Nokia Lumia 530 im Test
Nokia startet mit dem Lumia 530 für schlappe 99 Euro eine Preisoffensive. Der Test zeigt, für wen das Windows Phone tatsächlich ein Schnäppchen ist und wer sich den Kauf besser sparen sollte.

- Nokia Lumia 530 im Test
- Wertung
Qualität hat ihren Preis. Doch der muss nicht hoch sein, wie das Lumia 530, das günstigste Nokia Lumia aller Zeiten, im Test bestätigt. Das 530 steckt fest und passgenau in einer glatten Wechselschale, die allerdings aus Hartplastik besteht - edel geht sicherlich anders. Als robust, knarzfrei und...
Qualität hat ihren Preis. Doch der muss nicht hoch sein, wie das Lumia 530, das günstigste Nokia Lumia aller Zeiten, im Test bestätigt. Das 530 steckt fest und passgenau in einer glatten Wechselschale, die allerdings aus Hartplastik besteht - edel geht sicherlich anders. Als robust, knarzfrei und praxistauglich erweist sich dieses Windows-Phone aber allemal. Headset und USB-Kabel liegen nicht im Karton, Ladegerät und ein zweites, dunkelgraues Wechselcover schon.
Labormessungen: Begrenzte Ausdauer
Gut: Der Hardware-Block des Lumia 530 bietet Platz für den austauschbaren 1430 mAh starken Akku. Die im Labor ermittelte praxistypische Ausdauer von 4 Stunden und 10 Minuten ist für intensives Surfen und Telefonieren zu gering, zumal das Aufladen bei niedrigem Akkustand bis zu drei Stunden dauert. Mit dem Snapdragon 200 steckt der Einsteiger-Systemchip (SoC) aus der aktuellen Qualcomm-Mobilprozessor-Serie im Lumia 530.
Dem 1,2 GHz schnellen ARM-Vierkerner stehen 512 Megabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Hardware und Windows Phone 8.1 mit neuem Cyan-Update harmonieren beim Lumia 530 gut, alles läuft flott. Programmstarts verursachen ab und zu kurze Zwangspausen wie beim Laden der lahmen Nokia-Camera-App. Der 10,2 cm messende LCD-Touchscreen begnügt sich mit 480 x 854 Bildpunkten, was deutlich unter den HD-Auflösungen teurerer Phones liegt.
Die Helligkeit lässt sich nur manuell in drei Stufen anpassen; solange man das 530 nicht draußen einsetzt, macht der Bildschirm einen akzeptablen Job. Den Daten-Schnellfunk LTE und die Nahfeldkommunikation NFC gibt es hier nicht. Das Lumia hat mit dem 3G-Datentransfer via HSPA+, WLAN im 2,4-GHz-Band und Bluetooth 4.0 aber die gängigsten Funktechnologien an Bord.
Die Bedienung fällt leicht
Wie auf anderen Lumia-Modellen überzeugt Microsofts mobiles Betriebssystem mit einem variablen, informativen Startbildschirm, dessen Kacheln auch Smartphone-Neulinge nach Gusto auf einfache Weise verändern, verschieben und entfernen können. Ohnehin fällt die Bedienung vom Start weg leicht. Dazu tragen Neuerungen wie das Info-Center bei: Es bündelt eingegangene Nachrichten und Anrufe und blendet diese nach einem Fingerwisch ein. Das klappt sogar bei aktiviertem Sperrbildschirm.
Zudem können Apps auf eine Micro-SD-Karte ausgelagert werden, was den internen 4-Gigabyte-Speicher entlastet. Die 5-Megapixel-Kamera verzichtet auf Autofokus und Blitz, mäßige Schärfe und ebensolche Farbtreue sowie Bildrauschen bei ungünstigerem Licht trüben den Fotospaß oft merklich. Zum Betrachten der Schnappschüsse auf dem Smartphone-Display reicht die Bildqualität meist. Selfies und Videotelefonate via Skype sind erschwert, weil die Frontkamera fehlt.

Auf ihre Kosten kommen Schnäppchenjäger, die sich sagen lassen möchten, wo es langgeht. Nokia Here Drive+ führt auch mit Sprachhinweisen zum Ziel und speichert Karten aus aller Welt direkt im Phone. Vorteil der Offline-Navi: Sie findet den Weg ohne mobile Internetverbindung. Und wie schlägt sich das 530 als Mobiltelefon? Prima. Die Sprachqualität war gut, im Testlabor überzeugten die Sende- und Empfangsleistungen vollauf. Wer es nicht permanent in Betrieb hat, findet im Lumia 530 ein günstiges, bedienfreundliches Smartphone samt Navi.
Auch für zwei SIM-Karten
Die Zwei-SIM-Variante 530 Dual SIM vereint zudem Arbeit und Privates - ebenfalls für nur 99 Euro. Die Windows- Phone-Alternative? Das 630 ist etwas teurer, aber auch ausdauernder.