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Mittelklasse-Smartphone

Realme GT Neo 2 im Test

Starke Hardware verleiht dem Realme GT Neo 2 5G jede Menge Selbstbewusstsein. Unser Test klärt, ob der Herausforderer in der gehobenen Mittelklasse bestehen kann. Oder geht da womöglich noch mehr?

Autor: Joachim Bley • 14.2.2022 • ca. 5:40 Min

Realme GT Neo 2
Realme GT Neo 2
© Realme
Inhalt
  1. Realme GT Neo 2 im Test
  2. Realme GT Neo 2: Kamera im Test

Die Macher von Realme scheinen genau zu wissen, was sie tun. Jedenfalls verzeichnet die in jeder Hinsicht junge Marke – sicherlich auch dank ihrer bezahlbaren 5G-Phones – in Europa enorme Zuwachsraten. Wie bei Oneplus, Oppo und Vivo steckt hinter Realme der chinesische Konzern BKK Electronics. D...

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Pro

  • robustes Gehäuse mit guter Haptik und tadelloser Verarbeitung
  • Gaming-taugliches OLED mit In-Display-Fingerprintsensor
  • leistungsstarker Systemchip mit stabiler Top-Performance
  • feine 64-MP-Hauptkamera mit überzeugendem Nachtmodus
  • standesgemäße Connectivity
  • Stereolautsprecher
  • lange Ausdauer, 65-Watt-Laden
  • exzellente Telefonieakustik

Contra

  • kein IP-Schutz vor Staub, Wasser
  • Speichererweiterung fehlt
  • maue UW-Einheit, kein Tele
  • mäßige LTE-Sendeleistungen

Fazit

connect-Testurteil: gut (414 von 500 Punkten)

82,8%

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Die Macher von Realme scheinen genau zu wissen, was sie tun. Jedenfalls verzeichnet die in jeder Hinsicht junge Marke – sicherlich auch dank ihrer bezahlbaren 5G-Phones – in Europa enorme Zuwachsraten. Wie bei Oneplus, Oppo und Vivo steckt hinter Realme der chinesische Konzern BKK Electronics.

Das GT Neo 2 5G soll diese Erfolgsstory fortschreiben. Erhältlich ist es wahlweise mit 8 GB RAM und 128 GB Flash-Speicher (UVP: 450 Euro) in den Farben Neo Black und Neo Blue oder in der Version mit 12 GB/256 GB (UVP: 550 Euro) in Neo Black und Neo Green.

Mit der opulenteren Speichervariante, die wir getestet haben, stehen netto rund 236 GB für Apps und Daten zur freien Verfügung. Da eine Speicherweiterung mit microSD-Karten nicht vorgesehen ist, empfiehlt sich die teurere Version all jenen, die ihr Phone intensiv nutzen und sich nicht vorzeitig mit drögen Tätigkeiten wie „Smartphone aufräumen“ samt der Auslagerung in die Cloud oder auf lokale Festplatten beschäftigen wollen.

Wertiges, unaufgeregtes Design

Befassen wir uns zunächst mit Äußerlichkeiten: Von dem auffälligen, neongrünen Finish mal abgesehen, gibt es hier wenig Spektakuläres zu vermelden. Das 203 Gramm schwere 6,6-Zoll-Modell liegt gut in der Hand und fühlt sich trotz des Kunststoffrahmens grundsolide an. Das zeitgemäße Screen-to-Body-Verhältnis von 85% unterstreicht, dass das Display wie gewünscht schwarzen Rändern ringsum kaum Platz lässt.

Die kratzfeste, dezent matt-glänzende Glasrückseite verschleiert Fingerabdrücke ganz gut. Die Kameraeinheit mit dem derzeit mittelklasse-typischen Mix aus Hauptkamera, Ultraweitwinkeloptik und Makrolinse ragt vertretbare 1,6 Millimeter hervor. Damit ist das GT Neo 2 kein allzu großer „Wackelkandidat“, wenn es rücklings auf dem Tisch liegt. Besonderheit am Rande: Die beiden recht kleinen, eng benachbarten Lautstärketasten befinden sich auf der linken Seite.

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Kein verbriefter Schutz gegen Wasser und Staub

Auf den Nachweis eines erweiterten IP-Schutzes, der Smartphones eine erhöhte Resistenz gegen Staub und Wasser attestiert, verzichtet der Hersteller beim GT Neo 2, was in dieser Preisklasse häufig vorkommt. An der Fertigungsqualität selbst gibt‘s aber nichts zu beanstanden.

