Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Erneut top Klang und ANC

Im letzten Jahr hatten es uns bereits die Freebuds Pro der zweiten Generation sehr angetan. Wir hatten nur wenige Verbesserungsvorschläge, zum Beispiel war die Akkulaufzeit eher gering. Nun hat Huawei mit den Freebuds Pro 3 den Nachfolger der Freebuds Pro 2 vorgestellt, den wir natürlich durch unser Testlabor geschleust haben. Wie gut Akkulaufzeit, Active Noise Cancelling und Klang der dritten Premium-In-Ear-Generation von Huawei wirklich sind, lesen Sie bei uns im Test.

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Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Design unverändert schick

Die Freebuds Pro 3 stecken weiterhin in einem ovalen Ladecase aus hochwertigem Kunststoff. Es ist sehr gut verarbeitet und passt noch gut in die Hosentasche, auch wenn es etwas voluminöser ist als das Case von anderen In-Ears. Huawei konnte es jedoch bereits zur Vorgeneration verschlanken. Der integrierte Akku soll die Freebuds 4,5 Mal aufladen.

Die In-Ears an sich haben sich ebenfalls kaum verändert, was das Design betrifft. Eine leichte Mulde für ein besseres Ertasten der Sensorfläche einmal außen vor gelassen. Nach wie vor sehen sie aus wie aus einem Guss, auch wenn das glänzende Gehäuse Fingerabdrücke sehr gerne aufnimmt.

Was die Abmessungen und das Gewicht betrifft, sind die Stöpsel kompakt und leicht. Ein Stöpsel wiegt 6 Gramm, was so ziemlich das Mittelmaß auf dem Markt darstellt. Dank IP54-Schutz kann ihnen Spritzwasser und Regen nichts anhaben. Mit den Freebuds Pro 3 Joggen zu gehen, ist auch dank des sehr guten Haltes kein Thema. Huawei legt nun drei weitere Paar Ohrpassstücke in die Verpackung. Die Aufsätze könnten für unseren Geschmack aus noch etwas dickerem Silikon bestehen, tragen sich aber dennoch angenehm.

Steuerung und App

Gesteuert werden die Freebuds Pro 3 mittels Streich- und Drückgesten über den Stil der Stöpsel. Ein Klicken bestätigt dabei die Ausführung des Befehls. Es dauert eine Weile, sich an den richtigen Druck auf der richtigen Stelle des Stegs zu gewöhnen. Danach ist die Steuerung aber leicht und eingängig. Auch wenn wir zugeben müssen, dass es einfacher ist, auf die Außenseite eines Stöpsels zu tippen, als seinen Steg mit zwei Fingern in die Hand zu nehmen.

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Großes Lob: Die Steuergesten lassen sich über Huaweis AI-Life-App sehr individuell einstellen. Auch sonst bewerten wir die App überwiegend positiv. Neben den Akkuständen der In-Ears und des Case bietet sie einen Passtest, um die richtige Aufsatzgröße für sich zu finden. Außerdem gibt es sechs Pre-sets zur Klanganpassung. Ein Equalizer ist ebenfalls dabei, wenn man den Sound noch individueller justieren möchte.

Ebenfalls top: Die Freebuds Pro 3 bieten eine Trageerkennung. Nimmt man die In-Ears aus dem Ohr, stoppt die Musik. Praktisch ist zudem, dass man mit den Freebuds per Multipoint-Anbindung nahtlos zwischen mehreren Geräten hin und her wechseln kann.

Freebuds Pro 3 bestechen mit sehr gutem Klang und starkem ANC

Für Musikgenuss in höchster Qualität verbaut Huawei neben dem gängigen LDAC- auch ihren eigen L2HC2.0-Codec. Letzterer ist jedoch nur auf bestimmten Huawei-Smartphones verfügbar. So oder so ist der Klang mit den Freebuds Pro 3 hervorragend! In Grundeinstellung spielen die In-Ears mit leichter Bass- und Höhenbetonung, grundsätzlich aber tonal sehr ausgewogen. Sie bieten tiefe Bässe, die trotzdem nicht überlagern und unaufdringliche, seidige Höhen. Die maximale Lautstärke ist mit 109 dB ebenfalls ausgezeichnet. Für die Preisklasse bis 200 Euro ist das insgesamt ein starkes Klangerlebnis. In unserer Frequenzgangmessung im Labor haben wir zudem kaum tonale Verzerrungen gemessen, die den Klang negativ beeinflussen.

An den sehr guten Klang schließt sich ein starkes Active Noise Cancelling an. Mit den von uns gemessenen 22 dB Dämpfung spielen die Freebuds Pro 3 in der Oberliga mit. Zum Vergleich: Sonys Top-In-Ears WF-1000XM5 bieten 21 dB aktive Dämpfung, schirmen passiv mit 18 dB aber deutlich besser ab als die Freebuds (9 dB).

Mit an Bord ist ein Transparenzmodus, durch den man mit der Außenwelt kommunizieren kann, ohne die In-Ears abzusetzen. Er ist natürlich abgestimmt und bietet die Möglichkeit, nur die für Sprache notwendigen Frequenzbereiche passieren zu lassen. Und das auch noch mit einer leichten Verstärkung von 1 dB.

Akkulaufzeit weiterhin ausbaufähig

Da viele Nutzer natürlich auch mit ihren In-Ears telefonieren, wird die Sprachqualität dabei immer wichtiger. In unserem Testlabor messen wir diese unter genormten Bedingungen. Beim Nutzer kommt dabei eine gute und klare Sprachqualität an, wenn er angerufen wird. Umgekehrt ist die Telefonieakustik in Senderichtung messtechnisch mäßig, subjektiv jedoch gut. Huawei nutzt zusätzlich zur Sprache auch Knochenschall und diesen können wir leider nicht messen.

Die Geräuschunterdrückung ist zwar ordentlich, aber sowohl bei Straßenlärm als auch in Kneipensituationen noch verbesserungswürdig.

Bereits bei den beiden Vorgängermodellen hatten wir die recht kurze Laufzeit der Freebuds bemängelt. Huawei schafft es, diese bei den 3 Pro mit aktivem ANC auf 4,5 Stunden zu steigern. Im Konkurrenzumfeld ist das jedoch eher ausreichend. Im Premiumbereich sind über sieben Stunden eigentlich die Regel. Hilfreich ist, dass das Case Qi unterstützt, um die Freebuds unterwegs unkompliziert kabellos zu laden.

Fazit

Huaweis neue Freebuds Pro 3 bieten für 200 Euro einen hervorragenden Sound und starkes ANC, was sie in der Oberklasse mit Sony oder sogar Bose mitspielen lässt. Nach wie vor noch zu kurz ist die Akkulaufzeit und verbessern darf Huawei weiterhin die Telefonieakustik. Dennoch erhalten die Freebuds Pro 3 bei uns im Test die Note “sehr gut”. Wen die genannten Schwachpunkte nicht stören, kann bedenkenlos zugreifen.