Phono-Vorstufe Luxman E 200
Zu dem detailreichen Klang der Luxman E 200 (1600 Euro) gesellt sich noch eine sinvolle Ausstattung mit zweistufigen MC-Übertrager.

- Phono-Vorstufe Luxman E 200
- Datenblatt
Ahhh, eine Luxman-Phono-stufe: Das Auftauchen der E 200 sorgte in der Redaktion für positive Aufmerksamkeit. Was kein Wunder ist, denn schließlich diente eine E 03 aus gleichem Hause (Test 4/98) über vier Jahre lang neben der Linn Linto (4/98) als Phono-Vorverstärker-Referenz. Beim Öffnen de...

Ahhh, eine Luxman-Phono-stufe: Das Auftauchen der E 200 sorgte in der Redaktion für positive Aufmerksamkeit. Was kein Wunder ist, denn schließlich diente eine E 03 aus gleichem Hause (Test 4/98) über vier Jahre lang neben der Linn Linto (4/98) als Phono-Vorverstärker-Referenz.
Beim Öffnen des Gehäuses bot sich aber ein nicht ganz so opulentes Bild wie beim Vorfahren. So setzt man bei der E 200 weniger auf Masse, wodurch es keine komplett getrennten Schaltungszüge für MM- und MC-Abtaster gibt, dafür aber Übertrager für den MC-Betrieb.

Dies führt zu sehr geringem Rauschen, hat nur den Nachteil, dass die Impedanz des Übertragers zum Abtaster passen soll und es keine weitere Möglichkeit zur Veränderung des Eingangswiderstandes gibt. Dem hat Luxman jedoch durch zwei unterschiedliche Wicklungen, die sich an der Frontplatte umschalten lassen, Rechnung getragen. Bedenken muss man dabei, dass dann bei der höheren Verstärkung die niedrigere Impedanz von 29 Ohm gilt und bei der geringeren Verstärkung rund 450 Ohm. Der MC-Tonabnehmer Denon DL 103 zum Beispiel soll aber mit der 29 Ohm gute Arbeitsvorausetzungen finden.
Die weitere Schaltung, wo der MM-Eingang direkt ankommt, ist durchaus als puristisch zu beschreiben. Pro Kanal gibt es einen Differenzverstärker mit rauscharmen Feldeffekttransistoren, die einen Doppel-Operationsverstärker treiben, der dann beide Kanäle verstärkt. Die RIAA-Entzerrung ist aktiv gelöst und sitzt in der Über-alles-Gegenkopplung zwischen dem Ausgang des OP-Käfers und dem zweiten Eingang der Differenzstufe. Ein nettes Feature stellt die als "Articulator" bezeichnete Taste dar. Wenn sie betätigt ist, wird der Eingang kurzgeschlossen, wodurch ein Entmagnetisieren von metallischen Teilen des Tonabnehmergenerators möglich sein soll.

Im Höraum erfreute die Luxman schon im MM-Durchgang und konnte selbst das stereoplay Highlight Trichord Dino Mk II mit dem Netzteil NC (4/09, 1050 Euro) überflügeln. Die vermittelte zwar dezent mehr Schwung und Druck, doch die E 200 zeichnete einen weiteren Raum und duftigere Höhen.
Dieser Eindruck blieb auch bei den MC-Tests erhalten: Hier die direkte, handfeste Dino Mk II, dort die etwas elegantere, feiner differenzierende Luxman, die mit ihrer dezent dreidimensionaleren Raumdarstellung einen Klangpunkt mehr einheimste. Ein würdiges Comeback.
+ Stärken
Zwei schaltbare Eingänge. Feiner, eleganter Klang. Zwei unterschiedliche Übertragereinstellungen.
- Schwächen
Durch die Übertrager keine Widerstandsanpassung bei MC möglich.
Luxman E 200
Vollbild an/ausLuxman E 200 | |
---|---|
Luxman E 200 | |
Hersteller | Luxman |
Preis | 1600.00 € |
Wertung | 58.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |