Samsung Galaxy A35 im Test: Gutes, teures Smartphone
Mehr zum Thema: SamsungVon Samsung erreicht uns der neue Einsteiger Galaxy A35 aus der Mittelklasse-Serie Galaxy A. Einsteiger bedeutet beim Weltmarktführer: 379 Euro. Das ist alles andere als günstig, aber wenn die Qualität stimmt, dann kann man sich damit arrangieren. Stimmt sie? Unser Test gibt die Antwort.

Preise und MarktüberblickDas Galaxy A35 kostet 379 Euro (6/128 GB) beziehungsweise 449 Euro (8/256 GB). In diesem Preissegment tummeln sich viele attraktive Modelle, zum Beispiel Googles Pixel 7a ab 399 Euro (sehr gut im connect Test) oder Xiaomis 12X, ebenfalls ab 399 Euro und Gesamtnote gut im co...
Preise und Marktüberblick
Das Galaxy A35 kostet 379 Euro (6/128 GB) beziehungsweise 449 Euro (8/256 GB). In diesem Preissegment tummeln sich viele attraktive Modelle, zum Beispiel Googles Pixel 7a ab 399 Euro (sehr gut im connect Test) oder Xiaomis 12X, ebenfalls ab 399 Euro und Gesamtnote gut im connect-Test. Beide Modelle sind etwas teurer und haben eine bessere technische Basis, sind aber eben auch älter. Letzteres gilt nicht für das Nothing Phone 2a, das 379 Euro kostet und von uns für sehr gut befunden wurde. Eine letzte Alternative wollen wir noch nennen: Xiaomis 12T hat in unserem Test eine gute Gesamtnote erreicht und momentan bekommt man es schon ab 325 Euro.
Dieser Kurzüberblick zeigt: Samsung muss gewichtige Argumente haben, um sein Galaxy A35 an den Mann oder an die Frau zu bringen.

Die Software macht den Unterschied
Und Korea liefert in Form von frischer Software. Die A-Serie wird mit Android 14 ausgeliefert und obendrauf die darauf folgenden 4 Android-Versionen per Update erhalten. Mit Samsungs Versprechen "4+5" (4 neue Android-Versionen + 5 Jahre Sicherheitspatches) kann keiner der Konkurrenten mithalten, auch Google nicht. Das Pixel 7a bekommt noch Android 16, dann ist Schluss.
Dazu gesellt sich mit One UI eine vielseitige Benutzeroberfläche, die so viele Extras und Dienste in das Smartphone integriert wie es sonst nur Apple schafft. Samsung hat einen eigenen Bezahldienst, einen eigenen Password Manager einen eigenen App Store, einen eigenen Smart-Home-Client und vieles mehr. Letzterer arbeitet natürlich perfekt mit allen Samsung-TVs, Kühlschränken und Soundbars zusammen. Dabei ist das System aber bei weitem nicht so zugenagelt wie bei den Phones aus Cupertino - das offene Android-Ökosystem steht dem zum Glück entgegen.

Extragroß und ganz viel Kunststoff
Für einen 6,6-Zöller ist das Galaxy A35 vergleichsweise groß, was am breiten schwarzen Rand liegt, der das Display einrahmt und der obendrein unten breiter ist als an den anderen Seiten. Das sieht ein bisschen oldschool aus, bei anderen Herstellern bekommt man eine modernere Front mit weniger Rand, auch in dieser Preisklasse. Schön: Die Rückseite besteht aus Glas und ist damit kratzresistent. Trotzdem ist die Haptik für unseren Geschmack zu kunststofflastig, was vor allem dem breiten Rahmen geschuldet ist, der im Bereich der Tasten rechts leicht abgesetzt ist.

Die Verarbeitung ist dagegen Samsung-typisch spitze, das Gehäuse ist verwindungssteif und macht einen sehr stabilen Eindruck. Dazu passt auch, dass das A35 wasserfest nach IP67 ist, was in dieser Preisklasse nach wie vor mehr die Ausnahme als die Regel ist.

Das OLED tritt auf der Stelle
Die Auflösung des 6,6 Zoll großen OLED ist mit 2.340 x 1.080 Pixel klassentypisch. Endlich ist die Frontkamera dezent punktförmig ins Display integriert - beim Vorgänger A34 zieht sich eine unschöne Beule vom Rahmen in das Sichtfeld (zum Test). Die Bildwiederholrate regelt dynamisch bis 120 Hertz hoch, was für ein butterweiches Scrolling sorgt.
Messtechnisch kann das Display dagegen nicht überzeugen, denn Leuchtkraft, Kontrastausbeute und die Blickwinkelstabilität sind niedriger als beim Vorgänger Galaxy A34. Anders formuliert: Mehr als Durchschnitt bekommt man hier nicht. Der Boost macht es besser, das A35 dreht fast so stark auf wie ein Top-Smartphone. Das bedeutet: Auch im Freien kann man den Displayinhalt noch gut sehen.

