Smartphones
LG G Flex 2 im Test
Das LG G Flex 2 ist die zweite Generation von LGs Smartphone mit gebogenem Display. Das nun etwas kompaktere Modell überzeugt im Test mit seiner Anschmiegsamkeit. Auch das Display und die Kamera sind top.

Gebogene Displays sind dank Samsung gerade angesagt. Dabei wird gerne vergessen, dass gar nicht Samsung den Startschuss für diese Displayform gab, sondern LG: Das LG G Flex (Test) war das erste Smartphone mit einem gebogenen Bildschirm. Nun liegt mit dem Android-5-Modell G Flex 2 der Nachfolger für 649 Euro vor - und der bringt einige Neuerungen mit.
Unter dem abnehmbaren Backcover finden sich die Slots für die SIM- und die Micro-SD-Karte. Der 3000-mAh-Akku ist allerdings fest installiert und lässt sich nicht vom Nutzer wechseln - wirklich schade.
Kompakter und feiner
Es genügt ein Blick auf das Curved-Design, um zu erkennen, dass LG sein neues Edel- Phablet nicht nur deutlich kompakter gehalten hat als den Erstling. Auch die schmale Displayeinfassung trägt zu einer gefälligeren Optik bei. Eine chromfarbene Umrandung ziert die Front, ein feiner Metalliclook mit Farbverlauf die Rückseite. So macht das G Flex 2 äußerlich einiges her und schmiegt sich dank seiner gebogenen Form beim Telefonieren der Hand und dem Gesicht an. In puncto Haptik kann es mit den stylishen Metall- Smartphones von HTC, Samsung und Apple jedoch nicht mithalten.

Apropos Backcover: Genau wie sein Vorgänger kommt auch das neue G Flex 2 wieder mit einer sogenannten selbstheilenden Beschichtung daher. Allerdings verschwinden in der Praxis nur sehr feine Kratzer nach kurzer Zeit wieder von alleine. Schon gegen Schlüsselbundkratzer hilft die Technik leider nicht immer.
Das Display macht viel her, der Speicher ist mickrig
Der auffallendste Unterschied gegenüber dem Vorgängermodell ist jedoch das von 6 auf 5,5 Zoll geschrumpfte Display. Die neue Anzeige löst statt in HD in Full-HD auf und bietet so in Summe mit 402 ppi eine deutlich feinere Darstellung. Wie bei OLED-Bildschirmen üblich, fällt die maximale Helligkeit der Anzeige bei ganzflächigem Weiß mit 310 cd/m2 niedriger aus als bei den hauseigenen IPSTFT- Displays. Dennoch liegt die Helligkeit immer noch auf einem guten Niveau.
Brillant ist die Darstellung: Sämtliche Inhalte werden scharf und mit einem tiefen Schwarz wiedergegeben. Zudem bietet das G Flex 2 im Einstellungsmenü gleich drei Darstellungsmodi, mit denen man die Intensität der Farbdarstellung seinen Sehgewohnheiten und Wünschen wunderbar anpassen kann.

Als Basis setzt LG beim G Flex 2 auf ein ganz heißes Teil - die Plattform Qualcomm Snapdragon 810. In der Version MSM8994 bringt die 64-Bit-Octa-Core-CPU bis zu 2 GHz auf die Uhr.
In Verbindung mit den 2 Gigabyte Arbeitsspeicher bot das LG-Phablet im Test dann eine durch die Bank ruckelfreie Vorstellung. Auch das Multitasking-Feature Dual Window, mit der sich zwei Funktionen parallel auf dem Screen nutzen lassen, läuft problemlos. Das gilt ebenfalls für QSlide: Hiermit wählt man eine Funktion, die dann als verschiebbares Fenster auf dem Display erscheint. Insgesamt können wir über die Bedienung des neuen Phablets nur Gutes sagen. Es bietet eine intuitiv begreifbare Oberfläche, die man sich so einrichten kann, wie es einem gefällt.
Doch das ist leider nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist weniger attraktiv: Mickrige 6,7 GB an freiem Speicherplatz hatte das connect-Testgerät anzubieten. Das ist absolut enttäuschend und für ein Phablet dieser Preisklasse im Grunde indiskutabel. Immerhin spendiert LG seinem G Flex 2 einen Slot für Micro-SD-Speicherkarten, während der Vorgänger noch ohne diese Möglichkeit auskommen musste. Und der Speicherkartenschacht schluckt sogar Micro-SDs mit einer Größe von 2 Terabyte. Da lässt sich dann doch so einiges an Fotos, Videos und Musik ablegen.
In puncto Connectivity gibt's dann das volle Programm mit LTE Cat.6, HSPA+, ac-WLAN, NFC und Bluetooth 4.1. Da bleiben keine Wünsche offen.

Eine tolle Kamera
Wunschlos glücklich macht auch die Hauptkamera mit ihrer Auflösung von 13 Megapixeln: Sie hat einen optischen Bildstabilisator, Laser-Autofokus, Dual-Fotolicht mit zwei Farbtemperaturen und HDR an Bord. Videos zeichnet sie in maximaler UHD-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln auf.
Schön übersichtlich ist die Benutzeroberfläche des Fotoapparates. So gibt es lediglich drei Voreinstellungen: Automatisch, Panorama und Dual. Wählt man Letztere, nehmen Front- und Hauptkamera gleichzeitig auf - ein spezieller Effekt! Die Frontkamera löst mit 2 Megapixeln auf, lässt sich über Gesten bedienen und sorgt so für tadellose Selbstporträts. Die Bildqualität ist bei gutem Licht top und geht auch unter Low-Light-Bedingungen noch durchaus in Ordnung.
Im Labor passt alles
Auch unsere Labormessungen gaben kaum Anlass zu Kritik am G Flex 2. Das Phablet bietet eine hervorragende Gesprächsdauer von bis zu 24:25 Stunden im GSM- und von mehr als zehn Stunden im UMTS-Einsatz. Das Ergebnis für den praxisnahen Mischbetrieb fällt mit annähernd sieben Stunden ordentlich aus, ist aber auch nicht überragend. Bei den Sende- und Empfangseigenschaften gibt es ebenfalls keine Probleme zu entdecken - sie liegen allesamt auf einem hohen, teilweise sogar sehr hohen Niveau. Das Gerät könnte beim Telefonieren allerdings etwas heller klingen und auch lauter sein.
LG G Flex 2
LG G Flex 2 | |
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Hersteller | LG |
Preis | 649.00 ? |
Wertung | 414.0 Punkte |
Testverfahren | 1.5 |