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Das Supertele von Fujifilm: Schnell und handlich

Fujifilm Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR im Praxistest

Das Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR ist das neueste Fujifilm-Objektiv, mit der längsten Brennweite im GF-Portfolio im Mittelformat. Wir haben es einem Praxistest unterzogen.

Autor: Wadim Herdt • 13.9.2024 • ca. 3:05 Min

Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR  in der seitlichen Ansicht
Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR in der seitlichen Ansicht
© Fujifilm

Das Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR ist das neueste Fujifilm-Objektiv im Mittelformat. Die Festbrennweite kostet 3900 Euro. Diese Optik bietet die längste Brennweite im GF-Portfolio: Aufs Kleinbild umgerechnet sind es 396 mm. Bisher war das GF 4/250 mm R LM OIS WR das Objektiv mit der l...

Das Supertele Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR ist das neueste Fujifilm-Objektiv im Mittelformat. Die Festbrennweite kostet 3900 Euro. Diese Optik bietet die längste Brennweite im GF-Portfolio: Aufs Kleinbild umgerechnet sind es 396 mm. Bisher war das GF 4/250 mm R LM OIS WR das Objektiv mit der längsten Brennweite im Fujifilm-Mittelformatbereich. Die Aufgabenbereiche für das 5,6/500 mm liegen vorwiegend in der Sport-, Tier- und Vogelfotografie.

Das Objektiv ist auch mit dem GF1,4 TC WR Telekonverter kompatibel. Wir haben das 500er bei mehreren Ausflügen ins Freie ausprobiert und sind von ihm begeistert. Sein Aufgabenbereich ist eng, aber diesen meistert das Tele mehr als überzeugend. Laborwerte fehlen leider.

Visuell überzeugen die Aufnahmen durch fein durchgezeichnete Details und zeigen keine auffälligen Randprobleme. Auch wenn das GF 5,6/500 allein fast 1,4 Kilo und zusammen mit der von uns verwendeten GFX100S II ca. 2,3 Kilo wiegt, fühlt es sich an der GFX-Kamera nicht zu schwer an.

Der schwerere Body der Mittelformatkamera balanciert die Optik gut aus, wodurch die Kamera zusammen mit der Optik gut handhabbar bleibt und keine Spur von Kopflastigkeit zu fühlen ist. Ohnehin klingen 1,4 Kilo für 500er-Mittelformat-Tele recht moderat. Das hat aber seinen Preis – mit offener Blende von F5,6 ist das 500er definitiv nicht lichtstark.

Mit 24 Zentimetern Länge ist das Tele vergleichsweise kompakt, und das ist ein echter Vorteil beim Fotografieren, insbesondere unter beengten Verhältnissen wie etwa zwischen Büschen und Bäumen. Die Fassung ist hochwertig verarbeitet, staub- sowie spritzwassergeschützt. Die Frontlinse verfügt zudem über eine schmutzabweisende Flourbeschichtung. Die Festbrennweite ist bis -10 Grad einsatzfähig. Das Objektiv liefert Fujifilm mit einer Stativschelle. Diese hat einen abnehmbaren Fuß.

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Die Fokusgruppe wird durch einen Linearmotor bewegt. Der AF-Motor arbeitet absolut lautlos und zudem auch blitzschnell: Beides ist gerade bei der Tierfotografie sehr gefragt. Die Scharfstellung erfolgt laut Hersteller in circa 0,31 Sekunden. Das haben wir nicht nachgemessen, doch in der Praxis fand der Autofokus sein Ziel augenblicklich, auch wenn sich dieses bewegte, und stellte präzise scharf, selbst wenn das Motiv durch die lange Distanz klein abgebildet wurde.

Um Fokussierzeiten zu verkürzen, können Nutzer den AF-Bereich begrenzen. Die Ausstattung umfasst zudem einen AF-L/Preset/AF-Schalter für weitere AF-Funktionen. Die AF-Position ist quasi die Standardeinstellung für den normalen AF-Betrieb. In der AF-L-Position kann die aktuelle AF-Position durch das Drücken einer der Fokus-Steuerungstasten – diese runden Tasten sind vorne am Tubus positioniert – gespeichert werden.

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Die Preset-Einstellung ermöglicht es, eine bestimmte Fokuseinstellung zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Das ist dann hilfreich, wenn eins der Motive immer in einer bestimmten Entfernung zu erwarten ist und man zwischendurch andere Objekte fotografieren will.

Beim manuellen Fokussieren gefällt der griffige Fokusring durch seinen weichen Gang und die sehr gute Kontrolle über die Verstellung. GFX-Kameras bietet die Wahl zwischen linearem und nicht linearem Antrieb des Fokusrings. Letzterer hat den Vorteil, dass man eine größere Verstellung durch schnellere Drehung rascher ausführen kann und durch langsameres Drehen nah am Ziel die Verstellung fein kontrollieren kann.

Die Blende kann ebenfalls manuell am Objektiv eingestellt werden. Die Optik hat eine eigene Bildstabilisierung, wobei diese im Team mit der kameraseitigen arbeitet und gute Ergebnisse liefert – wir haben ein Beispielbild im Testbericht der GFX 100S II (hier unser Test) abgebildet.

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Bildqualität

Diese Aufnahmen wurden bei ISO 800 und im RAW-Format aufgenommen. Die Kamera hat präzise auf den Kopf fokussiert – es wurde Tier-Erkennung verwendet. Die AF-Performance des Objektiv hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Fujifilm Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR im Praxistest: Testfotos 1 und 2
Bild 1 und 2
© Wadim Herdt

Bild 1 zeigt die In der Bildmitte wird das Fell fein aufgelöst. Vergleicht man die Grashalme in der Bildmitte (2) und an den Rändern (3, 4), so fällt visuell kein nennenswerter Randabfall auf. Shading ist ebenfalls nur minimal vorhanden.

Fujifilm Fujinon GF 5,6/500 mm R LM OIS WR im Praxistest: Ausschnitte 3 und 4 Testfotos
Bild 3 und 4
© Wadim Herdt

Fazit

Das Fujifilm GF 5,6/500 mm begeistert. Das 500er ist durch die lange Brennweite sicher kein Generalist, sondern ein Spezialist für Aufnahmen aus langer Distanz. Es ist für seine Klasse kompakt und leicht: Man vergisst fast, dass es eine Mittelformatoptik ist. Sehr überzeugend ist die AF-Performance – schnell und leise. Genau wie man es haben möchte. Und auch die Abbildungsleistung kann visuell absolut überzeugen.