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Technik. Tests. Trends.
Testbericht

Canton Chrono 507 DC

Laut und deutlich: die Canton Chrono mag's dynamisch

Autoren: Redaktion connect und Bernhard Rietschel • 19.12.2007 • ca. 1:45 Min

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© Archiv
Inhalt
  1. Canton Chrono 507 DC
  2. Datenblatt

Verwendet man die mitgelieferten, einstellbaren Stahlspikes (mit bodenschonend verrundeten Enden), so misst die Canton Chrono 507 gerade mal einen Meter in der Höhe. Trotzdem - oder gerade deshalb - konnten sich die IFA-Besucher 2007 an der kleinen Chrono nicht sattsehen, und Lautsprechertester mel...

Verwendet man die mitgelieferten, einstellbaren Stahlspikes (mit bodenschonend verrundeten Enden), so misst die Canton Chrono 507 gerade mal einen Meter in der Höhe. Trotzdem - oder gerade deshalb - konnten sich die IFA-Besucher 2007 an der kleinen Chrono nicht sattsehen, und Lautsprechertester meldeten reflexartig Interesse an: 95 Zentimeter bedeuten in vielen Wohnzimmern eine Art magische Grenze, ebenso starr ist häufig das Preislimit von 1000 Euro - das die Canton natürlich einhält.

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Eine Doppelwellen-Sicke erlaubt den Canton-Bässen große Hübe
© H.Härle
Ehrensache, dass die Canton bei aller Selbstbeschränkung HiFi ohne Kompromisse verspricht - qualitativ wie quantitativ. Der Klirr bleibt übers gesamte Frequenzband auf verschwindend geringem Niveau, der Frequenzgang leistet sich nur winzige Abweichungen vom Ideal. Auch die 107 dB an unverzerrtem Maximalpegel in einem Meter Abstand - ermittelt für AUDIO durch das TÜV-zertifizierte, verlagseigene  TESTfactory-Labor - würde sich manche doppelt so teure Standbox wünschen.

Der DC-Trick

Dass Lautsprecher ihre physikalischen, durch Volumen und Membranfläche gesetzten Grenzen perfekt ausreizen, wird heute wie selbstverständlich erwartet. Während eine Reflexabstimmung mit betont kurzem Rohr den Wirkungsgrad der Chrono 507 hoch hält, begrenzt ein Hochpass-Filter auf der Weiche den Frequenzgang der Box nach unten und verhindert so, dass sich Treiber und Verstärker mit akustisch unwirksamem Tiefbass-Geflatter verausgaben. Diese Maßnahme ist seit Ewigkeiten Canton-typisch und für das "DC" ("displacement control") im Namen verantwortlich. Als Zweieinhalbwege-Konstruktion lässt die 507 ihre beiden 18er-Alutreiber im Bass parallel laufen und blendet einen davon zu den Mitten hin aus. Die Rolle des Mitteltöners spielt nicht wie sonst der oben angeordnete Bass, sondern der darunter. Dass die Abbildung deshalb in Kniehöhe schwebt, muss niemand befürchten - eine leicht nach oben geneigte Abstrahlcharakteristik schafft in üblichen Hördistanzen die korrekte Bühnenhöhe auch bei gerade stehenden Lautsprechern.

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Den massiven Bi-Wiring-Brücken kann man getrost vertrauen
© H.Härle

Hörtest

Im Hörvergleich mit der  Heco Metas 500  lag abwechselnd mal der eine, dann wieder der andere Lautsprecher vorne. Die Spielfreude und Dynamik der Canton beispielsweise war mit der Heco nicht annähernd zu erreichen. Andererseits ging die Metas im Bass merklich tiefer - klar, dass sie sich mit Brachialpegeln dann eben etwas eher verschluckte.Auch tonal gab es deutliche Unterschiede: Die Heco wirkte runder, freundlicher, mit akustischen Instrumenten oder Stimmen einfach natürlicher. Trotz der wärmeren Abstimmung bekam sie zudem eine präzisere, tiefere Staffelung des Bühnengeschehens hin. Der Zielgruppe der Chrono-Serie dürften solche, vor allem mit Klassik relevante, Vorzüge aber oft gar nicht so wichtig sein. Die Chrono-Website formuliert es treffend: "Ihr Stil ist laut - und deutlich." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Canton Chrono 507 DC

Vollbild an/aus
Canton Chrono 507 DC
Canton Chrono 507 DC
HerstellerCanton
Preis1000.00 €
Wertung74.0 Punkte
Testverfahren1.0