Honor Pad 8 im Test
Mehr zum Thema: HonorDie Größe? Mit 12 Zoll beeindruckend. Der Preis? Mit rund 350 Euro verlockend. Honor legt mit dem Pad 8 ein richtig schmuckes Mittelklasse-Tablet vor, das in unserem Test nicht nur seine Talente als mobiler Unterhaltungskünstler unter Beweis stellen muss.

Sie sind wiedergekommen, um zu bleiben. Und das ist gut so, denn Tablets bieten mit größeren Bildschirmen bei geringem Gewicht handfeste Vorteile daheim und unterwegs. Zum Beispiel maximale Freiheit beim drahtlosen Streaming von Videos: ohne langes Hin und Her den Film starten, der einem gerade zu...
Sie sind wiedergekommen, um zu bleiben. Und das ist gut so, denn Tablets bieten mit größeren Bildschirmen bei geringem Gewicht handfeste Vorteile daheim und unterwegs. Zum Beispiel maximale Freiheit beim drahtlosen Streaming von Videos: ohne langes Hin und Her den Film starten, der einem gerade zusagt, und dabei immer in der ersten Reihe sitzen – so einfach, spontan, individuell und schön kann Heimkino im kleineren Rahmen sein.
Ist das Honor Pad 8 auch für's Filme schauen geeignet?
Honor scheint ebenfalls an die Entertainment-Qualitäten der smarten Bretter zu glauben. Die mittlerweile von Huawei unabhängig agierende chinesische Marke spendiert ihrem derzeit einzigen Tablet eine LCD-Anzeige mit stattlichen 30 Zentimetern Diagonale. 12 Zoll statt der Tablet-üblichen 10 bis 11 Zoll: Fürs Filmvergnügen ist damit wirklich mehr geboten, was schon mal klar für das Pad 8 spricht.
Dass darauf großes mobiles Kino geboten wird, liegt zudem am ringsum gleichmäßig schmalen Bildschirmrahmen. Das sieht schick aus und bringt ein zeitgemäßes Screen-to-Body-Verhältnis von 85 Prozent. Die Auflösung (2000 x 1200 Pixel) führt zu einer relativ geringen Pixeldichte von 194 ppi. Die Bildwiederholrate bleibt beim Standardwert von 60 Hertz. Lichtausbeute und Kontraste des LC-Displays gehen preisbezogen in Ordnung.
Lesetipp: Arbeiten mit dem Tablet - so geht's
Mit Outdoor-Boost wäre draußen im Tageslicht bei der Ablesbarkeit noch mehr drin gewesen. Eine automatische Helligkeitsanpassung ist vorhanden. Im Büro und zu Hause gefällt die Darstellung. Softwarealgorithmen erhöhen die übliche Farbtiefe von 8 auf 10 Bit. Auch sonst ist für feine Bildqualität bei der Videowiedergabe gesorgt: Da Googles digitale Rechteverwaltung Widevine (Level 1) implementiert ist, zeigt das Honor-Tablet Streaminginhalte von Netflix und Amazon Prime Video in standesgemäßer HD-Auflösung.
Der TÜV Rheinland attestiert dem Display eine flimmerfreie Darstellung und die wirksame Reduzierung von Blauanteilen. Damit sind selbst bei ausdauernder Nutzung die Weichen für eine ermüdungsfreie, augenschonende Betrachtung gestellt.

Wie ist der Ton des Honor Pad 8?
Für den guten Ton hat Honor ebenfalls viel getan: In die schmalen Seiten sind – wie es konstruktiv sinnvoll ist – gegenüberliegend gleich vier Lautsprechersysteme jeweils mit getrennten Hoch- und Tieftoneinheiten integriert. Der gemessene Frequenzgang bescheinigt mittleren Tonlagen große Ausgeglichenheit. Bei tiefen und hohen Frequenzen zeigt sich ein etwas stärkerer Frequenzabfall als bei Top-Tablets.
Die im Labor ermittelte Lautstärke von 86 dB bescheinigt hohe Pegelfestigkeit. Bei den Hörproben überzeugte die absolut filmreife Audiowiedergabe. Wer mag, kann mit dem Raumklang-Programm DTS:X Ultra die Soundeffekte beim Gaming oder bei Filmen noch verstärken. Im „Auto“-Modus erfolgen die Anpassungen des Soundprofils KI-gestützt passend zu den abgespielten Inhalten.
Wie ist die Rechenleistung des Honor Pad 8?
Mal eine Runde daddeln? Das geht, wenn auch eingeschränkt. Dass der Mittelklasse-Systemchip bei technisch anspruchsvolleren Spielen und Apps relativ früh an seine Grenzen stößt, bestätigten die Benchmark-Ergebnisse. Das Leistungsvermögen des Qualcomm Snapdragon 680 reiht ihn weiter hinten ein.
Vor allem die Grafikperformance war im Vergleich mit anderen Mittelklasse-Tablets zu gering. Für eine flüssige Systembedienung und zum Browsen reicht die Rechenpower – zumal der Acht-Kern-Prozessor die Leistung und die Temperatur bei längerer Beanspruchung stabil hält.

