Ikea Symfonisk im Test: Sonos-Box getarnt als Tischleuchte
Streitest du noch oder streamst du schon? Ikea und Sonos treten mit der Symfonisk Tischleuchte an, um Frieden zwischen Mann und Frau zu schaffen – mit der unsichtbaren Box. Doch wie gut ist der Klang? Hier unser Test.

Als der Autor vor über zehn Jahren für unsere Schwesterzeitschrift AUDIOphile ein Interview mit der Frauenforscherin Dr. Christa Oppenheimer von der Universität Frankfurt/Main führte, kam ans Licht: Ladies und Lautsprecherboxen gehen einfach nicht zusammen. Bestenf...
Als der Autor vor über zehn Jahren für unsere Schwesterzeitschrift AUDIOphile ein Interview mit der Frauenforscherin Dr. Christa Oppenheimer von der Universität Frankfurt/Main führte, kam ans Licht: Ladies und Lautsprecherboxen gehen einfach nicht zusammen. Bestenfalls seien sie aus weiblicher Sicht als Unterstand für Blumentöpfe und Ähnliches zu dulden.
Blumen hat Ikea zwar noch nicht zum Sprechen gebracht, aber der neue Ikea Symfonisk Tischleuchte mit WiFi-Speaker kommt dieser Idee sehr nahe: Der Multiroom-Lautsprecher verblüfft mit den Sekundärtugenden eine Tischlampe. Schwer zu sagen, wie viele Scheidungen sich dadurch vermeiden lassen hätten!

Es kommt noch besser. Der über Ikea vertriebene Symfonisk wurde nicht nur gemeinsam mit Sonos entwickelt, sondern lässt sich auch noch nahtlos in dessen Ökosystem integrieren. Sprich: Wer bisher keine Chance sah, seine Sonos-Soundbar durch Rearspeaker zum ernsthaften Surround-System auszubauen, der kann seiner besseren Hälfte künftig die beiden zusätzlichen Boxen als Lampen unterschieben.
Die untere Hälfte verbirgt das eigentliche Lautsprechersystem und die nötige Elektronik unter einem Stoffüberzug. Oben drauf sitzt eine Fassung für eine Energiesparlampe bis 7 Watt, die unter einem matten Glasschirm mit Bajonettverschluss verschwindet.

Bedienung via Sonos-App
Mit einem seitlichen Drehknopf schaltet man die Ikea Symfonisk Tischleuchte an und aus. Zum Starten und Anhalten der Wiedergabe und zur Lautstärkeregelung gibt es Tasten im Lampensockel.
Die Inbetriebnahme ist so einfach wie bei Sonos – kein Wunder, Ikea vertraut bei seinen Symfonisk-Speakern auf die ausgereifte „Sonos Control“-App für iOS und Android. Die vertraut inzwischen zur Wiedergabe von Titeln aus dem Musikarchiv des Smartphones ausschließlich auf AirPlay 2 direkt aus den entsprechenden iOS-Apps. Weil auch die geniale TruePlay-Einmessung nur mit iDevices funktioniert, sind die smarten WLANLautsprecher hauptsächlich für Apple-Fans attraktiv.

Ikea Symfonisk im Hörtest
Denen bietet sich ein erstaunlich ausgewogener, allerdings nicht übermäßig bassreicher Klang. Immerhin kamen die tiefen Töne differenziert aus der Wunderlampe, die allerdings entgegen ihrer runden Form Höhen ziemlich nach vorne gerichtet abstrahlte. Dank ausreichender Ausgewogenheit und ordentlichen Pegelreserven eignet sich Symfonisk perfekt für die Hintergrundbeschallung.
Ikea Symfonisk im Messlabor
Leichte Welligkeiten, sonst aber sehr ausgewogen – so lässt sich der Frequenzgang beschreiben, den wir bei der Box mangels eines Audio-Eingangs mit Hilfe eines gestreamten Rauschsignals ermittelt haben. Dank elektronischer Entzerrung stemmt die Symfonisk bei niedrigen Lautstärken erstaunlich tiefe Bässe, die untere Grenzfrequenz liegt 33 Hz bezogen auf 6 dB.

Fazit
Aus Handys wurden Kameras, vernetzte Autos sind fahrende Computer. Nur Lautsprecher blieben bislang dem Kastendenken treu. Mit der Symfonisk Tischleuchte mit WiFi-Speaker schaffen Ikea und Sonos einen Mehrwert, unter dem die Einzelfunktionen nicht leiden. Und das leuchtende Beispiel ist nicht teurer als ein Sonos Play:1.