Over-Ears

Huawei FreeBuds Studio im Test

8.2.2021 von Bernd Theiss

Ob auf einer der momentan selteneren Reisen oder im mit der Familie geteilten Homeoffice – Ruhe ist ein hohes Gut. Die Over-Ear-Kopfhörer Huawei FreeBuds Studio bringen sie im Verbund mit gutem Klang und hohem Komfort quasi frei Haus. Wir haben sie einem Praxistest unterzogen.

ca. 2:40 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Huawei FreeBuds Studio im Test
Neben einem dezentem Schwarz, gibt es die FreeBuds Studio auch in Gold.
© Huawei
EUR 212,32
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Pro

  • exzellenter Tragekomfort
  • ausgeglichener Klang
  • tiefe, kontrollierte Bässe
  • hohe Pegel und Verstärkungsreserven für lautes Musikhören und gering ausgesteuerte Musik oder Videos
  • sehr gute Bedienbarkeit
  • exzellente Verarbeitung

Contra

  • App-Installation aufwendig für Smartphones, die nicht von Huawei stammen
  • prinzipbedingt mäßige Telefoniequalität in Senderichtung in lauter Umgebung

Fazit

connect Praxis-Test-Urteil: 5 von 5 Sternen

Die Zeiten, in denen Frequent Travellers ihren Status in Form eines Noise-Cancellation-Kopfhörers von Bose gut sichtbar auf dem Kopf trugen, sind lange vorbei. Denn den Vorsprung des amerikanischen Platzhirschs bei der Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen hatten andere Hersteller bald eingeholt.

Für guten Klang gab es viele Angebote und bei der drahtlosen Verbindung, zwischen Smartphone und Headset hatten Spezialisten aus Europa und Asien sogar zunächst die Nase vorn. Das ist gut für niedrige Preise, also gut für die Kunden. Mit dem Eintritt von Huawei in dieses umfassendes Know-how erforderndes Marktsegment wird sich dieser Trend fortsetzen.

Denn Hightech zum bezahlbaren Preis hat sich schon bei Smartphones als Aushängeschild des Konzerns aus China etabliert. Wobei die knapp 300 Euro, die die neuesten Over-Ear-Kopfhörer FreeBuds Studio kosten, keinen Unterbietungswettkampf starten. Die Feature-Liste ist dafür aber auch erfreulich lang geraten.

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Hier ist es Gold, das glänzt

Die Verarbeitung unseres Testexemplars in Gold erfüllt jedenfalls höchste Standards. Die Oberflächen sind edel verarbeitet, die Polsterungen fühlen sich fest und angenehm hochwertig an. Das hat Konsequenzen: Korrekt eingestellt übt der 255 Gramm schwere Kopfhörer mit Ohrmuscheln und Bügel sehr gleichmäßigen, überall geringen Druck aus, was sehr angenehm ist.

Da die Bügellängenverstellung relativ straff ist, verliert er die optimierte Einstellung auch bei längerem Tragen nicht. Der Komfort ist sehr hoch. Das gilt auch für die Bedienung, die zwar bei vielen häufig verwendeten Funktionen auf die nicht unumstrittene Gestenbedienung setzt, dank völlig eindeutiger Gesten aber fehlerfreie Steuerung garantiert. Das muss man einmal probiert haben, um zu spüren, wie leicht sich die FreeBuds Studio dirigieren lassen.

Huawei FreeBuds Studio im Test - Gold
Für alle, denen Gold zu extrovertiert erscheint, gibt es die FreeBuds Studio auch in dezentem Schwarz.
© Huawei

Ein kleiner Wermutstropfen ist nur die AI-Life-App, zumindest wenn die FreeBuds Studio kein Huawei-Smartphone ergänzen. Denn sie war zum Testzeitpunkt im Android Play Store nur in Version 11.02.305 erhältlich, die die FreeBuds nicht erkennt und damit auch nicht bedienen kann. Mit der Huawei-App Gallery, die erfahrene Smartphone-User auch auf Smartphones installieren können, die nicht von Huawei stammen, ließ sich dann eine geeignete Version von AI Life laden.

Damit kann die Umgebungsgeräuschunterdrückung in drei Stufen sehr feinfühlig justiert oder auch ausgeschaltet werden. Einen Aufmerksamkeitsmodus für die Unterhaltung bei aufgesetztem Kopfhörer und die Möglichkeit, den Level der Geräuschunterdrückung dynamisch an die Umgebung anzupassen, bietet das Modell zusätzlich. Praktisch ist auch, dass sich über die App der Batteriestand der sehr ausdauernden Studios anzeigen lässt.

Huawei FreeBuds Studio im Test - Explosionszeichnung
Die Membranen der dynamischen Schallwandler (3. v. l.) eignen sich mit 40 Millimetern Durchmesser für hohe Pegel auch für tiefe Bässe gut. Für die Geräuschunterdrückung beim Hören sind vier Mikrofone in den Muscheln zuständig, beim Telefonieren sorgen sogar sechs für eine gute Sprachverständlichkeit.
© Huawei

Die Geräuschunterdrückung lässt sich zudem über einen Hardware-Taster am Kopfhörer zwischen Ein, Aus und Awareness umschalten. In unserem geräuscharmen Büro fiel ein leichtes Rauschen bei maximaler Geräuschunterdrückung auf, das aber in der Praxis hinter den zu unterdrückenden Geräuschen verschwand. Der dynamische Modus vermeidet störendes Rauschen. Mit ihm stellt sich unter allen Bedingungen der erholsame Effekt ein, der nicht nur Vielreisende auf ANC-Kopfhörer schwören lässt.

Ausgeglichen im Klang

Als Headset machen die FreeBuds Studio in ruhiger Umgebung eine sehr gute Figur. Die Sprachqualität hält mit der guter Smartphones mit. Bei der Verwendung in einer lebhaften Umgebung, zum Beispiel einem fahrenden Zug, macht sich das bei einem Kopfhörer gegenüber dem Smartphone weit vom Kopf entfernte Mikrofon bemerkbar.

Die Verständlichkeit auf der Seite des Angerufenen bricht aber mit den Huawei FreeBuds Studio etwas weniger stark ein als mit vielen anderen Headsets. Klanglich geben sich die FreeBuds Studio ausgeglichen, mit tiefem und kontrolliertem, aber niemals überbordendem Bass und transparenten, gut durchzeichneten Mitten und Höhen. Allenfalls in der höchsten Oktave könnten sie noch luftiger agieren, doch das bemerken wohl nur audiophile Zeitgenossen.

Völlig unangestrengt klingen die Studios, wenn die Musik nach Partypegeln lechzt oder mit extremer Dynamik aufwartet. Als Reiseheadset machen die Huawei FreeBuds Studio verdammt viel richtig gut, sie sind eine Empfehlung wert. Der Preis ist nicht niedrig, aber heiß.

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