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Samsung Galaxy Tab S3 im Test

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Das Galaxy Tab S3 von Samsung ist ein Kraftpaket im Aluminiumgehäuse: starke Hardware, HDR-Screen und vier Lautsprecher. Wir haben das Tablet getestet.

Autor: Inge Schwabe • 22.6.2017 • ca. 3:25 Min

Samsung Galaxy Tab S3 Vorder- und Rückseite
Schon optisch machen das beidseitig aus Glas gefertigte Chassis mit Aluminiumrahmen und seine geradlinige schlanke Bauform das Tab S3 begehrenswert.
© Samsung

Neue Tablets flattern uns nicht mehr oft ins Haus. Das mag zum einen daran liegen, dass sie nicht so schnell altern und seltener erneuert werden als Smartphones, die sich immer noch rasant weiterentwickeln. Auch haben die Mobilfunkkollegen inzwischen eine Größe erreicht, die das Tablet zum gel...

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Pro

  • schlankes, hochwertiges Tablet
  • leistungsfähige Hardware
  • S-Pen im Lieferumfang
  • vier Lautsprecher
  • HDR-fähiges Display
  • Schnellladefunktion
  • LTE und Telefonie (optional)
  • Tastatur-Cover (optional)

Contra

  • mittelmäßige Ausdauer
  • kein Fingerprint-Sensor
  • kein HDMI
  • schwaches Vibrations-Feedback bei Verwendung der On-Screen-Tastatur

Fazit

connect-Urteil: gut (397 von 500 Punkten)

79,4%

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Neue Tablets flattern uns nicht mehr oft ins Haus. Das mag zum einen daran liegen, dass sie nicht so schnell altern und seltener erneuert werden als Smartphones, die sich immer noch rasant weiterentwickeln. Auch haben die Mobilfunkkollegen inzwischen eine Größe erreicht, die das Tablet zum gelegentlichen Surfen auf dem Sofa obsolet macht. 

Interessant werden Tablets erst wieder, wenn sie Mehrwert bieten, den Smartphones nicht leisten, und wenn sie ihre Größe ausspielen können. Dann gehen die Anforderungen auch direkt in die Höhe:​ Seitdem Amazon High-Dynamic- Range-Inhalte anbietet, steht ein HDR-fähiges Display auf der Wunschliste (Samsung und Netflix haben augenblicklich noch ein Kompatibilitätsproblem, das aber behoben werden soll). 

Und zum Arbeiten wird nach alternativen Eingabemöglichkeiten gesucht. Windows-Tablets füllen diese Lücke bereits, sind vielen aber zu komplex. Sie starten immer noch langsamer als Androiden und müssen häufiger an die Steckdose.​ Mit einer ausgesprochen langen Ausdauer ist auch Samsungs Galaxy Tab S3 nicht gesegnet, um die Schwächen mal vorwegzunehmen: Mit 7:17 Stunden im connect-Ausdauertest bewegt es sich unter dem Durchschnitt der Android- Kollegen, läuft aber länger als gängige Windows-Tablets in der Praxis. 

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Auch das kristallklare hochauflösende Super AMOLED-Display – HDR-fähig – enttäuscht im connect-Labor. In allen anderen Punkten legt das Tab S3 Premiumqualitäten an den Tag. Die glänzende Optik macht nur den Anfang: Das wahlweise schwarze oder silberfarbene, gerade mal 6 Millimeter flache Gehäuse ist vorne wie hinten aus Glas und fühlt​ sich ausgesprochen edel an. 

Ein matter Aluminiumrahmen bildet einen stilsicheren Kontrast zu den beiden Glasfronten. Samsung setzt noch auf einen physischen Homebutton, der hier auch keine weiteren Aufgaben übernimmt, wie etwa bei Huaweis Mediapad M3 die Android-Navigation oder bei Apple das Entsperren per Fingerprint.​

Dennoch drängt sich der Vergleich zu Apples iPad Pro 9,7​ geradezu auf: Auch das Galaxy Tab S3 verfügt über vier Lautsprecher, hier von AKG getunt, die erkennen, ob das Tablet hochkant oder quer gehalten wird, und Stereo-Sound immer entsprechend richtig ausgeben. Auch im connect Labor ist der Audiofrequenzgang wie mit dem Lineal gezogen – vorbildlich! Zudem nimmt das Galaxy Tab S3 wie das iPad Pro Eingaben mit einem aktiven Stylus oder über eine Tastatur entgegen, die über Pogo-Pins an einer der Längsseiten angedockt wird. ​