Samsung Galaxy A35 technische Daten
- Preis und Speicher: 379 Euro für 6/128 GB, 449 mit 8/256 GB
- Größe und Gewicht: 162 x 78 x 8 mm, 209 Gramm
- Farben: Iceblue, Navy (schwarzblau), Lilac (Lila), Lemon
- Display: 6,6 Zoll OLED mit 2.340 x 1.080 Pixel, 120 Hertz
- Kamerasystem: 8 MP Ultraweitwinkel (F2.2) + 50 MP Weitwinkel (OIS, F1.8) + Makrokamera 5 MP
- Frontkamera mit 13 MP, F2.2
- Chipsatz: Exynos 1380 mit bis zu 2,4 GHz
- microSD oder zweite SIM-Karte, eSIM
- Connectivity: 5G, WiFi 6, Bluetooth 5.1
- System: Samsung One UI 6.1 mit Android 14
- Akku: 5.000 mAh, 25 Watt Aufladen (kein Netzteil mitgeliefert)
- Besonderheiten: IP67, Stereosound, 4 Android Updates, 5 Jahre Sicherheitspatches

Systemperformance: Der Prozessor ist keine Rakete
Das Galaxy A35 läuft mit dem Exynos 1380, der im letzten Jahr das Galaxy A54 befeuert hat. Performance und Ausstattung des 1380ers lassen sich gut mit Qualcomms Snapdragon 7 Gen 1 vergleichen, was auf diesem Preisniveau wenig ist. Entsprechend mäßig schneidet das A35 in Benchmarks ab, die Grafikleistung ist sogar unterdurchschnittlich. Viel wichtiger ist aber, dass Samsung das Beste aus den dürftigen Leistungsreserven herausholt und das System gut abgestimmt hat. Im Alltag reagiert das Phone flüssig.
Samsung Galaxy A35 im Benchmark-Vergleich mit Googles Pixel 7a
Vollbild an/ausA35 (Exynos 1380) | 7a (Tensor 2) |
---|---|
Antutu: 602749 | 766900 |
Geekbench Single-Core: 1022 | 1006 |
Geekbench Multi-Core: 2979 | 2893 |
3DMark Wild Life Extreme: 808 | 2954 |
GFXBench Car Chase: 1491 | 2166 |
Klassentypische Connectivity
Auch die Connectivity reißt keine Bäume aus, mit WiFi 6, Bluetooth 5.1 und USB-C mit 2.0-Standard erfüllt Samsung die grundlegenden Anforderungen in dieser Preisklasse. Mit LDAC und SSC werden auch hochauflösende Bluetooth-Codecs unterstützt. In WiFi-Netzen ist man relativ langsam unterwegs. Unser Testlab bescheinigt den WiFi-Antennen einen mäßigen Empfang mit 525 MBit/s im gemittelten Download, mit zunehmender Entfernung zum Router sackt der Durchsatz auf 160 MBit/s ab.

Über dem Durchschnitt bewegt sich Samsung dagegen bei der SIM-Unterstützung, denn die Kombination aus zwei Nano-SIM-Steckplätzen und eSIM erlaubt die maximale Wahlfreiheit.
Der Sound über die Stereo-Lautsprecher entwickelt eine relativ hohe Lautstärke. Gegenüber dem A34 hat Samsung den Bassbereich gesteigert - für die Preisklasse ist der Stereosound sehr gut.

Kamerasystem mit zwei Brennweiten liefert nur Durchschnitt
Eine optisch stabilisierte Hauptkamera mit 50 Megapixel bildet das Herzstück des Kamerasystems. Flankiert wird sie von einem Makroobjektiv und einem Ultraweitwinkel. Dass man von letzterem nicht viel erwarten sollte, davon zeugt bereits die niedrige Auflösung von 8 Megapixel. Und in der Tat, die Ergebnisse aus unserem Testlab sind ernüchternd: Bei wenig Licht sollte man diese Brennweite besser nicht nutzen, selbst bei optimalen Lichtverhältnissen ist die Qualität bescheiden. Der Vergleich mit einem Google Pixel 7a, dass in der Preisklasse um 400 Euro das beste Kamerasystem hat, zeigt wie groß der Abstand von Samsung ist.