Exklusivere Extras? Gibt es auch. Dazu zählt ein optischer Fingerabdruckscanner, der im Bildschirm sitzt. Er nimmt die Fingerabdrücke mit hoher Erfolgsquote ab und entsperrt den Bildschirm ohne nennenswerte Verzögerung.

Überzeugende, leistungsfähige OLED-Anzeige mit 120 Hertz

Das Display bietet den Inhalten mit seinen 16,5 Zentimetern Bilddiagonale genügend Platz. Es deckt den gesamten DCI-P3-Farbraum ab und löst mit 398 ppi standesgemäß auf. Neben der Schärfe gefällt seine hohe Leuchtkraft. Gut: Für eine bessere Ablesbarkeit in grellerem Tageslicht kann der Outdoor-Boost die Helligkeit nahezu verdoppeln.

Höhere Bildaktualisierungsraten sind heute fast schon ein Muss. Das GT Neo 2 passt die Werte im Automatik-Modus je nach App-Nutzung zwischen 60 und 120 Hertz variabel an. Häufigere Bildauffrischungen sorgen für eine klarere, stabilere Darstellung, wenn sich die Inhalte wie beim Scrollen oder bei Action-Spielen schnell ändern. Gamer dürften darum die stromhungrigere 120-Hertz-Einstellung bevorzugen.

Beim Zocken verspricht zudem die erhöhte Touch-Abtastrate von 600 Hertz Vorteile. Erkennt ein Phone Fingerberührungen und Wischbewegungen früher, kann das einen kleinen, mitunter entscheidenden Zeitvorteil bringen.

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Leistungsstarker Systemchip mit stabiler Top-Performance

Die Vorteile eines schnellen Touch-Controllers greifen freilich erst, wenn auch CPU und Grafikeinheit die Eingaben mit Höchsttempo verarbeiten. Diesen Job vertraut das GT Neo 2 einem Qualcomm Snapdragon 870 5G an. Der erreicht zwar nicht ganz die fulminante Rechenleistung des aktuellen Qualcomm Top-Chips (Snapdragon 888).

In diversen Benchmark-Tests konnte sich das GT Neo 2 aber immer noch einen Platz in der höchsten Leistungsklasse sichern. Entscheidender Pluspunkt: Der 870er kann sein exzellentes Leistungslevel auch dann nahezu halten, wenn er mal längere Zeit stark beansprucht wird. Unser Testmodell erwärmte sich dann auch nur moderat.

Dass das GT Neo 2 auch in ausgedehnten Gaming-Sessions eine stabile Performance auf Top-Niveau liefert und auf die übliche Leistungsdrosselung gegen Überhitzung weniger angewiesen ist als andere Power-Phones, mag auch am ausgefeilten Kühlsystem liegen. Realme leitet die Abwärme der Chips über großflächige Edelstahlbleche ab.

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Bewährtes Software-Gespann

Angesichts der üppigen Hardwareressourcen inklusive 12-GB-Arbeitsspeicher überrascht es nicht, dass die Apps und Android 11 selbst bei ausgiebigem Multitasking äußerst geschmeidig laufen. Mit der hauseigenen Benutzeroberfläche dürften auch Realme-Einsteiger auf Anhieb klarkommen – trotz zahlreicher Extras und Optionen.

Nur zwei Beispiele: Über den App-Cloner lassen sich Social-Media-Anwendungen mit zwei Nutzerprofilen einrichten. Eingehende Nachrichten können im Standby-Modus bei Bedarf mit einem aufleuchtenden Displayrand auf sich aufmerksam machen. Ein Upgrade auf Realme UI3.0 auf Android-12-Basis dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Für das ebenfalls noch aktuelle Realme GT wird die umfassende Softwareaktualisierung bereits ausgerollt.

In unseren Kameralabortests gab zumindest die 64-MP-Weitwinkeloptik ein tolles Bild ab. Mehr dazu Mehr auf der nächste Seite. Davon abgesehen lieferte in der Fotopraxis auch der Nachtmodus gute Resultate. Videos zeichnet das Realme maximal in 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde auf. Eine optische Bildstabilisierung fehlt. Die 16-MP-Frontkamera verleiht Selfies eine realistische Anmutung. Die Detailarbeit geht in Ordnung. Die Farben hätten etwas brillanter sein können.

Wer gern Musik hört, kann auf die relativ pegelfesten, passabel tönenden Stereolautsprecher zurückgreifen, wird unter Umständen aber eine klassische Audioklinke vermissen. Realme geht mit der Zeit und setzt auf die Headset-Anbindung über Bluetooth 5.2. Das klappt dank aptX-HD-Unterstützung auch in höherer Audioqualität.

