Neues Flaggschiff im Test
Samsung Galaxy Book 3 Ultra im Test: Kraftpaket für Kreative
Samsung ergänzt seine Notebook-Serie um das Highend-Modell Galaxy Book 3 Ultra, das den gehobenen Ansprüchen von Kreativen gerecht werden soll. Stimmt das auch? Wir testen das Topmodell und vergleichen es mit dem günstigeren Galaxy Book 3 Pro.

Der (Wieder-)Einstieg Samsungs in den europäischen Notebook-Markt begann 2020 mit einem Mobilrechner klassischer Bauart und einem flexiblen Convertible. Vier Jahre später ist die Produktfamilie stark gewachsen. Zu den vergleichsweise günstigen, einfachen Galaxy Books gesellen sich die Laptops der hochwertigeren Pro-Serie – beide Linien sind mit der Zusatzbezeichnung „360“ auch in 2-in-1-Varianten verfügbar. Bei der aktuellen dritten Generation der Pro-Varianten gibt es neben den herkömmlichen Formfaktoren mit 13 und 15 Zoll erstmals auch Geräte im angesagten 14- und 16-Zoll-Design.
Samsungs mobile PC-Flotte bekam aber noch weiteren Zuwachs: nämlich das in zwei Varianten erhältliche Galaxy Book 3 Ultra, das dank seiner Hochleistungsprozessoren in erster Linie Kreative adressiert. Als neues Topmodell mit 16-Zoll-Display konzipiert, soll es vor allem in Sachen Performance Maßstäbe setzen. Absolutes Highlight ist ein Kraftpaket mit i9-Prozessor, 32 GB Haupt- und einem Terabyte Datenspeicher – Preis: schlappe 3.500 Euro. Dazu gesellt sich eine leicht abgespeckte Variante mit 16 GB RAM, einer 512-GB-SSD und einer Core-i7-CPU für 2.800 Euro.
Ein Testgerät mit dieser Konfiguration musste sich nun dem Vergleich mit einem ebenfalls 16 Zoll großen Galaxy Book 3 Pro in der „Clamshell“-Variante mit einer auf den ersten Blick ähnlichen Ausstattung stellen. Dem großformatigen 360-Grad-Convertible hatten wir bereits ein famoses „sehr gut“ attestiert.

Sensationelle Performance
Auf den ersten Blick sehen die beiden Testkandidaten fast gleich aus. Blickt man genauer hin, fällt die unterschiedliche Bauhöhe auf. Das Galaxy Book Ultra ist um vier Millimeter dicker als das Pro-Modell, zudem bringt es 400 Gramm zusätzlich auf die Waage. Grund dafür ist die abweichende Motorisierung der ähnlichen, aber doch nicht gleichen Brüder.
Die runderneuerte Pro-Version wird von einem hochwertigen, auf mobile Performance getrimmten Intel-Prozessor namens Core i7-1360P angetrieben. Die in unserem Ultra-Modell eingebaute CPU, ein Intel Core i7-13700H, ist ebenfalls für Notebooks konzipiert, spielt aber in einer ganz anderen Leistungsliga. Hinzu kommt, dass sich das Galaxy Book Pro mit der integrierten Grafikeinheit (Iris Xe) begnügen muss, während das Ultra-Flaggschiff mit einer Nvidia-GPU vom Typ GeForce RTX 4050 mit 6 GB zusätzlichem Grafikspeicher ausgestattet ist, die selbstverständlich ganz anderen Ansprüchen gerecht wird. Die unterschiedliche Chipausstattung erklärt letztlich auch den deutlichen Preisunterscheid in Höhe von 800 Euro.
Dass sich der deutliche Performance-Unterschied, ähnlich groß wie zwischen einem ambitionierten Straßenfahrzeug und einem Rennwagen, nur marginal im Testergebnis widerspiegelt, liegt an der Ausrichtung des connect-Testverfahrens, das die mobile Nutzbarkeit in den Mittelpunkt stellt – und darum andere Ansprüche an die Leistung stellt, als das Kreative oder Gamer in der Regel tun. Dass der connect-Test dem Ultra-Boliden deshalb nicht vollständig gerecht wird, ändert nichts daran, dass er sich eine Spitzenbewertung verdient. Das liegt auch an seiner prächtigen weiteren Ausstattung, die bis auf das größere Netzteil praktisch identisch ist mit jener des Pro-Modells.
Brillantes OLED-Display
Dazu gehört zum Beispiel ein hochauflösendes, brillantes OLED-Display. Der Umgebungslichtsensor übernimmt auf Wunsch die automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit. Die Tiefe des 16-Zoll-Formats hat Samsung zudem perfekt genutzt, um vor der hochwertigen Tastatur mit separatem Nummernblock ein sensationell großes, präzise arbeitendes Touchpad zu platzieren.
Ebenso großes Lob verdient die Versorgung mit Schnittstellen: Die dritte Generation des Galaxy Book Pro nutzt wie der Ultra-Erstling (der aus Gründen der Einheitlichkeit ebenfalls eine „3“ im Namen trägt), nicht nur den neuen WLAN-Standard Wi-Fi 6E, sondern bringt den bei den Vorjahresmodellen schmerzlich vermissten USB-A-Anschluss wieder zurück an die Seite des Notebooks. Die zwei verbliebenen USB-C-Ports sind jeweils ladefähig und unterstützen beide den Thunderbolt-4-Standard, der bis zu 40 Gbit/s übertragen kann und die Kopplung von 8K-Monitoren erlaubt. Rasant unterwegs ist auch die 512 GB fassende SSD. Wer ein sattes Terabyte haben möchte, bekommt das beim Ultra gegen 200 Euro Aufpreis. Für zusätzliche Speicherkapazität sorgt der fest eingebaute microSD-Einschub. Wer externe Bildschirme oder Fernseher über HDMI anschließen will, findet auch dazu den passenden Stecker.

