.
Denn um die Schallwandlung kümmern sich in dem nur buchgroßen Gerät vier Lautsprecher, die mit leichten, hocheffizienten Neodym- statt mit schwereren Ferritmagneten ausgestattet sind. Für mehr Bassdruck sollen 2 Passivmembranen geradestehen, welche technisch die zur Verfügung stehende Membranfläche vergrößern und so einen größeren Basslautsprecher simulieren.
Pairing klappt im Handumdrehen
Grau ist alle Theorie und so musste das kleine Gerätchen im Hörtest erst mal den Beweis antreten, ob es so gut ist, wie die technischen Daten versprechen. Kurzum: Es ist. Erstaunlich offen und transparent tönte es aus dem Böxchen, das sogar in der Lage war, einem großen Raum Paroili zu bieten und mit einem angemessenen Bassteppich zu untermalen.
Das Pairing klappte im Handumdrehen und über eine Webradio-App wurde der Soundlink gar zu einem vortrefflichen Radio. Um diese Transparenz ohne den via Bluetooth oft bemängelten Hochtonschleier zu ermöglichen, muss Bose wohl ordentlich am digitalen Signalprozessor geschraubt haben. A2DP gibt das in der Form sonst nicht her. Ein Punkt, dem connect in einem weiterführenden Test auf den Grund gehen wird.
Bleibt als Manko der Preis: 299 Euro für die in dunkelgraues Nylon gehüllte Variante und 349 Euro für die Version in dunkelbraunem Leder reißen erst mal ein Loch in den Geldbeutel. Wer bereit ist, diesen Betrag zu investieren, der kann aber mit einer Wertstabilität rechnen, die mit der des Geräts vergleichbar ist.