Honor Pad 8: Speicher, E-Book-Reader und Kameras
Mit 6 GB RAM und 111,6 GB Flash-ROM fällt das Speicherangebot standesgemäß aus; microSD-Karten müssen draußen bleiben. Elektronische Bücher dagegen nicht: Die kann das Pad 8 lesefreundlich darstellen. Für eine papierähnliche Anmutung auf dem Screen sorgt der E-Book-Modus. Damit mutiert das Tablet zu einem veritablen E-Book-Reader im XXL-Format.
Das Foto- und Videoangebot ist recht überschaubar. Die Autofokus-Hauptkamera wie auch die Chat-Cam setzen auf eine 5-Megapixel-Weitwinkeloptik. Extras wie LED-Fotolicht, Videostabilisierung oder Bokeh-Effekte für Porträts fehlen. Die Testbilder gaben die Farben durchaus stimmig wieder. Für mehr als gelegentliche Schnappschüsse hätten die Probeaufnahmen mehr Klarheit und Detailtreue zeigen müssen. Videos drehen beide Kameras maximal in 1080p-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde.
Testergebnisse: Honor Pad 8
Vollbild an/ausAusdauer max. 100 | gut (84) |
---|---|
Ausstattung max. 175 | befriedigend (116) |
Handhabung max. 125 | gut (97) |
Messwerte max. 100 | sehr gut (89) |
Preis-Leistungsverhältnis | befriedigend |
URTEIL max. 500 | 386 gut |
Honor Pad 8: Bedienfreundliche Oberfläche
Die Frontkamera übernimmt noch einen Nebenjob: Sie ist Teil der Gesichtserkennung, die als Alternative zur PIN-Eingabe den Bildschirm freigibt. Im täglichen Umgang und auch im mobilen Office macht das Pad 8 eine gute Figur. Icons, Schriften und die teilbare virtuelle Tastatur sind auf dem komfortablen 12-Zoll- Bildschirm von Haus aus großzügig angelegt.
Die Bedienung der Benutzeroberfläche Magic UI 6.1 auf Android-12-Basis läuft rund. Die Einstelloptionen sind übersichtlich gestaltet, die diversen Zusatzfunktionen geben meist keine Rätsel auf. Wer besonders produktiv sein will, kann über die Multi-Window-Leiste bis zu vier App-Fenster gleichzeitig einblenden. Vom Anfang an sind neben den Honor-eigenen App-Angeboten und dem Google-Package auch einige deinstallierbare Werbe-Apps auf dem Startscreen präsent.

Wie ist die Connectivity des Honor Pad 8?
Auf eine Variante mit Mobilfunkmodem verzichtet der chinesische Hersteller. Die Verbindungsaufnahme mit dem Internet läuft in lokalen Netzwerken über Wi-Fi 5, ein NFC-Chip ist nicht an Bord. Kopfhörer verbinden sich via Bluetooth 5.1 oder mit einem optional erhältlichen Adapter via USB-C-Anschluss (2.0), über den erwartungsgemäß keine Videosignale übertragen werden. Die Projektion auf größere Bildschirme erfolgt drahtlos via Miracast. Der 7250-mAh-Akku hält rund 10 Stunden durch – ein respektabler Wert – und gibt seine Energie auch an andere Geräte weiter. Das mitgelieferte 22,5-Watt-Ladegerät tankt einen nahezu leeren Akku in knapp zwei Stunden auf.
Fazit
Der Angriff auf die Preis-Leistungs-Champions der Tablet-Mittelklasse – zum Beispiel auf das kleinere, aber leistungsstärkere Xiaomi Pad 5 (hier unser Test) – blieb dann aus. Dass die Erwartungen an das Pad 8 sehr hoch waren, dürfte auch an dessen hochwertigem Äußeren liegen. Das knapp 7 Millimeter schlanke Pad 8 ist trotz seiner Größe und des Unibody-Aluminium-Gehäuses 530 Gramm leicht.
Die blaue Ausführung unterstreicht den exklusiven Charakter. Anders ausgedrückt: Haptik, Verarbeitung und Design sind für ein Mittelklasse-Tablet einfach top– und mehr als das, was man für 350 Euro üblicherweise bekommt. Unterm Strich verdient sich das rundweg alltagstaugliche Honor Pad 8 das Gesamturteil „gut“. Das große augenschonende Display konnte beim HD-Videostreaming und im E-Book-Modus seine Alleinunterhaltertalente unter Beweis stellen.