Samsung Galaxy Tab S3 black
Trotz seiner HDR-Fähigkeit enttäuscht das Display des Samsung Galaxy Tab S3 im Labor: die Blickwinkelstabilität ist für heutige Maßstäbe schwach, auch die Abweichungen im RGB-Farbraum sind hoch.
© Samsung
MWC 2017: Samsung Galaxy Tab 3

S-Pen

Das zugehörige Book-Cover-Keyboard lag für einen Test nicht vor; den zum Tablet gehörigen S-Pen dagegen packt Samsung bereits in die Schachtel. Inklusive Ersatzminen, jedoch ohne Batterien – denn der S-Pen benötigt keine. Anders als die Apple-Lösung setzt Samsung auf die elektromagnetische Resonanztechnologie (EMR), bei der das Tablet in einem ständigen Wechsel ein elektromagnetisches Feld erzeugt, um anschließend die Display-Position des auf diese Weise stimulierten S-Pen zu orten, was präzise Ergebnisse liefert. 

Wacom besitzt ein Patent auf dieses Verfahren und kooperiert für das Galaxy Tab S3 mit einem traditionsreichen deutschen Unternehmen: Staedtler nutzte die Vorstellung des Galaxy Tab S3 auf dem diesjährigen MWC und präsentierte eine digitale Hommage an seinen Klassiker, den schwarz-gelben Noris-Bleistift. Wir konnten den Staedtler Noris Digital bereits ausprobieren und waren beeindruckt von seiner angenehm griffigen Haptik und der eleganten Linienführung. Er wird auch mit anderen S-Pen-kompatiblen Geräten nutzbar sein; der Preis war bis Redaktionsschluss noch offen.

Staedtler Noris Digital
Der Staedtler Noris Digital ist eine Hommage an den kultigen Bleistift und funktional auf Samsung abgestimmt.
© Staedtler

Starke Usability

Dank des teilbaren Bildschirms kann man leicht im Internet recherchieren und parallel dazu Notizen erfassen. Auch die vom Galaxy Note als Screen-Off-Memos bekannten Notizen im Sperrbildschirm sind mit dem Tab S3 möglich. Darüber hinaus ist Microsoft Office mit Excel, Word und Powerpoint vorinstalliert. Als Betriebssystem liegt Android in Version 7 vor, darüber, wie bei Samsung üblich, deren funktionale Oberfläche Touchwiz. Gamer dürften an Samsungs neuem Game Launcher Gefallen finden, der beim Spielen den Akku-Status ein- und störende Benachrichtigungen ausblendet.

Seine Leistungsfähigkeit unterstreicht das Tab S3 durch Qualcomms Snapdragon 820 mit Adreno-530-Grafik und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Weiters fällt der USB-Anschluss positiv auf, weil er nicht nur das neue Anschlussformat USB Typ-C, sondern auch den schnelleren Übertragungsstandard USB 3.1 unterstützt – viele Smartphones verbinden USB-C noch mit dem langsameren Standard USB 2.0. USB 3.1 liefert prinzipiell auch HDMI aus, sofern vom Hersteller implementiert. Dies war beim Testgerät nicht der Fall. Die drahtlose Bild- und Tonübertragung auf Empfänger im selben WLAN funktionierte dagegen einwandfrei.

Abschließend noch ein Blick auf den Datenspeicher: der fällt mit 32 Gigabyte mager aus, kann aber per Micro-SD um bis zu 256 GB erhöht werden. Verschiedene Speichergrößen bietet Samsung nicht an, wohl aber alternativ zum reinen Wi-Fi-Tablet (679 Euro) eine LTE-Version zu 769 Euro, die auch Telefonate und SMS unterstützt. Hoch angesetzt, wenn man die Schwächen bei Laufzeit und Display bedenkt, funktional aber seinen Preis wert.

MWC 2017 Smartphone Neuheiten
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