eQ-3 Homematic IP Home Control Unit im Test: Zukunftsbereit!
„Next Level Smart Home“ hat sich eQ-3 mit seiner neuen Smart-Home-Zentrale auf die Fahnen geschrieben. Ist dem Hausautomations-Pionier das gelungen?

Zwei Smart-Home-Gateways genügen anscheinend nicht. Einige Käufer standen bei eQ-3 bislang vor einem Dilemma: Soll es die einfache Einrichtung mit der Homematic IP App und dem zugehörigen Access Point sein? Mit der Einschränkung, dass das Smart-Home eine Verbindung zum Internet braucht. Oder doc...
Zwei Smart-Home-Gateways genügen anscheinend nicht. Einige Käufer standen bei eQ-3 bislang vor einem Dilemma: Soll es die einfache Einrichtung mit der Homematic IP App und dem zugehörigen Access Point sein? Mit der Einschränkung, dass das Smart-Home eine Verbindung zum Internet braucht. Oder doch die lokal arbeitende Zentrale CCU3, deren Einrichtung deutlich aufwendiger ist und sich eher an Smart-Home-Enthusiasten richtet?
Die neue Home Control Unit soll die Lösung für dieses Dilemma sein. Die Idee: Das Smart-Home lässt sich so einfach wie mit dem Homematic IP Access Point aufbauen, ohne dass man auf das Internet angewiesen ist.

Äußerlich erinnert die neue Smart-Home-Zentrale an einen Sprachlautsprecher. So platziert man sie gerne auf einem Regal – ganz im Gegensatz zu vielen Routern oder Smart-Home-Gateway, die man lieber im Schrank versteckt. Dazu trägt bei, dass die Home Control Unit in Anthrazit und Weiß erhältlich ist und sich so auf die Wohnungseinrichtung abstimmen lässt.
An der Oberseite thront ein kleines Display, das zur Anzeige von Alarmen und Fehlern oder für Automatisierungen dient. Diese Details wie auch die potente Hardware erklären den verhältnismäßig hohen Preis von knapp 300 Euro.
eQ-3 Homematic IP Home Control Unit im Test: Komplett offline bleiben
Wie beim Homematic IP Access Point erfolgt die Konfiguration und die Bedienung über die intuitiv gestaltete Homematic IP App – nur eben mit dem Unterschied, dass man jetzt komplett offline bleiben kann. Für die kompletten Funktionsumfang braucht es aber auch hier das Internet: zum Beispiel für den Fernzugriff und Sprachassistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa.

Durch die leistungsfähige Hardware kann die Zentrale jetzt Automatisierungen lokal ausführen und ist nicht mehr auf die Homematic IP Cloud angewiesen. Außerdem lassen sich Plugins installieren. Zu Beginn existieren drei Plugins von eQ-3. Für die Zukunft ist geplant, dass auch andere Entwickler Plugins schreiben können.
Eins der Plugins erlaubt die Kommunikation mit der Zentrale CCU3. Dadurch lassen sich Homematic- und Homematic IP-Geräte, die an die CCU3 angelernt sind, über die Home Control Unit steuern. Praktisch für diejenigen, die ihre Skripte auf der CCU3 weiter nutzen wollen oder ältere Homematic-Komponenten besitzen.
Schade ist bislang nur: Bei uns wurden beim Import Gerätenamen nicht übernommen, weshalb wir sie neu eingeben mussten. Außerdem übersah das Plugin eine Homematic IP Alarmsirene. Diese Kinderkrankheiten will eQ-3 aber bald ausmerzen.
Außer der Steuerung ist es mit dem Plugin ebenfalls möglich, Geräte von der CCU3 auf die Home Control Unit zu migrieren. In diesem Fall werden auch die Namen übernommen und die Geräte lassen sich zu Gruppen verbinden. Diese Gruppen erlauben es, Komponenten direkt miteinander zu verknüpfen. So kann etwa ein Wandtaster selbst dann noch eine Lampe steuern, wenn die Home Control Unit ausfällt.

eQ-3 Homematic IP Home Control Unit im Test: Plugins installieren
Die Konfiguration der Plugins erfolgt nicht über die Homematic IP App, sondern über die Browser-Oberfläche der Home Control Unit. Ihre Aufgabe besteht rein in der Verwaltung der Zentrale, ein Steuern von Geräten ist nicht vorgesehen.
Was im Plugin-Bereich bislang fehlt: eine Erweiterung, um Geräte an einem Homematic IP Access Point auf die Home Control Unit zu migrieren. Das soll noch kommen.
Was es bereits gibt: ein Plugin für das Lichtsystem Philips Hue. Dadurch kann die Home Control Unit über das Heimnetz mit der Hue Bridge und den verbundenen Lampen kommunizieren. Es ist also keine Cloud-zu-Cloud-Kommunikation wie beim Homematic IP Access Point nötig. Das Ergebnis: kürzere Reaktionszeiten. Das zeigt sich etwa, wenn man auf einen Homematic IP-Taster drückt und Hue-Lampen prompt reagieren.

eQ-3 Homematic IP Home Control Unit im Test: Intelligentes Energiemanagement
Das dritte bereits erhältliche Plugin bringt die Unterstützung des Kommunikationsstandards EEBUS. Das Protokoll verbindet kompatible Energieverbraucher und -erzeuger – also etwa Wärmepumpen, Wechselrichter, Wallboxen oder Waschmaschinen. In einem ersten Schritt erlaubt die Home Control Unit nur, den Verbrauch dieser Geräte auszulesen und über Diagramme zu visualisieren. In einem zweiten Schritt soll auch die Steuerung möglich sein.
Aufgrund fehlender Geräte konnten wir das Plugin selbst nicht ausprobieren. Die Erweiterung zeigt aber das Bestreben von eQ-3, die Home Control Unit zum Energiemanagement-System weiterzuentwickeln. Zum einen um die Anforderungen des neuen Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) zu erfüllen, aber auch um den selbst erzeugte Solarstrom im Haus optimal zu nutzen.
eQ-3 Homematic IP Home Control Unit im Test: Fazit
Die eQ-3 Homematic IP Home Control Unit ist die ideale Lösung für Homematic-IP-Fans, die eine einfache Bedienung und eine lokale Smarthome-Zentrale suchen. Durch potente Hardware und Plugins ist sie eine Investition in die Zukunft. Noch ist die Plugin-Auswahl mager, das dürfte sich aber in naher Zukunft ändern.
Homematic IP | Next Level Smart Home — Home Control Unit
Zusatzinfos: eQ-3 Homematic IP Home Control Unit
- Kategorie: Smart-Home-Zentrale
- Preis: 300 Euro
- Abmessungen: 9,6 x 17,3 x 9,6 cm
- Gewicht: 0,5 kg
- Stromverbrauch: 2,6 Watt
- Startzeit: 145 Sekunden
- Netzwerk: LAN / WLAN (b, g, n, ac 2,4 + 5 GHz)
- Funkstandards: Homematic IP (868 MHz)
- Anzahl kompatibler Produkte: > 170
- Registrierung notwendig: -
- Amazon Alexa / Apple Home / Google Home / Matter: ja / - / ja / -
- Testurteil: 86 Prozent (sehr gut)
- Preis/Leistung: gut