Vergleichstest
Google Nexus 5 vs. LG G2
Das G2 ist das aktuelle Topmodell von LG. Auch das Nexus 5 von Google wird von den Koreanern gebaut. An vielen Stellen sind sich die zwei 5-Zoll-Smartphones recht ähnlich. Doch wie nah kommt der Preisbrecher dem LG-Flaggschiff wirklich? Wir haben verglichen.

Ist das Nexus 5 ein günstiges LG G2? Die Bestenliste spricht eine klare Sprache: Das LG G2, ein Wurf von LG aus dem Herbst des vergangenen Jahres steht auf Rang 5, das Google Nexus 5 steht auf Platz 21. Aber Punkte im Testschema sind nur eine Sicht auf die schönen Dinge dieser Welt. Denn im direkten Vergleich kann das Nexus 5 das LG G2 in dem ein oder anderen Bereich ausstechen, in anderen halten sie sich die Waage.
Klarer Vorteil des Nexus 5 ist zum Beispiel das nagelneue Android 4.4 Kitkat und der direkte Zugang zu weiteren Updates. Mindestens genau so wichtig ist der Preis: Bereits für 349 Euro ist die 16-GB-Version zu haben. Das LG G2 ist zwar teuer gestartet, ist zwischenzeitlich aber auch preislich attraktiv geworden: Rund 380 Euro kostet die 16-GB-Version bei Amazon. Nur 30 Euro teurer als das Nexus, ein enges Rennen also. Da lohnt ein detaillierter Blick auf die einzelnen Features.
Displays: Hell, brillant und Full-HD
Die Full-HD-Auflösung (1080 x 1920 Pixel) finden Sie bei beiden Smartphones, das G2 hat eine 0,2 Zoll längere Diagonale. Den Unterschied werden Sie in der Praxis natürlich kaum merken, weder was die Handhabung, noch was die Pixeldichte angeht. Auch bei der Helligkeit schenken sich Nexus 5 und G2 kaum etwas. Mit 428 zu 413 cd/m2 hat das Nexus leicht die Nase vorn.
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Bei maximaler Helligkeit sind also beide Displays selbst in hellem Sonnenlicht noch gut ablesbar. Unter Strich überzeugt das Display des G2 aber mit einem sehr guten Kontrast von etwa 1:75 bei 20 000 Lux. Kräftige Farben, ein sattes Paket Brillanz und ein sehr guter Schwarzwert kaufen dem Nexus-Display letztlich doch den Schneid ab.
Performance: Satte Power für alles
Nur das Beste: Sowohl im Nexus 5 als auch im LG G2 arbeitet ein Snapdragon-800-Prozessor von Qualcomm, der mit vier Kernen zu je 2,3 GHz getaktet ist und 2 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung hat. Damit ist beim Speed alles ausgeglichen: Die Abläufe sind jederzeit flüssig, egal, was Sie mit Ihrem Nexus 5 oder G2 machen möchten.
Akku und Prozessor: G2 mit dem längeren Atem
Der Sieg in der Kategorie Akku-Power geht schon bei den nominellen Werten an das LG G2: Mit 3000 mAh zu 2300 mAh sticht es den Akku des Nexus 5 aus. Im typischen Nutzungsmix ergibt dies einen Unterschied von fast zwei Stunden: 8:39 zu 6:53 Stunden.
Gehäuse: Schick gegen schlicht
Ja, das Kunststoffgehäuse des LG G2 kommt mit seiner feinen Verzierung der Rückseite elegant daher, ohne dabei jedoch aufzutrumpfen. Was dem Nexus 5 mit seiner leicht gummierten Rückseite an Eleganz fehlt, macht es mit seiner guten Griffigkeit und einem Millimeter weniger Höhe wett. Es setzt dabei keine optischen Akzente, ist aber ebenso tadellos verarbeitet wie das G2. Fazit: Unentschieden beim Outfit.
Speicher: Ab in die Cloud
Nominell sind die getesteten Geräte-Varianten mit 32 GB ausgestattet. Tatsächlich verbleiben dem Nexus 5 mit knapp 27 GB gut drei GB mehr als dem G2 mit seinen 23,5 GB. Danach ist im Gerät bei beiden Smartphones Schluss, denn ein Speicherkartenslot ist nicht integriert.
