Apple iPad Pro 9.7 im Test
Das iPad Pro 9.7 ist genauso schlank und leicht wie das iPad Air 2. Dennoch hat es viel vom großen iPad Pro übernommen. Wie schlägt es sich im Test?

- Apple iPad Pro 9.7 im Test
- iPad Pro 9.7: Kamera, Dual-SIM und Zubehör
Dünner konnte das iPad eigentlich auch nicht mehr werden, obwohl Apple hier weiter für Überraschungen gut sein dürfte. Äußerlich unverändert zum iPad Air 2 (Test) hat das iPad Pro 9.7 trotzdem mehr Neues zu bieten als jemals ein iPad zuvor. Apple hat sowohl die Hi...
Dünner konnte das iPad eigentlich auch nicht mehr werden, obwohl Apple hier weiter für Überraschungen gut sein dürfte. Äußerlich unverändert zum iPad Air 2 (Test) hat das iPad Pro 9.7 trotzdem mehr Neues zu bieten als jemals ein iPad zuvor. Apple hat sowohl die Highlights des erst im Herbst vorgestellten iPad Pro (Test) in dessen kleinen Bruder gepackt, als auch die aktuell beste iPhone-Kamera. Trotz fehlender 3D-Touch-Unterstützung gibt es mit dem ersten DCI-P3-Display in einem iOS-Device noch einen Obulus obendrauf.
TrueTone-Display, TrueTone-Blitz
Dass blaues Licht ein regelrechter Muntermacher ist, ist grundsätzlich nicht neu. Die wichtige Erkenntnis beeinflusst seit geraumer Zeit auch die Entwicklung von Tablets und E-Readern. So auch bei Apple: Mit iOS 9.3 ergänzt Apple geräteübergreifend einen Night-Shift-Modus, der temporär oder nach Zeitplan blaue Lichtwellen reduziert, um die schlafhemmende Wirkung beim abendlichen Lesen auf Smartphone oder Tablet zu mindern. Das neue iPad Pro 9.7 reduziert die blauen Lichtwellen zudem intelligent nach einem natürlichen Vorbild: der Lichtreflexion von Papier unter verschiedenen Leuchtmitteln. Die maßgebliche Info liefern zwei Vier-Kanal-Umgebungslichtsensoren beidseits der FaceTime-Kamera.

Wie schon bei den 4K- und 5K-Displays der jüngsten iMacs vollzieht Apple mit dem ersten TrueTone-Bildschirm außerdem einen Wechsel vom engeren sRGB-Farbraum auf einen größeren, DCI-P3-basierten, den auch die digitale Filmindustrie einsetzt. Vergleicht man ihn mit einem dritten Farbraum, dem aus Fotografie und Druckvorbereitung bekannten Adobe RGB-Gamut, tendiert DCI-P3 weniger zu blau-grün und stattdessen stärker in Richtung gelb-rot; er zeichnet sich durch eine hohe Abbildung der natürlich vorkommenden Oberflächenfarben ab. Was dem ständig verschmierten Bildschirm noch gut täte, wäre eine Fett abweisende Beschichtung, wie sie immer mehr Androiden mittlerweile zu sauberen Displays verhilft.

Prozessor und Speicher
Mit 422 cd/m² ist dieses Retina-Display das hellste der iPad-Familie. Da dessen 2048 x 1536 Pixel schneller zu fluten sind als die 2732 x 2048 Bildpunkte des großen iPad Pro, konnte Apple die Schlagzahl des A9X-Chips leicht absenken, und zwar von 2,24 Gigahertz auf 2,16, wie der Benchmark Geekbench ermittelt.
Gravierender für Parallelprozesse, Videobearbeitung und Spiele ist die Herabsetzung des Arbeitsspeichers von 4 auf 2 Gigabyte - wie im iPad Air 2. Das ist vermutlich der gleichen engeren Raumsituation geschuldet. Beim Wechsel zwischen Apps, dem Laden großer Webseiten und Streamen von HD-Videos ließ der Test keine Verzögerungen erkennen. Die Videobearbeitung wird dagegen je nach Umfang des Materials darunter leiden. Denn das nimmt das iPad Pro 9.7 erstmals mit kontinuierlichem Fokus und bis zu 3840 x 2160 Pixeln auf, oder kurz gesagt in 4K. Wer in der Ausstattung beim Speicher spart (32, 128 und 256 GB sind erhältlich), und die Auflösung von Fall zu Fall herabsetzen will, muss hierfür umständlich in der Einstellungen-App suchen, was allerdings an den Genen von iOS liegt.