Martin Logan Depth i im Test
Der Martin Logan Depth i (2600 Euro) ist ein fein-musikalischer Woofer mit unglaublich Tiefgang, der sich nahtlos in das Musikgeschehen einfügt. So beeindruckte er mit einem durchsetzungskräftigen Fundament, ohne durch besondere Härte oder vorlautes Spiel aufzufallen.

- Martin Logan Depth i im Test
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Der Firmenname Martin Logan hat im Highendbereich nicht nur ein hervorragendes Renommee, sondern steht quasi synonym für die besten Hybrid-Elektrostaten auf dem Markt. Hinter diesem strahlenden Image führten die anderen Produkte der US-Amerikaner immer ein Schattendasein - dabei gehör...

Der Firmenname Martin Logan hat im Highendbereich nicht nur ein hervorragendes Renommee, sondern steht quasi synonym für die besten Hybrid-Elektrostaten auf dem Markt. Hinter diesem strahlenden Image führten die anderen Produkte der US-Amerikaner immer ein Schattendasein - dabei gehören sie schon seit Jahren zu den technologisch führenden Subwoofer-Herstellern, wie etwa die hauseigenen drahtlosen Basskisten der Dynamo-Reihe beweisen.

Ein Hersteller von Elektrostaten legt die eigenen Ansprüchen an einen Woofer besonders hoch, denn Flächenstrahler klingen wegen ihrer Dipol-Abstrahlung eher "trocken" und "schnell" und würden damit einen weichen oder langsamen Woofer schnell durch den klanglichen Bruch zwischen Tief- und Grundton entlarven.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, wird bei Martin Logans Depth i technologisch einiges aufgefahren: So ist der sechseckige Woofer als geschlossene Konstruktion mit drei parallel betriebenen Chassis ausgelegt. Das sorgt zum einen für eine gleichmäßige Bassanregung des Raumes. Die oft geäußerte Hoffnung, kleine Basschassis mit geringer bewegter Masse würden per se "schnell" klingen, sollte allerdings nicht überstrapaziert werden.
Einen anderen Vorteil hat die Anordnung der drei Chassis im 120-Grad-Winkel zueinander, bei Martin Logan als "trilinear" bezeichnet: Eventuell auftretende Gehäusevibrationen sowie Körperschall, der aufgrund des Impulserhaltungssatzes auf jedes Woofervolumen mit nur einem Chassis wirken, heben sich durch die gegenläufige Bewegung vollständig auf. Davon kann man sich leicht überzeugen: Auch unter Volldampf bleibt das stabile und perfekt verarbeitete ML-Gehäuse ruhig wie ein Fels in der Brandung.

Um mit drei lediglich acht Zoll (21 Zentimeter) großen Chassis heimkinotaugliche Höchstleistungen zu erreichen, braucht man besondere Zutaten:1. Chassis mit besonders stabiler Membran und größtmöglichem Hub - dank der Alu-Membranen und der riesigen Sicken für den ML kein Problem.2. genug Leistung: Hier liegt der Martin Logan Depth i mit 350 Watt Sinus zwar nicht im Spitzenfeld, mobilisiert diese aber besonders klirrarm und mit hoher Peak-Reserve.3. die Beherrschung der Chassis auch im Grenzbereich - hier wartet der Depth i sogar mit einer Servo-Regelung auf.

Bei der Klangoptimierung im Hörraum war der ML Depth i herausragend intuitiv, besonders die Wirkung des Phasenreglers, aber auch der Trennfrequenz, ließ sich ohne Messinstrumente hervorragend optimieren. Spielten Hauptlautsprecher und Woofer im Takt, beeindruckte der Martin Logan besonders bei leisen Pegeln mit einem durchsetzungskräftigen und subtil untermalenden Fundament, ohne durch besondere Härte oder vorlautes Spiel aufzufallen.
Das war bei Jeff Becks "Brush With The Blues" weder knochentrocken noch zu weich, sondern einfach stimmig und musikalisch. Harten Rock, wie Dream Theaters "Awake" brachte der ML Depth i eher knackig als brutal hämmernd rüber und dürfte damit besonders Freunden von Jazz, Blues und Folk gefallen, die auch vor dem einen oder anderen Kinofilm nicht zurückschrecken.
Auch im Heimkinobetrieb war der Depth der Meister der subtilen Töne, der bei gehobenen Pegeln schon etwas gesättigt erschien. Für Fans gepflegter Musik- und Filmuntermalung genau das richtige.
Martin Logan Depth i
Vollbild an/ausMartin Logan Depth i | |
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Martin Logan Depth i | |
Hersteller | Martin Logan |
Preis | 0.00 € |
Wertung | 91.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |