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Testbericht

Bose Soundtouch: Erster Eindruck

Mit seinen "Soundtouch WiFi Music Systems" stellt Bose eine neue Reihe von Soundsystemen vor, die Musik-Streaming und die Vernetzung mehrerer Räume besonders einfach machen sollen. connect war bei der Präsentation in New York dabei und hat die neuen Geräte bereits ausprobiert.

Autor: Hannes Rügheimer • 16.10.2013 • ca. 4:10 Min

Bose Soundtouch
Bose Soundtouch
© Hersteller

Drei neue Musiksysteme für Streaming Multiroom und WLAN-Streaming waren bislang Funktionen, die Interessenten im Produktangebot von Bose vergeblich gesucht haben. Nun stellte der Anbieter eine neue Reihe von für Streaming ausgelegten Soundsystemen vor: Soundtouch. Zum Start bietet Bose drei ei...

Drei neue Musiksysteme für Streaming

Multiroom und WLAN-Streaming waren bislang Funktionen, die Interessenten im Produktangebot von Bose vergeblich gesucht haben. Nun stellte der Anbieter eine neue Reihe von für Streaming ausgelegten Soundsystemen vor: Soundtouch.

Zum Start bietet Bose drei einteilige Stereo-Systeme innerhalb der Soundtouch-Reihe an: Das größte Modell heißt Soundtouch 30, ist rund 25 cm hoch, 43 cm breit und 18 cm tief und soll knapp 700 Euro kosten. Es nutzt Boses Waveguide-Technologie sowie einen neuartigen Tieftonlautsprecher und ist damit als zentrales Musiksystem zu Hause gedacht.

Das kompaktere Soundtouch 20 misst rund 18 cm Höhe, 30 cm Breite und 10 cm Tiefe und ist für den flexiblen Einsatz in beliebigen Räumen gedacht. Es kostet rund 400 Euro.

Als dritten Neuzugang präsentiert Bose den akkubetriebenen Soundtouch Portable. Er ist rund 15 cm hoch, 25 cm breit und knapp 8 cm tief, lässt sich überall im Haus beziehungsweise auch auf Terrasse oder Balkon nutzen und kostet ebenfalls 400 Euro. Bei voller Lautstärke soll die Akkulaufzeit rund drei Stunden betragen.

Bose Soundtouch
Gesteuert werden die Soundtouch-Systeme über eine App, die für iOS, Android, Windows oder MacOS X zur Verfügung steht.
© Hersteller

Alle drei Systeme werden mit einer Fernbedienung geliefert. Bei den praktischen Demonstrationen anlässlich der Vorstellung der neuen Systeme in New York, bei der connect vor Ort war, überzeugten alle drei Systeme mit kräftigem Klang, satten Bässen und klaren Hören - was angesichts ihrer kompakten Maße durchaus beeindruckt.

Streaming mit nur einem Knopfdruck

Steuern lassen sich die Soundtouch-Systeme über eine App, die für Smartphones und Tablets unter Android und iOS sowie für PCs oder Notebooks unter Windows oder MacOS X zur Verfügung steht. Sie kann auf im Heimnetz freigegebene Musikquellen wie etwa iTunes-Bibliotheken oder rund 18000 Internet-Radiosender zugreifen.

In den USA steht auch der Internet-Streaming-Musikdienst Pandora zur Auswahl, der allerdings nur in den Vereinigten Staaten und Australien genutzt werden kann. In Zukunft will Bose weitere Musikdienste unterstützen - dann werden hoffentlich auch für Deutschland relevante Angebote wie etwa Spotify dabei sein. Dazu wollte Bose derzeit aber noch keine konkreten Angaben machen.

Zur Einrichtung muss der Nutzer ein kostenloses Online-Konto bei Bose anlegen - dort werden die favorisierten Quelle und ähnliche Angaben in der Cloud gespeichert.

Die Erstanmeldung der Soundtouch-Geräte im WLAN-Heimnetz ihres Besitzers erfolgt über die App. Für das eigentliche Streaming rufen die Geräte den gewünschten Content dann aktiv aus dem Netz ab - die App dient nur zur Fernsteuerung.

Bose Soundtouch
Der elegante Soundtouch-Controller dient zur Bedienung des für 2014 geplanten Wohnzimmer-Systems, soll für 99 Euro aber auch als Nachrüst-Option für die Soundtouch-Geräte angeboten werden.
© Hersteller

Die gemeinsame Besonderheit der drei Soundsysteme ist ihr Bedienkonzept: Auf der Oberseite der drei neuen Geräte sind sechs Stationstasten angebracht, die sich mit beliebigen Quellen programmieren lassen - etwa einem Internet-Radiosender oder einer Playlist beziehungsweise einem Album.