Mit 5G, Gigabit-LTE, schnellem Wi-Fi 6 und NFC findet das GT Neo 2 in allen Lebenslagen flott kabellos Anschluss. Der maximale WLAN-Durchsatz von knapp 840 Mbit/s geht in Ordnung. In größerer Entfernung sinken die durchschnittlichen WLAN-Datenraten auf ebenfalls vertretbare 270 Mbit/s. Bei Datentransfers über die USB-C-(2.0)-Schnittstelle haben wir im Schnitt 19,63 Mbit/s gemessen – ein niedriger, aber typischer Wert.

Realme GT Neo 2 im Test: Selfie-Kamera
Oben links in die OLED-Anzeige integriert: Die 16-MP-Frontkamera mit Fixfokus schießt ansehnliche, wenn auch ein wenig blasse Selfies.
© Realme / Montage: connect

Lange Ausdauer

Realme verbaut hier zwei Batterien mit einer Gesamtkapazität von etwa 5000 mAh. Im connect-Praxismix hat der Doppel-Akku vorzügliche 12:31 Stunden durchgehalten. Neben einer Schutzhülle aus Kunststoff liegt dem Smartphone erfreulicherweise ein 65 Watt starker Netzadapter bei. Die vom Hersteller prognostizierte Ladedauer von 36 Minuten hat sich in unseren Tests bestätigt. Wireless-Charging ist nicht vorgesehen.

Bei den LTE-Messungen gab es Punktabzüge. Für eine bessere Bewertung hätte in Senderichtung die Strahlungsleistung höher ausfallen müssen. Ansonsten geht auch der Laborauftritt in Ordnung. In puncto Akustik gehörte der Testkandidat sogar zu den besten Smartphones. In der Gesamtbetrachtung hinterlässt das Realme GT Neo 2 einen rundum ausgeglichenen, guten Eindruck.

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Realme GT Neo 2 im Gaming-Check

Mit diversen Spielemodi und Hardware-Power satt hat das GT Neo 2 auch Gamer im Visier. Mal sehen, ob Realme hier ins Schwarze trifft.

Die vorinstallierte App Game Space bündelt die favorisierten Spiele und die Gaming-relevanten Einstelloptionen. Dazu gehören auch drei Leistungsprofile, die geringeren Stromverbrauch oder umgekehrt maximale Performance fürs Daddeln versprechen.

Störfaktoren wie Anrufe oder Benachrichtigungen können Gamer hier ebenfalls mit einem Fingertipp eliminieren. Der GT-Modus soll zudem leistungsfördernd wirken. Er erhöht unter anderem die Touch-Abtastrate und ist über die Akku-Settings oder die Schnellstartleiste zuschaltbar.

Realme GT Neo 2 im Test: Gaming-Check App Screenshots
(links) In den Akku-Settings zu finden: Der GT-Modus verspricht Gamern das beste Spielerlebnis. (Mitte) Prioritäten setzen: Die Game-Space-App bündelt Spiele und daddelspezifische Einstelloptionen. (rechts) Direkter Zugang: Die Game-Settings sind mit einem Wisch auch direkt in den Spielen verfügbar.
© connect

Generell darf man von solchen Spielemodi keine großen Leistungssprünge erwarten. Das bestätigten auch diverse Testdurchläufe mit mehreren Benchmark-Apps: Weder der GT-Modus noch die Leistungsprofile der Game-Space-App hatten einen nennenswerten Einfluss auf die Scores.

Letztlich können die Gaming-Settings nur das Maximum des ohnehin vorhandenen Leistungsvermögens herauskitzeln. Diesbezüglich ist das Realme GT Neo 2 so gut aufgestellt, dass selbst anspruchsvolle 3D-Games flüssig laufen. Und darauf kommt es an.

Wie oft in dieser Preisregion hätten wir uns an der einen oder anderen Stelle einen Tick mehr „High- End“ in Form eines edlen Metallrahmens, einer Teleoptik oder der Wasserdichtheit nach IP68 gewünscht. Für den Sprung in unsere absolute Topliga der Bestenliste reicht es so am Ende nicht.

Wer ein Phone sucht, das über ein sehr gutes Display und über eine leistungsfähige, auch dauerhaft auf hohe Performance getrimmte Hardware verfügt, liegt beim GT Neo 2 richtig. Und nicht zu vergessen: Smartphones mit solch elementaren Stärken eignen sich bei Weitem nicht nur für mobile Gamer.

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