Immerhin liefert die Hauptkamera eine sehr gute Fotoqualität stabil über alle Lichtsituationen. Dass hier aber noch viel mehr geht, zeigt wieder der Vergleich mit Google. Samsung macht in diesem Bereich zu wenig, das macht auch die Gegenüberstellung der Modellgenerationen deutlich: Im direkten Vergleich mit dem Galaxy A34 ist eine Weiterentwicklung nur mit gutem Willen erkennbar.
Das Kamerasystem des Galaxy A34 im Vergleich mit dem A35
Vollbild an/ausGalaxy A34 | Galaxy A35 |
---|---|
Ultraweitwinkel: befriedigend (69 Punkte) | befriedigend (69 Punkte) |
Weitwinkel: sehr gut (85 Punkte) | sehr gut (90 Punkte) |
Fotoqualität Weitwinkel hell: sehr gut | sehr gut |
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: gut | sehr gut |
Zweifachzoomdigital: ausreichend (63 Punkte) | ausreichend (63 Punkte) |
Kameraqualität gesamt: ausreichend (65 Punkte) | befriedigend (67 Punkte) |
Funkeigenschaften und Akustik
Wie unsere Messungen zeigen, hat Samsung die Mobilfunkantennen gut eingestellt. Mit dem Galaxy A35 hat man guten bis sehr guten Empfang, wobei die Performance im 5G-Netz noch einmal deutlich besser ist als im LTE-Netz. Im Prinzip wird wieder ein ähnliches Niveau wie beim A34 erreicht. Das gilt auch für die Akustik, hier fällt die Geräuschunterdrückung positiv auf, die Nebengeräusche sehr gut filtert. Ebenfalls auffällig: Die eigene Stimme wird beim Telefonieren in einer sehr guten Qualität übertragen.

Akkulaufzeit absolute Spitzenklasse
Auch bei der Laufzeit macht Samsung einfach da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat: Mit knapp über 15 Stunden wird die exzellente Ausdauer des A34 (14:33 Stunden) noch einmal übertroffen - da bleiben keine Wünsche offen, zur Not schafft man auch mal zwei Tage ohne Steckdose, und zwar auch, wenn die adaptive Bildwiederholrate bis 120 Hertz aktiviert ist.

Beim Aufladen hinkt Samsung der Konkurrenz dagegen hinterher. Zum einen, weil kein Netzteil mitgeliefert wird (und auch darüber hinaus wird wenig mitgeliefert), zum anderen, weil der maximale Ladedurchsatz mit 25 Watt nicht besonders hoch ist. Es dauert eine halbe Stunde bis der Akku wieder bei 50 Prozent steht und fast anderthalb Stunden, bis die 100 Prozent erreicht sind. Kabelloses Aufladen wird nicht unterstützt.
Fazit: Stärken bei der Software, Hardware bestenfalls Durchschnitt
Mit dem Galaxy A35 legt Samsung ein grundsolides Mittelklasse-Smartphone auf den Tisch, das vor allem bei der Software überzeugt: Die Benutzeroberfläche One UI kommt mit zahlreichen Extras und der optimalen Einbettung in das Samsung-Ökosystem, der Update-Zeitraum von fünf Jahren ist in der Preisklasse einmalig. Die Hardware kann da nicht mithalten: Zwar ist das Phone top verarbeitet und wasserfest, fühlt sich aber zu kunststofflastig an. Technisch bietet die Konkurrenz beim Prozessor und bei der Kamera mehr fürs Geld.
Samsung Galaxy A35: Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Bewertung und Punkte: |
---|---|
Preis (Euro): | 379 |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | sehr gut |
AUSDAUER (max.125): | überragend (125) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | ausreichend (131) |
System (max. 55): | ausreichend (30) |
Display (max. 35): | sehr gut (31) |
Connectivity (max. 25): | ausreichend (14) |
Kamera (max. 80): | ausreichend (49) |
Features (max. 15): | ausreichend (7) |
HANDHABUNG (max. 40): | befriedigend (28) |
Handlichkeit (max. 20): | ausreichend (12) |
User Interface (max. 5): | überragend (5) |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | gut (12) |
MESSWERTE (max. 125): | gut (98) |
Akustik (max. 35): | gut (29) |
Senden und Empfangen (max. 90): | 69 |
LTE-Bewertung: | gut |
5G-Bewertung: | sehr gut |
connect-URTEIL (max. 500): | gut (382) |
Samsung Galaxy A35: Messergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Messergebnisse: |
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CONNECTIVITY | |
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | -0.94/0.460 |
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 648.1/524.3 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 159.8 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 11.1/21.2 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.7/3.2 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.9 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 3.3 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 15:07 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 27/83 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 329/957 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 82 |