
- LG Optimus 4X HD (P880) im Test
- Datenblatt
- Wertung
Knapp ein halbes Jahr nach der Vorstellung in Barcelona bringt LG das Flaggschiff Optimus 4X HD endlich auch hierzulande in die Shops, und das für vergleichsweise günstige 499 Euro ohne Vertrag. Damit liegt das LG preislich deutlich unter den beiden anderen Quad-Core-Boliden im Markt, dem Samsung ...
Knapp ein halbes Jahr nach der Vorstellung in Barcelona bringt LG das Flaggschiff Optimus 4X HD endlich auch hierzulande in die Shops, und das für vergleichsweise günstige 499 Euro ohne Vertrag. Damit liegt das LG preislich deutlich unter den beiden anderen Quad-Core-Boliden im Markt, dem Samsung Galaxy S3 und dem HTC One X.
Verarbeitung: Da geht die Sonne auf!
Optisch sind trotz des günstigen Preises schon mal keine Abstriche zu machen. Im Gegenteil: Wem die abgerundeten Formen eines Galaxy S3 oder One X nicht zusagen, der wird sich über den geradlinigen, mit einigen Kanten und einem geriffelten Akkudeckel versehenen Look des LG Optimus 4X HD freuen. Die Verarbeitung gibt keinen Anlass zur Kritik, auch wenn die beiden Kontrahenten hier noch eine Klasse höher spielen.
Display: Das hellste Großdisplay
Sofort ins Auge sticht der stattliche 4,7 Zoll große Touchscreen des Optimus 4X HD. Das IPS-TFT-Display löst in High Definition mit 720 x 1280 Pixeln und 313 dpi sehr fein auf und reagiert zudem ansatzlos auf Eingaben. In puncto Helligkeit setzt das Optimus 4X HD mit 533 cd/m2 in dieser Größenklasse gar einen neuen Bestwert und sticht die wichtigsten Mitbewerber aus.

Angesichts dieser Eckdaten versteht es sich fast von selbst, dass auch die Darstellung der Inhalte mehr als überzeugen kann. Details erscheinen messerscharf, die natürliche Farbwiedergabe begeistert. Lediglich der Kontrast und die Schwarzdarstellung könnten etwas ausgeprägter sein. Sei's drum: Bilder, Videos und vor allem Spiele bringt das LG Optimus 4X HD in grandioser Qualität zur Geltung.
Prozessor: Willkommen im Quad-Core-Club
Neben dem Display ist die Quad-Core-Plattform Nvidia Tegra 3 mit 1,5 GHz das zweite hervorstechende Merkmal des Optimus 4X HD.
Dass sich LG ausgiebig um die Integration in die Gerätearchitektur gekümmert hat, zeigen die hervorragenden Benchmarkergebnisse. So liegt das Optimus 4X HD beim Browsermark nur knapp hinter dem Primus Samsung Galaxy S3.
Beim vor allem für Gamer interessanten 3-D-Ranking kann es sich vor HTCs One X, das ebenfalls mit der Tegra-3-Plattform ausgestattet ist, und deutlich vor dem Galaxy S3 platzieren.
Diese Ergebnisse wurden im Praxistest bestätigt, etwa beim Rennspiel Real Racing 2 oder dem Gruselgame The Dark Meadow mit seinen detaillierten Umgebungen, auch Websurfen klappt in fast schon atemberaubendem Tempo.
Aber auch hier gilt: Kein Spaß ohne Reue. Dass das Optimus 4X HD beim Spielen seine Energieressourcen förmlich aufsaugt, dokumentiert nicht nur der rasch abnehmende Akkubalken, sondern auch die starke Erwärmung der Rückseite rund um das LG-Logo.
Doch von nichts kommt eben nichts - der Quad-Core-Prozessor samt dem großen und vor allem hellen IPS-Display fordern ihren Tribut. Eifrige Zocker sollten das im Hinterkopf behalten und sich zeitnah um eine Lademöglichkeit kümmern.
Bedienung: Individuelle Benutzeroberfläche
Ein dickes Lob verdienen sich auch die Gestalter der hervorragenden Benutzeroberfläche Optimus UI 3.0. Sie verleiht dem Android-4.0.3-Modell einen eigenständigen Look, den man auf vielfältige Weise seinem Geschmack anpassen kann.

