Testbericht
CD/SACD-Player T+A SACD 1250 R
Mit neuem Laufwerk und schnellerer Elektronik will der Kombiplayer T+A SACD 1250 R für 3000 Euro seinen Vorgänger SACD1245 R abhängen.
- CD/SACD-Player T+A SACD 1250 R
- Interview mit Lothar Wiemann
- Datenblatt

Die Loader-Einheit feiert ihre Weltpremiere im SACD 1250 R. Die Schublade aus akustisch dämpfendem Kunststoff mit beigemengten Metallpartikeln garantiert eine gute Abschirmung zwischen Disc und Laser. Der vibrationsarme Antrieb lässt die Discs nicht wie bislang mit vierfacher Geschwindigkeit rotieren, sondern dreht mit höchstens doppeltem Speed, um auch ältere, exzentrische CDs ohne Nebengeräusche abzuspielen. Erfreulich: Die Einlesezeiten liegen jetzt bei 10 Sekunden.

Ein Decoderbaustein der taiwanesischen Mediatec überwacht die Datenauslese, entschlüsselt den mehrstufigen Kopierschutz von SACDs und sortiert Audio- und Steuerdaten auseinander.
T+A war es gerade recht, dass der zentrale Signalprozessor den 1-Bit-Datenstrom von SACD in 24 Bit lange PCM-Pakete verstaut. Denn deren Adressierung nutzen die Herforder für Extra-Digitalfilterungen und damit wählbare Klang-Feinkorrekturen sowohl für CD als auch SACD.
In Position "Standard" werkelt das Filter wie in einem herkömmlichen Player, der Impulse mit dem berüchtigten "Pre- und Post-Ringing" verschleift. Mit kürzerem Ringing, aber nicht so linealglattem Frequenzgang bietet sich Filter 1 an. Nummer 2 macht kein Pre-, nur Post-Ringing und verhält sich somit wie ein Filter auf analoger Ebene. Nummer 3 "klingelt" überhaupt nicht, zeigt dafür einen leichten Frequenzgangabfall.
Zu guter Letzt begrenzen analoge Filterstufen den Übertragungsbereich bei 60 Kilohertz oder 120 kHz zusätzlich, um breitbandige Verstärker nicht unnötig mit Rauschen zu quälen.Damit nun nicht etwa noch zeitliche Schwankungen des Datensignals (Jitter) den Klang beeinträchtigen können, dürfen die Musikdaten nicht einfach ungehindert zu den Wandlern wandern. Wie im Vorgänger schneiden i-Coupler von Analog Devices (die gleichen, die später auch Marantz einsetzte) den Musikdaten den drahtgebundenen Weg ab.
Selbst langsame Steuersignale dürfen nur über Optokoppler die Barriere zwischen Digital- und Analogabteil passieren.
Dort empfangen insgesamt vier (!) Wandler pro Kanal die Daten. Eine simple Kreuzverschaltung der Konverter zur Minimierung des Eigenrauschens war T+A zu wenig, könnten doch auch die Ausgangsstufen Verzerrungen machen. Diese lassen sich nur minimieren, wenn viele Einzelzüge parallel geführt und vor den Buchsen aufsummiert werden. Und genau das macht T+A. Das Ergebnis: Dank den i-Couplern ist der Jitter extrem gering, Verzerrungen minimieren sich, und die Fehlerkorrektur gelingt dem neuen Laufwerk sensationell gut.
Verdienen schon die Messwerte Bestnoten, deklassierte der SACD 1250 R im Hörraum schon mit den ersten Takten von der SACD "Ultimate Mancini" (Concord Records) seinen Vorgänger. Das Schlagzeugintro zum "Peter Gun Theme" wirkte facettenreicher und dynamisch noch feiner abgestuft. Die Bassläufe tönten straffer, das Orchester spielte noch lebendiger. Den Höhenflug bremste erst ein teurerer T+A-Stallgefährte, der röhrenbestückte D 10. Letzterer setzte bei Stimmen (Sara K: "Hell Or High Water", Stockfisch) etwas mehr Emotionen frei, lotete die Aufnahmeräume tiefer aus, ließ aber im Bass die Zügel lockerer.
Als bestes Filter erwies sich wie schon bei den Vorgängern die Nummer 3. Damit agierte der SACD 1250 am schwungvollsten und luftigsten. Gegenüber dem flüssigen, nuancierten SACD-Klang geriet die CD-Wiedergabe systembedingt grobkörniger und knöcherner. Jetzt profitierte der D 10 von den Röhren, während der 1250 auf dem Niveau des Vorgängers blieb. Das neue Laufwerk verhilft dem T+A 1250 R zu einer exzellenten Fehlerkorrektur. Und zu einem stereoplay-Highlight für überragenden Klang in dieser Preisklasse.