Testbericht

Canton GLE 407

12.8.2010 von Redaktion connect und Bernhard Rietschel

Canton hat die neue GLE bewusst eher schlicht designt, samt Lochblech-Grill, der die GLE 407 als einzige im Test wirklich katzen- und kinderresistent macht.

ca. 1:45 Min
Testbericht
  1. Canton GLE 407
  2. Datenblatt
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© Archiv

Dahinter blitzt Aluminium, und das nicht aus optischen, sondern aus klanglichen Gründen: Canton verbaut in der GLE-Serie vereinfachte Versionen der aus den teureren Baureihen bekannten Leichtmetall-Treiber. Die 407 besitzt zwei davon im 16-Zentimeter-Format, die bis 300 Hertz parallel laufen. Darüber koppelt sich der untere Bass aus dem Geschehen aus, der obere übergibt erst bei 3200 Hertz an eine Gewebekalotte.

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Der Kunststoffkorb des Canton-18ers ist an den Seiten abgeflacht, um auf die Schallwand zu passen.
© Archiv

Mit ihrem recht kräftigen Grundton ist die Canton keine Kandidatin für unmittelbare Wandnähe, der eher schlank wirkende Bass kann moderate Stärkung vertragen. Frei positioniert, bestach die 407 mit einem Klang, der zum Äußeren passt: auffällig unauffällig. Wer schon mal Erfahrungen mit direkten Umschalt-Vergleichen zwischen Lautsprechern sammeln konnte, kennt sicher die Irritation der ersten Sekunden: Hat man ein paar Minuten Lautsprecher X gehört, hat, klingt Lautsprecher Y, ungeachtet seiner wirklichen Qualität, grundsätzlich erst mal sonderbar.

Nicht so die Canton: Egal, was vorher lief, die Box wirkte stets auf Anhieb "richtig". Diese Richtigkeit bezieht die GLE nicht nur aus ihrer tonalen Neutralität. Auch in puncto Räumlichkeit liegt sie in diesem Vergleich vorn: Die klassische HiFi-Schlüsselaufgabe, eine in Breite wie Tiefe gleichermaßen großzügige Klangbühne zu schaffen, gelang der Canton vorbildlich. Auch die im neuen Bewertungssystem separat geführte Abbildungspräzision war nicht von schlechten Eltern: Rim Bannas glockenklare, energische Stimme ("The Mirrors Of My Soul", Strange Ways Records) stand absolut stabil, die feinen rhythmischen Begleit-Strukturen kamen lebendig und greifbar plastisch.

Bei höheren Lautstärken verriet die Canton ihre technischen Grenzen: Etwas zu früh - früher als die Konkurrenten im Testfeld - begann sie das Groove-Grundgerüst der Musik einzuebnen. Das ging ganz diskret vonstatten, ohne die typischen Insignien der Überlastung, und machte sich eher dadurch bemerkbar, dass die zunächst feinsinnig und engagiert spielende Box zunehmende Lustlosigkeit zu befallen schien.

Auch der Canton-Hochtöner schien sich bei gemäßigten Pegeln deutlich wohler zu fühlen. Anders als die zahlreichen Power-Talente im Canton-Programm ist die 407 also eine Box, die ihr Potenzial am besten in gepflegter Zimmerlautstärke ausspielt. Der unabhängig von der Lautstärke wunderbar fein und sauber zeichnende Hochtöner der Cabasse MT3 Tobago konnte da sowohl messtechnisch als auch im Hörtest mehr wegstecken. Das ist auch kein Wunder, zählt er doch mit 36 Millimetern Durchmesser zu den ausgesprochen großen Kalotten. Montiert ist dieser Magnum-Tweeter in einer hornähnlichen Schallführung, die sein Abstrahlverhalten mild bündeln soll und dadurch nebenbei auch vermeidet, dass die weit über die Schallwand hervorstehenden Gehäusekanten allzu viel akustischen Schaden anrichten.

Canton GLE 407

Canton GLE 407
Hersteller Canton
Preis 700.00 €
Wertung 72.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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