Rundes Ausstattungspaket
Abgerundet wird diese Ausstattungsliste von einer Full-HD-Webcam, die hochwertige Videoübertragungen möglich macht, sowie von jeweils vier integrierten Lautsprechern, die einen sehr klaren Klang produzieren – beim Galaxy Book Ultra dank des größeren Gehäuses mit noch mehr Raumtiefe. Eine mehrstufige Hintergrundbeleuchtung der Tastatur und ein Fingerabdrucksensor für die biometrische Windows-Anmeldung sind in dieser Preisklasse ohnehin Standard.
Die Akkulaufzeit ist trotz des großen Bildschirms sehr beachtlich. So muss das Galaxy Book 3 Pro bei Office-typischen Tätigkeiten oder beim Videoschauen erst nach mehr als elfeinhalb Stunden wieder an die Steckdose. Das neue Ultra-Modell macht wegen des größeren Energiehungers seiner Recheneinheit naturgemäß früher schlapp, hält im gemischten Betrieb mit mehr als zehn Stunden aber auch ganz locker einen kompletten Arbeitstag durch, bevor es geladen werden muss.
Doch unsere beiden Galaxy Books wissen nicht nur mit ihrer Hardwareausstattung zu überzeugen, sondern auch mit dem von Samsung vorab installierten Softwarepaket. Dazu gehört ein spezieller Modus, der per Tastendruck die CPU/GPU-Leistung und die Kühlung reguliert – beim Pro-Modell ist damit sogar ein komplett lüfter- und damit lautloser Betrieb möglich.
Nützlich ist zudem die enge Verzahnung mit dem Smartphone, wobei für den vollen Funktionsumfang ein kompatibles Samsung-Modell gekoppelt werden sollte. Damit lassen sich zum Beispiel Smartphone-Apps auf dem PC ausführen. Copy-and-Paste sowie Drag-and-Drop sind ebenfalls geräteübergreifend möglich. Multi Control ermöglicht die Steuerung des Smartphones über Tastatur und Trackpad oder mit der Maus des Laptops. Wer ein Samsung-Tablet hat, kann dieses sogar als Zweitbildschirm einrichten.
Fazit
Im Endergebnis liegen die beiden Samsung-Notebooks fast auf Augenhöhe. Das ist allerdings nicht die ganze Wahrheit, denn das Galaxy Book 3 Ultra „sprengt“ quasi unser auf eine mobile Nutzung ausgelegte Testverfahren. Trotz seiner größeren Abmessungen und des höheren Gewichts ist das Power-Paket in Relation zu seiner Leistung und Ausstattung ein ziemlich kompaktes und durchaus noch mobiltaugliches Gerät, an dem Kreative und auch Gamer bestimmt ihre Freude haben werden. Das Pro-Modell ist deutlich günstiger und noch mobiltauglicher, bietet für gängige Aufgaben aber ebenfalls Leistung satt.