Günstiger Blickfang: Huawei Matebook 14 (2024) im Test

Das überarbeitete Matebook 14 hat sich gegenüber den Vorgängern aus den Jahren 2022 und 2023 gar nicht großartig verändert und ist dennoch ein Solitärgewächs. Dafür sorgt schon die frische mattgrüne Lackierung, die sich vom silberfarbenenen Alu-Einerlei vieler Laptops wohltuend abhebt. Das 14-Zoll-Modell sieht hochwertig aus und ist es auch. Das rundum aus Metall gefertigte Gehäuse (nur das Scharnier besteht aus Kunststoff) ist stabil und liegt gut in der Hand. An die Leichtigkeit des teuren Bruders X Pro (siehe Test) kommt es zwar nicht heran, mit einem Gewicht von rund 1300 Gramm gehört es dennoch zu den handlicheren Vertretern seiner Klasse.

Starke Leistung dank Intel Core Ultra

Huawei bietet das Matebook 14 in zwei Varianten an: eine günstigere Version mit einem Intel Core Ultra 5 125H und 512 GB Datenspeicher, dafür werden 1099 Euro fällig. Die Gehäusefarbe nennt der Hersteller hier „Space Gray“. Wer noch 300 Euro drauflegen will, bekommt dafür eine noch leistungsstärkere CPU, eine doppelt so große SSD und eben den markanten Grünton.

Beide Varianten sind gut motorisiert: Auch das günstigere Modell bietet genügend Power für sämtliche Alltagsaufgaben. Der Core Ultra 7 155H der hochwertigeren Version meisterte die verwendeten Standard-Benchmarks jedoch besonders überzeugend – und das weitgehend ohne Störgeräusche der Lüfter. Das gilt auch für die integrierte Grafikeinheit Intel Arc. Und ein sattes Terabyte SSD-Speicher ist in dieser Preisklasse ebenfalls keine Selbstverständlichkeit.

Überzeugendes OLED

Selbiges lässt sich über das Display sagen: Der helle OLED-Bildschirm im 3:2-Format hat eine 14,2-Zoll-Diagonale und löst mit 2880 x 1920 Pixeln auf – das entspricht 2,8K bzw. einer Pixeldichte von 243 ppi. Besondere Kennzeichen: Es handelt sich um einen Touchscreen mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz, der sogar Eingaben mit Huaweis M-Pencil der dritten Generation verarbeiten kann. Hinzu kommt ein integrierter Lichtsensor, der die Helligkeit automatisch an die Umgebung anpassen kann.

Dreimal schnelles USB plus HDMI

Nicht ganz so beeindruckend, wenngleich durchaus standesgemäß ist die Versorgung mit Schnittstellen. An den Geräteseiten findet man insgesamt drei schnelle USB-Anschlüsse (zwei davon vom Typ A), einen HDMI-Stecker sowie die obligatorische Kopfhörerbuchse. Einen Kartenleser sucht man vergeblich und auch Thunderbolt 4 wird nicht unterstützt. Auf der Haben-Seite verbuchen lässt sich zudem die 1080p-Webcam, die das Antlitz des Nutzers ohne erkennbares Bildrauschen an virtuelle Gesprächspartner übermittelt.

Die Eingabegeräte wissen ebenfalls zu gefallen, wobei sich der Fingerabdrucksensor praktischerweise im Einschaltknopf befindet. Über die Funktionstastenleiste lassen sich Mikrofon und WLAN ein- und ausschalten, die Spracheingabe starten und das hauseigene Verwaltungsprogramm Huawei PC Manager aufrufen.

Gute Akkulaufzeit

Die Akkukapazität hat gegenüber dem Vorgängermodell deutlich zugelegt. Was nicht ganz unerwartet dazu führt, dass sich auch die Ausdauer verbessert hat. Im Windows-Modus „beste Energieeinsparung“ und der Einstellung „ausgewogen“ im PC Manager läuft der „Modern Office“-Benchmark, der die Aktivitäten eines typischen Büronutzers simuliert, mehr als zehn Stunden, bevor das Matebook wieder an die Steckdose muss – ein insgesamt sehr beachtlicher Wert. Selbst im Leistungsmodus reicht es für knapp neun Stunden.

Wie alle Huawei-Laptops lässt sich auch das Matebook 14 über die integrierte NFC-Schnittstelle eng mit Smartphone und Tablet verzahnen – allerdings nur mit den Modellen des Herstellers, die hierzulande nicht mehr allzu stark verbreitet sind. Einem breiteren Anwenderkreis stehen alternativ dazu natürlich die Kopplungsmöglichkeiten über die Windows-eigenen Tools zur Verfügung.

Fazit: Sehr viel Notebook fürs Geld

Das schicke neue Matebook 14 kann nicht nur optisch und haptisch überzeugen, sondern auch mit seinen inneren Werten. Viel Leistung, viel Speicher, ein brillantes OLED-Touch-Display und eine hochwertige Verarbeitung ergeben ein stimmiges Gesamtpaket mit Premium-Facetten zu einem höchst attraktiven Preis. Was will man mehr?

Wie beim Schwestermodell Huawei Matebook X Pro ist es allerdings fraglich, wie lange das Gerät in der derzeit vorliegenden Konfiguration verkauft werden kann. Denn das Embargo der US-Regierung gegen den Hersteller soll auch auf Halbleiterprodukte von Qualcomm und Intel ausgeweitet werden. Und das hieße, dass Huawei über kurz oder lang der Nachschub an Core-Ultra-Prozessoren ausgehen dürfte. Wie es dann weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen.