Vertikaler Plattenspieler
Pro-Ject VT-E BT R im Test
Der Pro-Ject VT-E BT R ist ein absoluter Hingucker und bietet doch mehr als nur kuriose Optik. stereoplay hat den Vertikal-Plattenspieler getestet.

Das kann doch gar nicht gut klingen, mag vielen Besuchern der HIGH END 2016 durch den Kopf gegangen sein, die den Vertikal-Plattenspieler von Pro-Ject bestaunt haben. Ein Design-Gag. Originell, aber nicht ernst zu nehmen. Dabei ist die Idee nicht neu. In den 1980er-Jahren gab es eine ganze Reihe von Vertikalplattenspielern. Von Sharp gab es sogar einen „Ghettoblaster“ mit Vertikalplattenspieler (Sharp Optonica RP-104). Inwieweit das Konzept für ein tragbares Gerät sinnvoll ist, sei dahingestellt. Fakt ist jedoch: Der Pro-Ject VT-E ist ein absoluter Hingucker. Wer ihn in Betrieb sieht, kann sich seiner Faszination nicht entziehen.
Nun ist die Firma Pro-Ject nicht dafür bekannt, halbgare oder rein auf Design ausgelegte Produkte abzuliefern. Ein Grund mehr, sich ein wenig genauer mit dem VT-E BT R zu befassen.
Beworben wird er als erster kabelloser Plattenspieler der Welt. Das mit dem Begriff „kabellos“ ist immer so eine Sache, ein Stromkabel braucht man ja immer, bezieht sich aber hier auf die Bluetooth-Funktion, dank derer der VT-E Musik an Lautsprecher und Kopfhörer funken kann. Allein ist er mit der Funktion nicht mehr, aber in einer anderen Disziplin scheint er tatsächlich einzigartig zu sein. Oder haben Sie schon mal einen Plattenspieler gesehen, den es in einer Variante für Links- und einer für Rechtshänder gibt? Ich nicht.
Die Besitzer des VT-E haben zudem die Wahl, den Plattenspieler stehend oder an der Wand hängend zu betreiben.

Zuversichtlich
Spätestens wenn man den Pro-Ject aufbaut und in Betrieb nimmt, staunt man nicht schlecht darüber, wie gut das Ganze funktioniert und wie vertrauenerweckend sich der Teller dreht. Es gibt keinerlei Lagergeräusche, obwohl die Reibung hier höher kaum sein könnte. Das Tellerlager ist nämlich bis auf einen kleinen Umstand ziemlich gewöhnliches: Es hat keinen Boden. Der Teller ruht somit auf dem Edelstahl-Lagerdorn, der in einer Buchse aus Sinterbronze steckt. Gesinterte Metalle haben viele Poren, in die sich zugegebene Schmierstoffe (etwa Öl) setzen. So werden die Lager selbstschmierend. Auf weiteren Einsatz von Öl verzichten die Entwickler.
Zweifelnd
Das komplette Laufwerk inklusive Teller wiegt keine drei Kilo. Das ist natürlich von Vorteil, wenn man den Pro-Ject an die Wand bringen möchte.
Ebenfalls leicht ist der 8,6-Zoll-Aluminiumtonarm, in dessen Headshell das MM-System Ortofon OM5E steckt. Es passt elektrisch zum eingebauten MM-Phonoverstärker. Ähnlich wie beim Elipson ist ein Tonabnehmerwechsel hier nicht unbedingt die beste Idee. Der Arm ist nicht in der Höhe verstellbar, jedoch auf das eher hochbauende OM-System eingestellt.
Auf der Rückseite finden sich zwei Buchsenpaare zum Abgreifen der Signale. Aus einem Paar kommt ein vom internen Phonoverstärker verstärktes und entzerrtes Signal, aus dem anderen ein reines Phonosignal, das einem Phonoverstärker zugeführt werden muss.

Funk-Musik
Der VT-E BT verzichtet auf einen Analog/Digital-Wandler, hat aber einen Bluetooth-Sender. Einen Schalter für den Bluetooth-Betrieb sucht man indes vergebens. Die Anleitung hilft weiter: Sobald man den Pro-Ject mit Strom versorgt, fordert der Sender potenzielle Spielpartner mit einem Signal zum Koppeln auf. Das klappte im Test zuverlässig, jedoch wäre ein Schalter für eine Mk-II-Version wünschenswert. Will man das Empfangsgerät wechseln, muss man nämlich die Stromzufuhr des Plattenspielers für eine Minute unterbrechen.
Schalter hin oder her, wir legten schnell die Weihnachts-LP von Boney M. auf, fixierten die Schallplatte mit der Plattenschraubklemme, drückten den Startknopf, schoben den Lifthebel nach oben, führten den Tonarm an den Anfang von „Mary’s Boy Child“ und senkten den Arm per Lifthebel ab. Neben karibisch-weihnachtlicher Stimmung machte sich auch Verblüffung im Hörraum breit: Darüber, dass sich Arm und Lift so bedienen lassen, wie man es von einem „liegenden“ Plattenspieler kennt. Darüber, dass das Ganze rein mechanisch hervorragend funktioniert.

Vertical Limit
Beim wunderbar stimmungsvollen „Sinkadus“ vom Tonbruket-Album „Forevergreens“ legt Dan Berglund unter Schlagzeug, Gitarre und den singenden Synthesizer von Martin Hederos ein kräftiges Rhythmus-Fundament, das der Pro-Ject VT-E BT R überzeugend transportierte. Hut ab! Einen so stabilen Bass hatte keiner der anwesenden von diesem Fliegengewicht erwartet. Es mangelte auch nicht an Spielfreude und Sauberkeit – insgesamt stünde ihm ein wenig mehr Differenzierung und Räumlichkeit aber gut.
Beides bekommt man – in Grenzen – mit einem besseren Phonoverstärker. Das OM5E ist jedoch ein klangliches Nadelöhr. Angesichts des Preises sollte man aber nicht meckern. Und der Show-Effekt stimmt auch.
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