Testbericht

LG KE970 Shine

15.3.2007 von Redaktion connect und Michael Peuckert

Eine spiegelnde Front, ein Metallgehäuse: Das LG Shine blitzt und funkelt und macht seinem Namen alle Ehre. Der Test klärt, ob's beim äußeren Schein bleibt.

ca. 3:20 Min
Testbericht
  1. LG KE970 Shine
  2. Datenblatt
LG KE970 Shine
LG KE970 Shine
© Archiv

Pro

  • stabile Tasten
  • eingängiges Menü
  • viele Extras
  • gute Akustik
  • solide Ausstattung

Contra

  • 1,9-Megapixel-Kamera
  • universeller Musikplayer

Das nennen wir Selbstironie: LG legt seinem neuen Hingucker Shine einen kleinen Polierstab bei, mit dem man die nur von Tatortkommissaren geschätzten Fingerabdrücke von der spiegelnden Front rubbeln kann - denn die konserviert das top verarbeitete Metallhandy, das mit 119 Gramm satt in der Hand liegt, nur allzu gern.

Wer keine Lust zum Putzen hat, drückt einfach eine Taste: Dann überstrahlen brillante 240 x 320 Bildpunkte das Fingerfett; insbesondere in den dunkel gehaltenen Menülisten bleibt aber auch bei leuchtendem Display ein Spiegeleffekt erhalten, der anfangs irritieren mag, aber nicht wirklich stört.  

Handfeste Tasten und eingängiges Menü

 

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Mit dem breiten Scrollrad kann man sich vertikal durchs Menü bewegen.
© Archiv

Auf Sensortasten wie beim Chocolate hat LG beim Shine verzichtet. Die gebürstete Metallfläche  unter dem Display entpuppt sich als große Wippe, die Softkeys sind also mechanische Drücker. Auch für die Fünf-Wege-Taste haben sich die LG-Designer etwas einfallen lassen: Ein breites Scrollrad führt durch die Menüs und wird zum Bestätigen gedrückt. Das funktioniert ganz gut, zumal der Daumen viel Auflagefläche auf der leichtgängigen Walze findet. Das Bestätigen verlangt zwar etwas Gefühl, lässt sich im Zweifelsfall aber auch sicher über den linken Softkey ausführen.

 

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Die Tastatur reagiert knackig, spürbar getrennt sind die Drücker aber nicht. Auch die obere Tastenreihe ist gut zu erreichen - oft eine Schwäche bei Slidern.
© Archiv

Um die Fünf-Wege-Navi komplett zu machen, finden sich neben dem Scrollrad zwei winzige Tasten - weil die gesamte Bedienung auf das Scrollrad ausgerichtet ist, kann man die beiden Mini-Drücker aber getrost vergessen.

 

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Über die Zifferntastatur lassen sich die Menüeinträge schnell direkt ansteuern.
© Archiv

Die Menüführung gibt keine Rätsel auf, die Funktionen sind selbsterklärend benannt und auf den vorhandenen Platz abgestimmt - nur sehr selten muss ein Eintrag abgekürzt werden. Dank der übersichtlichen Nummerierung der Unterpunkte klappt die Navigation übrigens wie bei Samsung-Handys am schnellsten und sichersten über die Zifferntastatur. 

Viele Extras, aber kein echter Geschäftssinn

Und was gibt's im Menü zu entdecken? Unter >>Extras<< finden sich praktische Zugaben wie ein Umrechner für Währungen und sechs Maße sowie Taschenrechner, Stoppuhr, Notizfunktion und Weltzeituhr, der Wecker funktionierte im Test auch bei ausgeschaltetem Gerät.

Für den Business-Einsatz reicht's aber nicht ganz: Der Kalender bietet nur eine Monats- und Tages-, aber keine Wochenansicht und merkt sich nur 100 Termine. Und das Adressbuch speichert zwar 1000 Kontakte, allerdings ohne Post- und mit nur einer E-Mail-Adresse. Was wirklich schwer wiegt: Der direkte Datenaustausch mit Outlook ist nicht möglich - das Shine versteht sich nur mit einer mitgelieferten Software zum Verwalten von Kontakten, Terminen und Notizen, die zur Sicherung der Handydaten auf dem Rechner gedacht ist.

Auf der Rückseite wartet eine 1,9-Megapixel-Kamera auf ihren Einsatz, die entweder Bilder schießt oder kleine Videos aufzeichnet. Die Kamerataste rechts am Gehäuse aktiviert die Knipse und dient als Auslöser. Zum Fotografieren hält man das Shine im Querformat; der linke Softkey führt dann in ein umfangreiches Kameramenü, in dem man etwa den Autofokus ein- oder ausschalten kann.

Die Bildqualität erwies sich im Test jedoch allenfalls als durchschnittlich. Hinten prangt zwar das Logo vom Optikspezialisten Schneider Kreuznach unterm Objektiv, doch Farben werden verfälscht wiedergegeben. Auch muss sich die ansonsten gute Menüführung an dieser Stelle Kritik gefallen lassen: So erscheint nach dem Knipsen ein >>Senden<<-Button im Display - der erstellt aber sofort eine MMS. Erst in der Bildergalerie unter >>Eigene Dateien<< stehen dann Bluetooth und E-Mail als Alternative zur Verfügung. Warum nicht gleich so?

Universeller Musikplayer

Der Musicplayer zeigt sich dagegen offen: Neben den beliebten MP3-Dateien spielt er auch Mucke im AAC-Format ab. Der mobile Soundgenuss gestaltet sich denkbar einfach: Ein Klick auf die Musiktaste rechts am Gehäuse startet den Player oder schaltet ihn bei Bedarf in den Hintergrund. Das mitgelieferte Headset sitzt sicher im Gerät und tönt nicht schlecht, lässt sich dank Klinkenbuchse aber auch gegen ein hochwertigeres Exemplar tauschen.  

Akustik, Ausdauer und Empfang

Beim Telefonieren klingt das Shine hervorragend - wobei vor allem der Gesprächspartner von der guten Akustik profitiert. Überdurchschnittlich ist auch die im connect-Labor gemessene Ausdauer, die mit mindestens fünf Sprechstunden und über zwölf Tagen Betriebsbereitschaft jede Menge Reserven bietet.

Die heikle Frage: Schirmt das Metallgehäuse für ordentlichen Empfang zu stark ab? Auch hier kann das Labor Entwarnung geben: In gut versorgten Gebieten sollten keine Probleme auftauchen. 

Fazit: Sünde ohne Reue

Das Shine bietet ein solide Ausstattung auf der Höhe der Zeit. Wer mit dem Handy Musik hören oder gute Bilder schießen will, wird mit einem entsprechenden Spezialisten sicher glücklicher. Wer diese Extras nur gelegentlich nutzt und sich in den glänzenden Schick des Shine verknallt hat, kann angesichts der guten Laborergebnisse ohne Reue zugreifen. 

LG KE970 Shine

LG KE970 Shine
Hersteller LG
Preis 149.00 €
Wertung 374.0 Punkte
Testverfahren 0.9

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