HTC U11 Life im Test
Das HTC U11 Life überzeugt im Test mit Performance und Multimedia. Die miese Ausdauer trübt allerdings das Ergebnis.

Mit dem U11 Life für 349 Euro bringt HTC das Geschwistermodell des aktuellen Flaggschiffs HTC U11 (749 Euro) auf den Markt. Das Phablet lieferte im Test in connect 8/2017 eine starke Vorstellung und sicherte sich so einen Platz in den Top Ten der Bestenliste. Daran soll nun der Newcomer anknüpfen....
Mit dem U11 Life für 349 Euro bringt HTC das Geschwistermodell des aktuellen Flaggschiffs HTC U11 (749 Euro) auf den Markt. Das Phablet lieferte im Test in connect 8/2017 eine starke Vorstellung und sicherte sich so einen Platz in den Top Ten der Bestenliste. Daran soll nun der Newcomer anknüpfen.
Schickes Teil mit Zusatzfunktion
Optisch ist das U11 Life auf jeden Fall ein Kracher. Das metallicblaue Testgerät sieht richtig sexy aus. Wer es dagegen eher zurückhaltender mag, der greift einfach zur dunkelgrauen Variante. Konnte der Style des U11 Life also vom Start weg überzeugen, trifft das auf die Haptik weniger zu. Der Nutzer merkt zu jeder Zeit den Kunststoffrücken aus Acryl, der sich darüber hinaus auch noch extrem aufgeschlossen gegenüber Fingerabdrücken zeigt, in kürzester Zeit damit übersät ist und nach ausgiebigen Putzeinsätzen verlängt. Dafür kann das HTC-Gehäuse mit einer IP67-Zertifizierung aufwarten und ist somit gegen Staub und Wasser geschützt. Gefallen kann zudem auch die geriffelte Ein/Aus- Taste, die sich verwechslungsfrei bedienen lässt.

Das U11 Life bringt auch die vom U11 bekannte Funktion „Edge Sense“ mit. Der Geräterahmen ist im unteren Seitenbereich drucksensitiv und so kann der Nutzer hier über einen langen oder kurzen Druck gleich zwei Funktionen starten, etwa die Kamera oder die Taschenlampe. Im Menü lässt sich die jeweilige Funktion vom Nutzer bequem bestimmen. Im Testalltag konnte dieses Feature auf jeden Fall überzeugen.
Extra flink dank Android pur
Das gilt auch für die Qualcomm-Plattform SDM630. Acht Kerne mit einem Tempo von bis zu 2,2 GHz sorgen hier in Verbindung mit 3 GB an Arbeitsspeicher für ein jederzeit flottes und verzögerungsfreies Nutzererlebnis. Daran dürfte jedoch nicht nur die potente Plattform, sondern auch das native Android der neusten Version 8.0 einen gewichtigen Anteil haben. Die Bedienung gelingt damit intuitiv und problemlos. Mit Extrafeatures kann das U11 Life allerdings nur bedingt aufwarten. Dafür ist eine schnelle Versorgung mit Sicherheits- (drei Jahre) und Versionsupdates (zwei Jahre) gewährleistet.
Technisch kann das HTC speziell in puncto Connectivity überzeugen. So kommt das U11 Life mit einem modernen USB-C-Anschluss, LTE Cat 12, Bluetooth 5.0, NFC und 5-GHz-WLAN. Darüber hinaus stehen dem Nutzer 20 GB an freiem Speicher für seine Daten zur Verfügung, die sich einfach über eine Micro-SD-Speicherkarte erweitern lassen. Eine Version mit 4 GB Arbeits- und 64 GB Nutzerspeicher ist ebenfalls erhältlich. Das Full-HD-Display im 5,2-Zoll-Format gefällt zudem mit feiner, aber nicht sehr heller Darstellung.

Musik und Kamera im Fokus
Überraschend gut präsentierte sich die 16-Megapixel-Kamera im Test. Die Bildqualität ist subjektiv unter allen Bedingungen top, was in dieser Preisklasse Seltenheitswert besitzt, der Autofokus arbeitet flott. 4K-Videos, Panorama- und Manuellmodus sowie Selfies mit 16 Megapixeln komplettieren den starken Kamerapart.
Doch nicht nur die Kamera kann überzeugen, sondern auch die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer. Sie verfügen über eine aktive Geräuschunterdrückung, messen über die Funktion „USonic“ optional den Hörkanal des Nutzers und passen dementsprechend das Klangprofil an. Dem Tester war der Sound so allerdings deutlich zu basslastig.
Zusätzlich gibt es ein weiteres Manko: HTC hat beim U11 Life auf eine übliche Klinkenbuchse verzichtet, der Kopfhörer belegt folglich den USB-C-Anschluss. Dem Testgerät lag leider kein Adapter für normale Kopfhörer bei und so sind die eigenen Kopfhörer erst mal außen vor.
Fiasko bei der Ausdauer
So weit, so gut. Allerdings musste sich das U11 Life auch noch im Labor behaupten und hier gab es leider eine böse Überraschung. Die Ausdauermessung, ein Mix aus verschiedenen Nutzungsszenarien bei aktiviertem Display, lag dem HTC überhaupt nicht. Das Resultat war eine weit unterdurchschnittliche Laufzeit von 3:40 Stunden. Auch mehrere Messzyklen brachten kein besseres Ergebnis zu Tage. Die restlichen Messergebnisse liegen dagegen im grünen Bereich. Mit diesem Manko erreicht das U11 Life lediglich die Verbalnote „befriedigend“.