Navimow X3 getestet: Premium-Mähroboter für große Rasenflächen
Mähroboter der X3-Serie sind die Flaggschiffe von Segway Navimow, hier packt der Hersteller alle seine technischen Finessen hinein. Wir haben den X350 getestet und verraten, ob der Preis von 3.800 Euro gerechtfertigt ist.

Seit der Einführung der Navimow H-Serie im Jahr 2021 sowie der kompakten Navimow i-Serie im Februar 2024 gehört Segway zu den wichtigsten Anbietern von Mährobotern ohne Begrenzungskabel. Die Zahl der aktiven Navimow-Nutzer liegt bei mehr als 150.000. Im April 2025 wurde das Portfolio um die Premi...
Seit der Einführung der Navimow H-Serie im Jahr 2021 sowie der kompakten Navimow i-Serie im Februar 2024 gehört Segway zu den wichtigsten Anbietern von Mährobotern ohne Begrenzungskabel. Die Zahl der aktiven Navimow-Nutzer liegt bei mehr als 150.000. Im April 2025 wurde das Portfolio um die Premium-Produktreihe X3 erweitert. Mit einem Preis ab 2.500 Euro und einer Flächenleistung bis 10.000 m2 ist X3 für besonders große Gärten konzipiert, Gewerbeimmobilien sind ein weiteres Einsatzgebiet.
Zu groß und schwer für kleine Gärten
Beim Auspacken wird klar: Der von uns getestete X350 ist ein XXL-Modell, das in kleinen Gärten nichts zu suchen hat. Mit 19,6 KG ist er fast doppelt so schwer wie andere Modelle und die enorme Breite von 55 Zentimetern erschwert die Manövrierfähigkeit sowie das Durchfahren von Engstellen. Dieser riesige Mähroboter macht nur Sinn in großen Gärten oder auf Gewerbeflächen. Insofern halten wir zwei der von Segways angebotenen Modellvarianten für überflüssig, denn für Flächen unter 3.000 m2 (Navimov X315, X330) gibt es kleinere und günstigere Modelle. Hier ein kurzer Modellüberblick der X3-Serie:
- Navimow X315 für Flächen bis 1.500 m2 für 2.499 Euro
- Navimow X330 für Flächen bis 3.000 m2 für 2.999 Euro
- Navimow X350 für Flächen bis 5.000 m2 für 3.799 Euro
- Navimow X390 für Flächen bis 10.000 m2 für 4.999 Euro
Preislich bewegt sich Segway im Premium-Bereich, das zeigt auch der Vergleich mit Mammotion und Ecovacs: Der Mammotion Luba 2 5000X für Flächen bis 5.000 m2 kostet 2.999 Euro, der Ecovacs Goat A3000 (bis 3.000 m2) kostet ebenfalls 2.999 Euro. Der A3000 zeigt auch exemplarisch, warum die X3-Serie für Flächen unter 3.000 m2 nicht die optimale Wahl ist: Er ist nur 46 Zentimeter breit und wiegt 16,4 KG und er hat mit zwei Mähtellern größere Schnittbreite, 33 Zentimeter statt 23,7 Zentimeter.

Die Vorteile auf einen Blick: Schnell, leise präzise
Nach der Einrichtung sind wir überrascht über die hohe Geschwindigkeit, mit der der X350 über den Rasen fährt. Der Geräuschpegel, auch beim Mähvorgang, bleibt dabei erstaunlich niedrig. Damit sind schon zwei wesentliche Vorteile der X3-Serie benannt. Hinzu kommen noch eine außerordentlich stabile und präzise Navigation per RTK-GPS, die Segway realisiert, indem bei GPS-Signalverlust die Navigation per Kamera zur Unterstützung hinzugezogen wird.