Zum Hören des gewünschten Audio-Programms genügt dann sprichwörtlich ein einziger Knopfdruck. Zuweisen lassen sich die Programmierungen über die App - hier genügt es, die gewünschte Quelle auf die gewünschte Stationsnummer zu ziehen.

Alternativ kann die gerade laufende Quelle auch wie bei einem Autoradio durch langes Drücken der Stationstaste dort abgespeichert werden.

Bis zu drei Soundtouch-Systeme spielen synchron

Wer die von Bose neu eingeführten Audio-Vernetzungsfunktionen nutzen will und zu diesem Zweck mehrere Soundtouch-Systeme einsetzt, kann via App bis zu drei Systeme synchron spielen lassen oder jedem System eine eigene Tonquelle zuordnen.

Zum Marktstart werden die sechs Stationstasten aller vernetzten Systeme synchronisiert. Später soll es möglich sein, jedes Soundtouch-System mit individuellen Favoriten zu programmieren.

Zusätzlich sind die Musiksysteme auch kompatibel zu Apples Airplay-Standard, so dass etwa iPhones, iPads oder der iPod touch sowie Mac-Rechner auch Streaming-Inhalte direkt auf die Systeme schicken können.

Ohne WLAN oder Airplay bleiben die Soundsysteme allerdings stumm - weitere Empfangsmöglichkeiten wie etwa einen Radio-Tuner oder die Anbindung eines lokalen Musikspeichers besitzen sie nicht.

Und für den Zugriff auf lokale Musikbibliotheken, die zum Beispiel auf einem PC oder NAS gespeichert sind, müssen die entsprechenden Geräte natürlich eingeschaltet sein. Für den Fall, dass all dies ausfällt, bieten die Soundtouch-Geräte jedoch zumindest noch einen analogen Aux-Eingang.

Soundtouch auch für weitere Bose-Produkte

Bose will sein Soundtouch-Konzept schnell auf weitere Produkte ausweiten. So ist noch im Lauf von 2013 geplant, auch eine Soundtouch-kompatible Version des Bose Wave Music System anzubieten.

Eine Nachrüstung bereits ausgelieferter Systeme wird allerdings nicht möglich sein, und beim Soundtouch-kompatiblen Wave-System stehen die sechs Stationstasten nur per Fernbedienung und nicht direkt am Gerät zur Verfügung.

Bose Soundtouch

Weiterhin geplant ist das Wohnzimmersystem Soundtouch Stereo JC WiFi, das aus zwei der kleinen Bose-typischen Jewel-Cube-Lautsprechern und einem Subwoofer besteht. Gesteuert wird es über einen innovativen Bluetooth-Controller mit Drehregler und Touch-Feldern, der sich mit einer Halterung auch an der Wand befestigen lässt.

Auf einem OLED-Display zeigt er die aktuelle Stationsauswahl an. Dieser runde Controller soll für 99 Euro auch als Zubehör für die drei Soundtouch-Systeme angeboten werden - kommt jedoch erst später auf den Markt.

Auch ein wetterfester Outdoor-Lautsprecher, die Lifestyle-Home-Entertainment-Systeme und der Bose-Fernseher VideoWave sollen in Kürze Soundtouch-fähig werden.

In welchem Umfang und auf welche Weise bereits vorhandene Exemplare dieser Systeme nachgerüstet werden können, ist allerdings noch offen. Bose denkt für bestimmte Produkte über ein Upgrade-Programm - also die Rückgabe des alten Systems bei Anrechnung auf den Kaufpreis eines neuen - nach.

Bose Soundtouch: Pro

  • Cleveres Bedienkonzept, Streaming mit einem Tastendruck
  • Beeindruckender Klang
  • Große Auswahl an Internet-Radiostationen plus Unterstützung eigener Musikbibliotheken
  • Zukunftsorientiertes Konzept, weiterer Ausbau geplant

Bose Soundtouch: Contra

  • Hohe Preise
  • Design der Soundtouch-Systeme etwas einfallslos
  • Stationstasten nicht auf Wave Music System oder anderen Produkten
  • in Deutschland derzeit noch kein Streaming-Angebot wie Spotify nutzbar

Bose Soundtouch: Kaufen oder Warten?

Noch nie war Streaming so einfach - das spricht auf jeden Fall für die von Bose eingeführte Ein-Tasten-Bedienung. Allerdings bietet Bose zumindest im derzeitigen Ausbaustand weniger Flexibilität als andere Lösungen wie etwa die Systeme von Sonos. Zudem sind die Bose-Lösungen nicht gerade günstig.