Hier zückt Google den Speicher-Trumpf in Form seines Google Drive: 15 GB Kapazität bekommt jeder Käufer und er wird ihn brauchen. Denn alle Dienste kommunizieren mit dem Google Drive. Office-Dokumente, Notizen, Fotos - alles wird im Cloud-Speicher abgelegt, so bleibt auch auf dem Smartphone etwas mehr frei. Dieser Punkt geht somit klar an das Nexus 5.
Bedienung: Tasten auf der Rückseite
Anders als alle anderen: Das LG G2 hat die Lautstärkeregler-Tasten sowie die Displaysperre auf der Rückseite angebracht. Das erweist sich als intuitiv, denn der Einsatz funktioniert bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit optimal.
Custom-ROM installieren, Android-UI personalisieren
Damit die ebenfalls dort angesiedelte Kameralinse nicht leidet, ist das Saphirglas mit einer Fingerabdrücke abweisenden Oberfläche versehen. Durch einen langen Druck auf die Lautstärketasten lassen sich zudem Quick Memo und Kamera öffnen, was in der Praxis ebenfalls gut ankommt. Solche besonderen Extras sind beim Nexus nicht vorhanden.
Die LG-eigene Benutzeroberfläche bringt hier zusätzliche Vorteile im Vergleich zum reinen Android des Nexus. Selbst wenn die neuere Version 4.4 hier optimiert wurde. Auch bei der Bedienung kann das G2 also punkten. Die ähnliche Größe und minimal geringere Dicke bringen dem Nexus ebenfalls keine Handhabungs-Vorteile.
Ausstattung: G2 - Kamera und Sound ohne Kompromisse
13 Megapixel und ein optischer Bildstabilisator (OIS) für deutlich mehr Schärfe: Die Kamera des LG G2 ist nicht nur für Foto-Freunde von bewegten Motiven eine Empfehlung wert. Mit zwölf Aufnahmemodi sowie einem intelligentem Automatik-Modus ist die Kamera deutlich aufwändiger und komplexer.
Am Ende des Tages stimmt beim G2 auch die Bildqualität, um die es letztendlich geht. Bilder sind farbintensiv und brillant bei Tageslicht, gelingen aber auch bei weniger guter Ausleuchtung. Die Full-HD-Videos können sich ebenfalls sehen lassen, der FHD60-Modus zeichnet sogar 60 Bilder pro Sekunde in Full HD auf, das ist besonders bei bewegten Motiven top.
Im Bereich Sound bietet das G2 sogar Unerhörtes: Musik im Format 24bit/192kHz. Gegen all diese Extras kann das Nexus 5 nur mit 8 Megapixel, deutlich weniger Extras und einer ordentlichen Bildqualität dagegen halten.
Betriebssystem: Update fürs G2
Hier steht das nagelneue Android 4.4 Kitkat gegen die nicht mehr topaktuelle Version 4.2.2. Google hat hier zudem den Vorteil der unbeschränkten und sofortigen Update-Möglichkeit. Bis LG seine Nutzeroberfläche auf eine neue Android-Version abstimmt, können Monate ins Land gehen.
Touchwiz, Sense & Co.: Android-UIs im Vergleich
Oft fallen diese Updates daher komplett weg. Aber nicht so beim LG G2: Bereits im März will LG ein Update auf 4.4 Kitkat bringen - damit würden die beiden wieder gleichauf stehen.
Preise: Nicht aussichtlos gegen den Preiskracher
Satte 649 Euro hat LG zum Marktstart für das G2 mit 32 GB noch verlangt, davon sind jetzt nur noch gut 480 Euro übrig. Die 16-GB-Version kostet Sie sogar nur gut 380 Euro. Für das Nexus werden da nur 399 Euro und 349 Euro für die 16-GB-Version fällig.
Allerdings verzichten Sie dabei auf das ein oder andere Extra und auch der Lieferumfang des Nexus ist knapper. Beim G2 liegt zusätzlich zum Datenkabel noch ein hochwertiges In-Ear-Headset bei. Auch hier kann das Nexus 5 also nur bedingt punkten.
Fazit: G2 liegt vorn
Der Klassenunterschied fällt zum Schluss doch deutlich aus: So kann das Google-Smartphone nur bei der Speicher-Ausstattung und beim Preis punkten. Immerhin liegen die beiden Geräten bei der Prozessor-Power und beim Outfit auf gleicher Höhe. In allen anderen Bereichen kann das LG G2 den Sieg davon tragen und gewinnt somit auch in unserem Vergleichstest die Oberhand. Wer allerdings immer die neueste Android-Version nutzen will, ist mit dem Nexus 5 besser bedient.