Sogar die Icons der Programme auf dem Startscreen lassen sich verändern: Drückt man länger auf das Symbol, erscheint ein kleiner Pinsel. Wer den berührt, gelangt schnurstracks zum Icon-Menü und kann dort gestalterisch tätig werden, sogar eigene Fotos lassen sich in Icons umwandeln.
Die sieben Homescreen-Ebenen des LG Optimus 4X HD kann man mit zahlreichen Widgets bestücken, die zum schnellen Aufrufen von Funktionen dienen - eine kurze Berührung des Plus-Symbols im rechten oberen Bildbereich oder ein langer Druck auf die Hometaste, die wie die Zurück- und Optionen-Taste als Sensorfläche unterhalb des Displays ausgeführt ist, genügen. Sogar das Hauptmenü kann nach eigenem Gusto verändert werden, ebenso wie das ausklappbare Infopanel.
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Ein Lob verdient sich zudem die sehr gut bedienbare Schreibmaschinentastatur des LG Optimus 4X HD. Zwar sind die einzelnen Bedienfelder durch kleine Stege zwischen den Buchstaben minimal kleiner als bei den Mitbewerbern, dafür lassen sich diese nahezu ohne Fehlbedienung treffen. Eine kleine Variation mit großem Nutzen im täglichen Einsatz. Und wie gesagt: Dank Power-Prozessor lässt sich die ganze Vielfalt verzögerungsfrei bedienen.
Ausstattung: Pralles Paket
Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen. So hat das Optimus 4X HD bis auf LTE alle relevanten Standards inklusive Bluetooth 4.0, HSPA mit bis zu 21 Mbit/s im Download, n-WLAN, WiFi Direct und auch NFC an Bord.

Der freie Speicher belief sich bei unserem Testgerät auf 12 GB, die sich per Micro-SD-Karte erweitern lassen. Für Bilder und Full-HD-Videos zeichnet eine 8-Megapixel-Kamera verantwortlich, die jedoch einige Probleme bereitete, die noch auf Klärung warten. Ein Firmwareupdate könnte hier eventuell Abhilfe schaffen.
Als Besonderheit hat das Optimus 4X HD Quick Memo an Bord. Diese praktische Funktion versteckt sich im Infopanel, das Android-typisch mit einem Wisch von oben nach unten ausgeklappt wird. Wird Quick Memo gestartet, dient entweder der aktuelle oder auch ein neutraler Hintergrund als Schreibfläche für den Finger. So können Notizen sogar direkt zu Office-Dokumenten, Webseiten oder Ähnlichem als Bild gespeichert werden. Sehr clever!
Labormessungen: Gelungenes Energiemanagement
So weit, so gut. Blieb als letzter Härtetest der Gang ins Labor - aus dem das LG ebenfalls herhobenen Hauptes zurückkehrte. Der Akku liegt mit 2150 mAh schon nominell auf gutem Niveau.
So verwundern dann auch die langen Betriebszeiten wenig: Im praxisnahen Nutzungsmix blieb das LG Optimus 4X HD fast fünfeinhalb Stunden im Einsatz, bei den Gesprächszeiten kam es auf hervorragende 19 Stunden im E-Netz und knapp sechs Stunden im UMTS-Betrieb. Hier zahlt es sich aus, dass LG dem Energiemanagement offenbar besonderes Augenmerk angedeihen ließ; nur bei aufwendigen Spielen sinkt der Energielevel wie gesagt rasch.
Erfreulich fallen auch die Ergebnisse für die Sende- und Empfangsqualität im GSM-Netz sowie die Akustik in Empfangsrichtung aus. Der UMTS-Empfang und die etwas verrauschte Akustik in Senderichtung sind dagegen nicht optimal.
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Fazit: Die Alternative im High-End-Bereich
In der Summe erreicht das LG Optimus 4X HD ein hervorragendes Testergebnis. Damit stellt das recht günstige Quad-Core-Modell eine willkommene Alternative zum Samsung Galaxy S3 und zum HTC One X dar.