Testbericht
Navigon 2110 max
Das Navigon 2110 max (259 Euro) soll "nur" navigieren. Die Konzentration darauf wirft jedoch die Frage auf, was man an Navigon-Navis eigentlich noch verbessern kann, denn in Sachen Zielführung bewegt sich das Systeme des deutschen Herstellers bereits nahe am Optimum, auch die Routenberechnung ist sauber.
- Navigon 2110 max
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- Wertung

Schwachpunkte waren früher eigentlich nur das Tempo und die fehlende Buchstabenausblendung bei der Zieleingabe. Und genau hier hat Navigon angesetzt: Dass sich Navigon-Navis im Menü und bei der Routenberechnung gerne etwas Zeit zum Reagieren ließen, ist jetzt passe: Das 4,3 Zoll große 2110 max reagiert fast ohne jede Verzögerung auf Eingaben.
Auch die Routen sind flink berechnet: Die Strecke Stuttgart-Hamburg stand in 9 Sekunden, innerörtliche Ziele hat das Navi-System dann sogar noch deutlich zackiger parat. Die Werte für die Neuberechnung einer Route, etwa nach einem verpassten Abbiegepunkt, sind ebenfalls spitze.

Allein beim Speed-Tuning hat es Navigon aber nicht bewenden lassen: Die oft herbeigewünschte Buchstabenausblendung bei der Zieleingabe ist nun vorhanden, das gesamte Zieleingabemenü wurde überarbeitet und lässt sich nun intuitiver bedienen.
Die ohnehin schon sehr übersichtliche und informationsreiche Kartendarstellung, die allerdings manchmal etwas filigran und kontrastarm ausfiel, wartet nun mit einem detaillierteren Spurassistenten auf. Unklarheiten darüber, auf welcher Spur man sich denn nun halten soll, sind damit nahezu ausgeschlossen.
Aber eben nur nahezu, denn leider zeigt das Navi die Zahl der Spuren nicht immer korrekt an. Zudem erfordert diese Darstellung ein höheres Maß an Aufmerksamkeit, vor allem, wenn man auf einer Straße mit fünf Spuren und mehr unterwegs ist. Das optisch aufwendige Reality View - eine realistische Darstellung von Autobahnkreuzen - hat der "Stramme Max" ebenfalls drauf.
Beste Routenführung
Auch die gewohnten Navigon-Tugenden bringt das 2110 max mit und gefällt mit sauberer Routenwahl und Zielführung. Letztere punktet mit sehr guter Positionierungsgenauigkeit und super getimten, ausführlichen Sprachansagen. Aktuelle Tempolimits zeigt das System an und warnt vor Überschreitung.
Das TMC-Empfangskabel ist geschickterweise mit dem Autoladekabel verschmolzen, so dass das typische TMC-Antennenkabel-Gehedder entfällt. Allerdings muss die Stromversorgung für den Empfang von Verkehrsmeldungen am 2110 max angedockt sein. Staus sieht man in der Karte in Form von Symbolen oder kategorisiert in einer Liste.

Das Navi warnt einen aber auch rechtzeitig und führt auf Wunsch um das Hindernis herum. Ein Service, den man sich nicht entgehen lassen sollte: Registriert man das Navi innerhalb eines Monats nach dem Kauf bei Navigon, kann man für 20 Euro ein Zweijahres-Abo auf Karten-Updates erstehen.
Das optische Highlight der aktuellen Navigon-Software ist dreidimensionales Gelände, das durch Farbgebung und Kantenglättung sehr realistisch wirkt. Der flinke Prozessor stellt die aufwendige Grafik recht flüssig dar.
Bleibt die Bedienung: Im Menü herrscht Übersichtlichkeit; es ist gut gegliedert und arbeitet meist mit großen Buttons. Allenfalls das Menü für die Einstellungen hätte man noch etwas raffen können. Dafür allerdings bekommt der User zu jeder Option eine ausführliche Erkärung. Bei der Zieleingabe helfen nun Buchstabenausblendung und Vorselektion der Orte.
Gute Sprachsteuerung
Will oder kann man gerade nicht auf dem Display tippen, gibt man das gewünschte Ziel per Sprache ein. Die anfängliche Unsicherheit darüber, ob das System die eingegebenen Namen denn nun erkannt hat oder nicht, verfliegt bald. Schon nach zwei bis drei Spracheingaben vertraut man dem System völlig, denn Fehler macht es sehr selten.
Einen früheren Kritikpunkt hat Navigon ernst genommen: Die Performance. Wie bei der Routenberechnung und der Kartendarstellung reagiert das System nun auf alle Eingaben ausreichend schnell. Klasse!
Fazit: Reduktion auf der einen Seite, das volle Programm auf der anderen: Das Navigon-Konzept mit dem 2110 max geht auf. Es bringt alles mit, was man braucht, um bequem und sicher ans Ziel geführt zu werden. Und Karten-Updates gibt's zwei Jahre lang umsonst.