Testbericht
Im Test: Netzwerkplayer Rotel RDG-1520
Klang kommt vor Features: Mit diesem Motto hat Rotel sowohl in der HiFi- als auch in der Heimkino-Gemeinde viele treue Fans gewonnen. Ob und wie sich die puristische Devise auch bei einem kombinierten Internetradio-DAB-UKW-Streamer umsetzen lässt, zeigt das erste Testmuster des RDG-1520 (1000 Euro).
- Im Test: Netzwerkplayer Rotel RDG-1520
- Datenblatt

Wer baut den ersten audiophilen, zugleich erschwinglichen Netzwerkspieler? Rotel war für diese Aufgabe immer einer der hoffnungsvollsten Kandidaten. Schließlich hat die japanische Firma einerseits schon bei ihren hervorragenden Heimkino-Komponenten keinerlei Berührungsängste mit digitalem Hightech, zeigt aber andererseits immer wieder eindrucksvoll, dass sich so etwas auch mit einer zeitlos-eleganten Klangabstimmung kombinieren lässt.

Konkurrenzprodukte
Mit dem RDG-1520 hat sich Rotel nicht aus Spaß so lange Zeit gelassen. Wie er klingen sollte, war von Anfang an klar, aber in die Streaming-Welt musste sich die Firma erstmal hineintasten. Zumal der RDG-1520 kein Einzelstück bleiben soll, denn nahezu zeitgleich kommen zwei weitere Produkte mit Netzwerkanschluss auf den Markt: Eine etwas preiswertere Version des 1520 wird RT-09 heißen, während der RCX-1500 die Streamingfähigkeit mit einem ausgewachsenen CD-Receiver zu einem hochinteressanten Komplettsystem verbindet.
Ähnlich wie Marantz vermarktet Rotel seine Streamer nicht als reine Netzwerk-Spezialisten, sondern mehr als universelle "Digital Gateways". Dank DAB- und UKW-Empfangsteilen sowie seinem digitalen iPod-Anschluss liefert der Rotel auch dann schon Musik, wenn der Heimserver noch gar nicht läuft oder die Frage der Internetanbindung im Hörraum noch auf Klärung wartet.

Funktionen
Wobei sich der RDG-1520 im letzten Punkt betont flexibel gibt und sowohl per LAN-Kabel als auch über ein Funknetzwerk Daten empfangen kann. Klanglich macht das keinen Unterschied - das allem Netzwerk-Datenverkehr zugrunde liegende TCP-Protokoll erlaubt weder "verlorene" Bits noch sonstige Ungenauigkeiten. Entweder die Musik spielt, oder sie spielt nicht - eine klare Alternative, an die sich tuninggewöhnte High-Ender erst mal gewöhnen müssen.
Sind die Daten erst mal im Gerät, treten die HiFi-Regeln freilich wieder in Kraft. Die Rotel-Entwickler haben daher eine Strategie verfolgt, die ihre Stärken optimal zur Geltung bringt: Die Netzwerktechnik kaufen sie weitgehend schlüsselfertig bei einem großen Internetradio-Spezialisten zu, kümmern sich dafür aber umso liebevoller um die Wandler- und Analogplatine.
Die sieht dann auch trotz bescheidener Grundfläche aus wie eine Galerie high-endiger Schlüsselreize: Den Wolfson WM8741 kennen wir aus den großen Linn-Spielern als hervorragenden D/A-Wander, in der Ausgangsstufe glänzen Präzisionswiderstände und verlustarme Styroflex-Kondensatoren, auch die Auswahl der Elkos verrät hier sorgfältiges Bauteile-Tuning.

Im Hörraum lieferte der Rotel einen reizvollen Gegenentwurf zu den flauschigen, aber auch mitunter distanziert wirkenden Klängen des Marantz: Knackig-präsent stellte der Rotel Emily Jane Whites Stimme bei "Stars" ("Victorian America") zwischen und vor die Lautsprecher - dem Autor war sie schon einen Hauch zu vordergründig, während Kollegen die präzisere Artikulation lobten. Geschmackssache also - der Rotel ist eine Empfehlung für Freunde eher schlanken, trockenen Klangs.
Please Mind the Gap
Nur mit HD-Material und Gapless-Wiedergabe sollten Interessenten nicht liebäugeln: Beides geht nicht. Der Rotel kann also nur maximal FLAC in CD-Auflösung und muss beim Streaming zwischen zwei Tracks stets ein paar Sekunden Luft holen. Er eignet sich daher nicht so sehr für Fans durchgehend produzierter Live-, Opern- und Konzeptalben.
Aber auch andere Hörer stört es, wenn der Trackwechsel-"Gap" allzu lang dauert. Hier ließ sich das Testgerät schon grenzwertig viel Zeit - die Roteliers sollten bei Reciva, dem Hersteller des kombinierten Netzwerk-, DAB- und FM-Eingangsteils, in diesem Punkt auf Besserung pochen. Über die Klangabstimung müssen sie sich dagegen keine Sorgen mehr machen.

Bedien-Optionen
Über das vierzeilige Front-Display lässt sich der Rotel gut steuern; auch Listen mit über 1000 Einträgen lassen sich in akzeptabler Zeit durchscrollen. Besonders schnell und zielsicher geht es mit dem Jog-Knopf an der Frontplatte. Ein mit dem im Rotel verwendeten Reciva-Frontend kompatibles iPod-App ist vor kurzem unter dem Namen Reciva Remote im App Store erschienen und kostet 4,99€.
Die Internetradio-Senderwahl funktioniert damit schon hervorragend, aber leider verhindert ein Bug momentan noch, dass sich Inhalte von einem lokalen UPnP-Server mit dem selben Komfort aussuchen und starten lassen.
AUDIO ist aber zuversichtlich, dass es bald ein Update geben wird: Howard Abrams, Programmierer von Reciva Remote, hat sich bereits mit dem Universal-UPnP-App PlugPlayer (dem der Rotel leider nicht gehorcht) einen hervorragenden Namen gemacht.

Messlabor
Bei der Messung im Testlabor erwies sich der Netzwerkanschluss des Rotel als Daten-Nadelöhr: WAV-Dateien in CD-Auflösung werden zwar grundsätzlich abgespielt, stocken aber immer wieder, weil der Puffer im Player leerläuft.
Besser geht es mit FLAC, wo die Datenrate bei gleicher Auflösung deutlich niedriger ist (ca. 60% von WAV). Der schon via Koax-In sehr hohe Jitterwert verdoppelt sich über den USB-Eingang fast - auf stramme 4290 Picosekunden.
Störabstand (100-109dB je nach Eingang) und Ausgangswiderstand (102Ω) sind dagegen tadellos und praxisgerecht.
Rotel RDG-1520
Rotel RDG-1520 | |
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Hersteller | Rotel |
Preis | 1000.00 € |
Wertung | 100.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |
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