Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Testbericht

Lautsprecher Monitor Audio PL 300

Die Monitor Audio PL 300 (7900 Euro das Paar) klingt, wie sie aussieht: total rund und unaufgeregt, mit einem sagenhaft erdigen Bass. Mitten und Höhen wirken extrem sauber, aber nie vordergründig. Hier steht Genuss an erster Stelle.

Autor: Wolfram Eifert • 1.9.2010 • ca. 1:35 Min

Lautsprecher Monitor Audio PL 300
Lautsprecher Monitor Audio PL 300
© Archiv
Inhalt
  1. Lautsprecher Monitor Audio PL 300
  2. Datenblatt

Die PL 300 ist das größte Modell der Platinum-Serie von Monitor Audio und wahrlich kein Schallwandler, den man unauffällig verstecken könnte. Dagegen spricht das Lebendgewicht von 49 Kilogramm, wie auch die wahrlich imposante Leibesfülle....

Die PL 300 ist das größte Modell der Platinum-Serie von Monitor Audio und wahrlich kein Schallwandler, den man unauffällig verstecken könnte. Dagegen spricht das Lebendgewicht von 49 Kilogramm, wie auch die wahrlich imposante Leibesfülle.

image.jpg
Über die gesamte Höhe läuft in der Senkrechten eine vielfach gelochte Versteifung. Vier Schraubelemente fixieren Front und Rückwand. Der Mitteltöner bewohnt eine eigene, akustisch vorteilhafte Kammer.
© Archiv

Tatsächlich ist die PL 300 nicht voluminöser als etwa die ASW oder die Focal, sie wirkt nur stämmiger, weil sie weniger hoch aufragt, aber breiter baut. Ohne den vorbildlichen Sockel aus einem hochdämpfenden High-Tech-Werkstoff sind es knapp 30 Zentimeter, inklusive Gerüst gar über 40.

Jedenfalls ist die Britin mit ihrem rassigen Mix aus Lack und Edelhölzern ein Blickfang vom Allerfeinsten. Der Wertigkeitseindruck der PL 300 liegt gleichauf mit dem der Focal und der ASW an der Spitze des Feldes.

Der Eindruck einer hingebungsvoll aufwendigen Bauweise gilt bei der Monitor Audio auch für die akustischen Zutaten, angefangen vom ausladenden WBT-Terminal über die strömungsoptimierten Bassreflexrohre bis zu den vier Stabilisatoren, die Vorder- und Rückseite verbinden. Das Gehäuse selbst ist aus verschiedenen Materialien zusammengefügt, darunter auch edelstes Biegesperrholz, stets mit dem Ziel größter Neutralität.

image.jpg
Der aufwendige Sockel gefällt mit allerbester Stabilität und leichter Verstellbarkeit. Das riesige Terminal macht die Verkabelung zum Kinderspiel.
© Archiv

Der Hochtöner erzielt eine gigantische Bandbreite

Die Chassis der PL 300 sind allesamt Eigenentwicklungen und daher nirgendwo sonst zu finden. Die drei Konusschassis verdanken ihre silberne Farbe Sandwichmembranen mit Auflagen aus Aluminiumkeramik auf einem Wabengerüst aus Nomex. Dem Mitteltöner steht rückseitig eine zylinderförmige, nach hinten spitz zulaufende Kammer zur Verfügung, aus demselben Werkstoff, der auch dem Sockel zu minimalem Eigenklang verhilft.

Besonders stolz sind die Engländer auf ihren Bändchenhochtöner, dessen im Gegensatz zu Kalottensystemen unmittelbar stromdurchflossene Membran ebenfalls auf einem Sandwich basiert, mit einer für Hochtöner dieser Art untypischen Steifigkeit. Dank einer Masse von nur 18 Milligramm soll das Chassis blitzschnell reagieren und Frequenzen bis zu 100 Kilohertz verarbeiten.

image.jpg
1) Ein vollflächiger, akustisch gut durchlässiger Spannrahmen dient als Schutz. 2) Der Hochtöner mit Bändchen bündelt den Schall vertikal viel stärker als horizontal.
© Archiv

Wie von Geisterhand gelang es der Monitor Audio, Klangbilder tief aus dem Basskeller heraus aufzubauen und so jene Erhabenheit zu erzielen, die sonst nur riesenhafte Boxen zuwege bringen oder Installationen mit optimal angebundenen Subwoofern.

Die Fülle wurde nicht mit tonalen Schwächen oder mangelnder Feindynamik erkauft, wo die PL 300 aller Unaufgeregtheit zum Trotz ein faszinierend hohes Niveau erreichte. ASW und Focal agierten eine Spur vorwärtstreibender, die Monitor Audio hielt mit ihrer Rundheit und Souveränität sehr erfolgreich dagegen.

Monitor Audio PL 300

Vollbild an/aus
Monitor Audio PL 300
Monitor Audio PL 300
HerstellerMonitor Audio
Preis7900.00 €
Wertung60.0 Punkte
Testverfahren1.0