Isotek EVO3 Corvus: Filternetzleiste im Test
Die Filternetzleiste Isotek EVO3 Corvus soll Störungen im Stromnetz reduzieren und die Klangqualität angeschlossener HiFi-Technik dadurch verbessern.

Die Zeiten, als der HiFi-Fan seine kostbare Anlage an eine Billigst- Steckdosenleiste anstöpselte, sind wohl vorbei. Heute weiß er zumindest in Ansätzen um die Einflüsse von sauberem Strom auf die Reinheit des Klanges. Und er ahnt, dass die zahlreichen Dimmer, die Schaltnetzteile seiner Computer...
Die Zeiten, als der HiFi-Fan seine kostbare Anlage an eine Billigst- Steckdosenleiste anstöpselte, sind wohl vorbei. Heute weiß er zumindest in Ansätzen um die Einflüsse von sauberem Strom auf die Reinheit des Klanges. Und er ahnt, dass die zahlreichen Dimmer, die Schaltnetzteile seiner Computer, die Schaltspitzen seiner Kühlschränke und Klimaanlagen, die Beaufschlagung seiner Hausleitungen mit den hochfrequenten Datenströmen über Powerline und die multiplizierten Verschmutzungen durch die liebe Nachbarschaft irgendwie nicht gut sein können für seine empfindlichen Lieblinge.
In der Tat hat gerade in Ballungsgebieten die Belastung des Stroms extrem zugenommen: Das Wechselspannungs-Heimnetz mit 230 Volt und 50 Hertz wird buchstäblich verzerrt – und nicht zu knapp. Die Hoffnung, die Netzteile der Geräte würden das schon wegestecken, trügt leider. Auch moderne Komponenten leben mit gesunder Ernährung auf, so die Erfahrung des Autors. High-End-Hersteller wie Burmester (Power Conditioner) oder Accuphase (Clean Power Supply) bieten unterschiedlich wirkende Heilmittel an, die aber viel Geld kosten.
Die Suche nach bezahlbaren Lösungen für den Alltag führte jüngst zum breiten Angebot von Isotek. Sozusagen als Einstieg probierte der Autor die Verteilerleiste EVO3 Corvus aus. Neun Steckplätze und ein vielversprechendes Datenblatt ließen ihn zur 800 Euro teuren Multidose greifen, die mit passender Zuleitung geliefert wird. Denn mit einem IEC 320-Anschluss lässt sich der für eine kontinuierliche Leistungsaufnahme von 3680 Watt (das sind 16 Ampère Stromstärke bei 230 Volt Netzspannung) ausgelegte Verteiler nicht mit einem normalen Kaltgerätekabel abspeisen. Manche Mega-Endstufen ziehen da beim Einschalten möglicherweise mehr, aber im Falle unserer röhrenbestückten Abhör-Anlage wurden zwar dringend neun Dosen (die „Polaris“ liefert Isotek mit sechs), aber nie mehr als die verfügbaren Ampère benötigt.

Nicht mehr nötig war auch stundenlanges Grübeln oder Ausprobieren der richtigen Reihenfolge, in der Endstufen, SACD-Player, Plattenspieler, Vorstufen etc. eingestöpselt gehören. Diese unter High-Endern beliebte Diskussion ist hier nach dem Blick ins Innere obsolet, denn die Corvus – nach dem Sternbild des Raben benannt – ist intern sternförmig verdrahtet. Das heißt, hier werden Phase, Nullleiter und Schutzerde via 1,5 Millimeter durchmessenden Kupferkabeln von einem Zuleitungspunkt parallel und nicht hintereinander versorgt. Pluspunkt.
Dann zeigt sich die Platine mit manierlichen Bauteilen bestückt. Varistoren („VDR Voltage Dependent Resistor“), praxisgerecht ausgelegte Elemente wie Kondensator, Diode und Widerstände sind für Hochfrequenzfilterung und Überspannungsschutz zuständig. Kein noch so heftiger Blitz dürfte hier bis in die kostbare Anlage durchschlagen
Doch wie sieht es mit dem HF-Müll und sonstigem Dreck aus? Akustisch jedenfalls bewährte sich die Leiste in mehrfachen Konfigurationen stets aufs Neue. Im Hörraum des Autors gibt es eine Hauptsteckdose, deren Sicherungskreis allein der Anlage vorbehalten ist. Hier waren die Auswirkungen der Isotek- Leiste etwa gegenüber einer hochwertigen, aber betagten Mehrfachleiste zwar überschaubar, jedoch deutlich nachvollziehbar.
Der Zugewinn an Ruhe und Klarheit im Klangbild geriet aber deutlich massiver an der normalen Nebendose für Licht etc. Am selben Sicherungskreis liegen Powerline, Kühlschrank und Gefriertruhe sowie Computer und Peripherie an. Und hossa, hier zeigte sich die Reinigungskraft besonders segensreich: Zum Zischeln neigende Höhen, zum Zittern neigende Abbildung und zum Zaudern neigende Dynamik sprudelten jetzt wie geklärt, wie befestigt und wie angestachelt aus dem offenbar gesäuberten Strom.
Fazit
Wunder darf man freilich nicht erwarten: Auch eine Isotek Corvus macht aus Fäkalien kein Gold. Aber wer für eine ordentliche High-End-Anlage eine adäquate Stromleiste sucht, sollte hier mal anbandeln. Viel Dreck ist dann weg.