Lautsprecher Martin Logan Summit
Bei Martin Logan passieren große Dinge. Nach Jahren der Stagnation und des beharrlichen Wiederaufwärmens alter Konzepte bringen die US-amerikanischen Elektrostaten-Spezialisten jetzt mit der Summit für 12000 Euro einen Prodigy-Nachfolger, der selbst harte Logan-Kritiker besänftigen wird.

- Lautsprecher Martin Logan Summit
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Was an der neuen so anders ist? Zum Beispiel der aktive Bassbereich. Martin Logan gilt ja schon lange als Verfechter der Hybride: dynamische Treiber im Bass und - klar - Eletrostaten im Mittelhochtonbereich. Mit den exzellenten Erfahrungen, die Logan mit seinen Aktiv-Subwoofern (beispiels...
Was an der neuen so anders ist? Zum Beispiel der aktive Bassbereich. Martin Logan gilt ja schon lange als Verfechter der Hybride: dynamische Treiber im Bass und - klar - Eletrostaten im Mittelhochtonbereich. Mit den exzellenten Erfahrungen, die Logan mit seinen Aktiv-Subwoofern (beispielsweise der ehemaligen stereoplay-Referenz Descent, Test 9/03) machte, lag es nahe, diese Technik auch bei den Elektrostaten ein zusetzen. In der Summit schuften zwei 25-Zentimeter-Tieftöner, angetrieben von zwei 200-Watt-Endstufen (Bild rechts).

Die Aktivtechnik erlaubt den Amerikanern, das Subwoofergehäuse sehr kompakt zu halten. Kein Vergleich zu den plumpen, nur wenig stabilen Basskästen mit Plastik-Applikationen von Odyssey (7/01) oder dem Summit-Vorgänger Prodigy (6/00). Denn auch die Verarbeitung genügt mittlerweile höchsten Ansprüchen - was man von den Vorgängern nicht gerade behaupten kann.
Der äußerst vertrauenerweckende Eindruck wird vom deutschen Vertrieb Audio Components noch untermauert:mit einer Garantie von sieben Jahren. Doch die Solidität ist nun Teil des Logan-Konzepts.

Der Rahmen, der die Statoren und die dazwischen gespannte Folie trägt, muss deutlich unerschütterlicher sein als bislang. Denn Logan locht die Statoren jetzt viel feiner. Durch die höhere Anzahl kleinerer Löcher konnte die aktive Fläche fast verdoppelt werden. Das hebt den Wirkungsgrad, senkt aber die Stabilität. Die kommt jetzt von dem Rahmen.
Und noch ein Fortschritt. Wurden früher bei Logan die elektrostatischen Folien per Hand auf die Statoren geklebt (was immer kleine Schwächen aufwies), werden die hauchdünnen Kunststoffbahnen heute per Unterdruck angesaugt und dann verklebt. Die Verarbeitungspräzision wuchs dadurch so drastisch, dass der Abstand der Statoren (zwischen denen die auf Hochspannung gebrachte Folie schwingt) verringert werden konnte und so der Wirkungsgrad des Systems noch einmal wuchs.

Der Summit-Auftritt im Hörraum geriet dann zum Siegeszug überlegener Elektrostaten-Technik. Die Quad 989 (Test 9/04, 60 Punkte), lange Zeit unsere ungeschlagene Dipol-Referenz und eine echte Meisterin der klassischen Musik, konnte lediglich im wichtigen Mittenbereich ein Patt halten. Die Stimme von Beady Belle ("Closer"/Jazzland)stellte auch sie atemberaubend plastisch und wunderbar samtig in den Raum - die Performance guter Elektrostaten, diese Leichtigkeit in der Wiedergabe, ist einfach eine Klasse für sich. Aber mit mehr Information, besserer Sprachverständlichkeit, mehr Frische bei den Obertönen und damit noch einmal neutraler und transparenter agierte die Logan.
Doch der größte Vorzug des Hybriden Summit gegenüber dem Breitband-Elektrostaten Quad 989 lag erwartungsgemäß im Bassbereich und im wesentlich höheren Dynamikumfang. Wo der Quad in den unteren Lagen etwas aufweichte, blieb der Logan unbeirrbar auf Präzisionskurs: So knochentrocken, so agil, wie der Summit die Bässe der "Closer"-CD zelebrierte, das war absolut souverän. Der Summit ist nicht nur der beste je bei stereoplay getestete Elektrostat. Er ist auch der mit Abstand attraktivste Botschafter der Faszination Flächenstrahler.
Martin Logan Summit
Vollbild an/ausMartin Logan Summit | |
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Martin Logan Summit | |
Hersteller | Martin Logan |
Preis | 12000.00 € |
Wertung | 62.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |