Oneplus 10 Pro im Kameratest
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Das Oneplus 10 Pro hat eine Weitwinkelkamera mit 48, ein Superweitwinkelmodul mit 50 und ein optisches 3,3fach-Zoom mit 8 Megapixeln.Das WeitwinkelmodulDie Hauptkamera lässt die Wahl zwischen 48 und 12 Megapixeln. Anders als beim Oneplus 9 Pro liefern die Bilder mit 12 Megapixeln bei den ersten zwe...
Das Oneplus 10 Pro hat eine Weitwinkelkamera mit 48, ein Superweitwinkelmodul mit 50 und ein optisches 3,3fach-Zoom mit 8 Megapixeln.
Das Weitwinkelmodul
Die Hauptkamera lässt die Wahl zwischen 48 und 12 Megapixeln. Anders als beim Oneplus 9 Pro liefern die Bilder mit 12 Megapixeln bei den ersten zwei Helligkeitsstufen eine etwas bessere Bildqualität, lediglich in unserem Test mit 5 Lux haben die Bilder mit der höheren Auflösung die Nase vorne.
Bei viel Licht (5000 Lux) zeigen die 12-MP-Aufnahmen viele Details, und die Bildqualität erreicht die Bestnote „überragend“. Leider geht die Signalverarbeitung auffallend aggressiv vor: Sie zeichnet die Kanten exzessiv nach, sodass die Fotos unnatürlich und überzeichnet wirken. Das 48-MP-Bild wirkt neben den 12-MP-Fotos dagegen zu weich, feine Strukturen sind verwaschen.
Bei wenig Licht (200 Lux) verlieren die 12-MP-Aufnahmen nur wenig an Zeichnung und bleiben sehr gut. Das nun stärkere Rauschen fällt zwar auf, bleibt aber unproblematisch. Bei Dunkelheit (5 Lux) erfolgt ein größerer Einbruch, und das Weitwinkelmodul verpasst knapp die Note „befriedigend“. Die Nachtaufnahmen mit der höchsten Auflösung von 48 Megapixeln sind dagegen besser – diese Fotos stimmt die Signalverarbeitung knackiger ab. Unterm Strich erreicht das Weitwinkelmodul in der 12-MP-Einstellung die Gesamtnote „sehr gut“.

Das Weitwinkelmodul liefert die besten Bilder der drei Kameras. Es kann Bilder mit 12 (1 und 2) oder mit 48 Megapixeln (3 und 4) aufnehmen. Erstere sind bei viel und wenig Licht detailreicher, der Vorsprung ist jedoch nicht allzu groß. Auffallend sind die Unterschiede in der Signalverarbeitung: Die 12-MP-Aufnahmen (1) sind sehr knackig abgestimmt; das 48-MP-Bild (3) ist dagegen zu weich und verliert womöglich dadurch die entscheidenden Vorteile bei der Detailwiedergabe. Details, die im 12-MP-Bild unnatürlich und überzeichnet dargestellt werden, gehen mit 48 Megapixeln verloren. Bei wenig Licht werden die Aufnahmen bei beiden Auflösungen ähnlich aggressiv abgestimmt. Die 12-MP-Fotos (2) sind minimal besser. Die Bildqualität der Nachtaufnahmen ist nur wenig schlechter als die der Fotos, die im Hellen gemacht wurden.

Zweifach-Digitalzoom
Zum Zweifachzoomen greift das Smartphone ebenfalls zur Weitwinkelkamera und vergrößert digital. Viel Ruhm kann es damit nicht einheimsen: Insgesamt verpasst die Kamera in der Zoomstellung die Wertung „befriedigend“ um einen Punkt und kommt selbst unter optimalen Lichtbedingungen nicht über diese Note hinaus.
Im Vergleich zu den Aufnahmen mit vollem Bildwinkel halbiert sich die Auflösung beinahe, und die Aufnahmen sind entsprechend detailarm. Positiv dabei: Die Qualität bleibt stabil – ob bei viel oder bei wenig Licht. Erst im Dunkeln zeigt sich ein Leistungseinbruch, genau wie beim Weitwinkelmodul
Langes Tele
Das optische 3,3-fach-Zoom startet bei viel Licht mit guten Ergebnissen. Für einen 8-MP-Sensor liefert es eine ordentliche Detailauflösung mit bereits sichtbarem, aber noch nicht störendem Rauschen. Bei wenig Licht ist es allerdings schon zu stark, um übersehen zu werden und mindert den Bildeindruck. Zugleich sinkt die Bildauflösung, und die Leistung reicht nur noch für ein „befriedigend“ aus. Bei Dunkelheit ist das Tele dann ganz aus dem Rennen. Das Gerät schaltet automatisch auf die Weitwinkelkamera um, die jedoch mit diesem Zoomfaktor und unter diesen Lichtbedingungen nicht mehr genügend Zeichnung aufzunehmen vermag.

Solange der Zoomfaktor unter 3,3 bleibt, ist die Weitwinkelkamera fürs Zoomen zuständig, doch ihre Ergebnisse können wenig überzeugen. Schon bei viel Licht (1) verliert das Zweifachzoom deutlich an Zeichnung. Mit vollem Bildwinkel arbeitet die Weitwinkelkamera deutlich besser, in der gezoomten Aufnahme ist die Feinzeichnung zu schwach. Bei viel und bei wenig Licht liefert das optische Zoom bessere Resultate, obwohl sein Sensor nur 8 Megapixel auflöst.
Bei Helligkeit werden die Details gut wiedergegeben (2), bei wenig Licht (3) Iässt das Tele spürbar nach, ist aber auch dann noch dem Zweifachzoom überlegen. Die Aufnahmen des Superweitwinkelmoduls (4) wirken immer ein wenig unscharf und sind daher detailarm – von einem QUAD-Sensor mit 50 Megapixeln erwarten wir mehr.

Das Superweitwinkel
Das Superweitwinkelmodul kann mit 12 und 50 Megapixeln fotografieren. Wir raten davon ab, 50-MP-JPEGs zu machen, denn bei allen Lichteinstellungen zeigen sie sind keine Qualitätsvorteile gegenüber Aufnahmen mit 12 Megapixeln. Selbst diese können nur mit einer ausreichenden Gesamtleistung aufwarten. Schon unter guten Lichtbedingungen erreicht die Optik lediglich die Note „befriedigend“ und liegt damit unter den Erwartungen, den wir an einen QUAD-Sensor mit 50 Megapixeln haben. Die Bildauflösung in beiden Einstellungen ist auffällig niedrig. Mit nachlassendem Licht baut das Modul moderat, bei Dunkelheit spürbar ab.
Ultraweiter Winkel mit Schwächen
Oneplus hat die Hasselblad-Kooperation nicht mehr exklusiv, sondern teilt sie mit der Schwestermarke Oppo. So findet man viele Funktionen bei beiden Marken, zum Beispiel den XPan-Modus, der stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Panoramen aufnimmt.

Im Pro-Modus sind inzwischen alle Objektive verfügbar, neu ist die Option RAW-Plus. Sie kombiniert Serienbildaufnahmen und KI-Funktionen für effektivere Rauschreduzierung und höhere Dynamik mit dem für die Nachbearbeitung gut geeigneten RAW-Format. Der neue Sensor des Ultraweitwinkelmoduls trägt zur starken Verschlechterung der Fotoqualität bei.

War die Optik des 9 Pro noch eine der besten im Markt, ist die des 10 Pro nur noch ausreichend. Hinzu kommt eine Farbinkonsistenz beim Wechsel zwischen Haupt- und Ultraweitwinkeloptik. Ob der neue 150-Grad- Modus diese Schwächen ausgleicht, muss jeder selbst entscheiden. Gestrichen hat der Hersteller übrigens Makroaufnahmen. Gut gefällt uns der Film-Modus mit HDR-Option und flachem LOG-Profil für eine bessere Nachbearbeitung.
Oneplus 10 Pro Messergebnisse Kamerasystem
Vollbild an/ausOneplus 10 Pro | Messergebnisse Kamerasystem |
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Ultraweitwinkel: | 62 - ausreichend |
Weitwinkel: | 88 - sehr gut |
Fotoqualität Weitwinkel hell: | überragend |
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: | sehr gut |
Kurzes Tele/Zweifachzoom digital: | 65 - befriedigend |
Langes Tele: | 71 - befriedigend |
Fazit
Das Oneplus 10 Pro bringt eine Weitwinkelkamera mit, die in der 12-MP-Einstellung mit sehr guter Bildqualität überzeugt. Da die 48-MP-Fotos außer bei Dunkelheit schlechter abschneiden, lohnt sich die Wahl der maximalen Auflösung nicht. Als Zweifachzoom ist diese Kamera jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen, da die Detailwiedergabe deutlich schwächer ist. Das optische Tele ist die bessere Alternative: Bei viel Licht arbeitet das Tele gut, bei wenig Licht befriedigend. Unter unseren Erwartungen schneidet das Superweitwinkelmodul ab, dessen Verwendung wir bei gutem Licht eingeschränkt empfehlen.