Perfektionierte RTK-Navigation
Der Navimow X350 ist mit einem ToF-Sensor und 3 Kameras bestückt, von denen zwei an den Seiten rechts und links integriert sind. Das sorgt für eine optimale Rundumsicht (300 Grad) und eine sichere Navigation auch an Engstellen und in komplexen Umgebungen. Den technischen Hintergrund liefern Optimierungen von Segway, in Form von EFLS.3.0 (mit VSLAM und VIO) und in Form von VisionFence. Mit EFLS 3.0 hat Segway den GPS-Empfang nach eigenen Angaben um 20 bis 30 Prozent verbessert. In der Summe führen diese Optimierungen zu einer außerordentlich zuverlässigen und präzisen Navigation - wir würden sogar so weit gehen und sagen, dass Segways mit der X3-Serie die beste RTK-Navigation bietet, die man derzeit bei einem Mähroboter findet.
Alle X3-Modelle sind ab Werk mit einer 4G eSIM bestückt, das erste Jahr ist die Nutzung kostenlos, danach werden moderate 30 Euro im Jahr fällig. Wer ein gutes WiFi-Netzwerk im Garten hat, ist darauf nicht angewiesen. Einzig der Diebstahlsschutz, der den Roboter verorten kann, wenn er die Mähzone verlässt, funktioniert nur mit 4G.

Die Alleinstellungsmerkmale: Matrix-Display und Schacht für Zusatzgeräte
Ein Novum ist der Zusatzmodulschacht, der die Integration von Zusatzgeräten ermöglicht. Segway bietet hierfür zum Start einen Rasenkantentrimmer an, der 299 Euro kostet. Ob noch weitere Module entwickelt werden, ist bisher nicht kommuniziert. Auffällig ist zudem das große Matrix-Display auf der Oberseite, das den Status des Mähroboters übermittelt. Das Mähteller-Symbol auf unserem Foto oben signalisiert, das der Roboter den Rasen mäht. Angezeigt werden hier aber auch die Akkukapazität oder der Verbindungsstatus oder Fehlermeldungen.
Optik und Verarbeitung top
Die ausladenden Maße und das hohe Gewicht haben wir bereits kritisiert - für einen Mähroboter mit nur einem Mähteller und einer Schnittbreite von 23,7 Zentimeter ist der X350 zu groß und zu schwer. Optik und Verarbeitung sind dagegen sehr gelungen, mit dem flachen Profil und dem glatten, schnörkellosen Hehäuse aus hochwertigem Kunststoff siht der X350 modern und dynamisch aus - man schaut ihm gerne beim Arbeiten zu. Die Verarbeitung ist tiptop, natürlich ist auch eine IP66-Zertifizierung dabei.

Navigation und Fahrverhalten
Der X350 bewegt sich trotz des hohen Gewichtes sehr agil und gleichzeitig rasenschonend über das Grundstück, Engstellen sind unproblematisch, solange sie breiter als 1 Meter sind. Das ist vergleichsweise breit, kompaktere Mähroboter schaffen auch 80 Zentimeter und weniger, aber die sind auch schmaler gebaut. Die Hinderniserkennung ist sehr gut, genauso wie das gesamte Fahrverhalten, das wir als intelligent, ausfallsicher und souverän bezeichnen würden. Ein echter Kantenschnitt ist trotz des seitlich versetzten Mähtellers nicht möglich, ein Rand von 8 Zentimetern bleibt immer stehen, wenn ein Überfahren der Rasengrenze nicht möglich ist.

Umfangreiche App, aber keine Videos
Die Navimow-App sehen wir bei der Funktionalität auf einer Stufe mit Mammotion, beide bieten eine enorme Einstellungstiefe. Im Gegensatz zu Mammotion ist Segway übersichtlicher, die Menüstrukturen sind klarer. Das ist aber immer auch Geschmackssache. In jedem Fall gibt es in der Navimow-App, nur weniges, was man nicht anpassen kann. Allerdings findet das Thema Video in der App nicht statt. Während man bei Mammotion zumindest die Kameraansicht des Roboters auf das Smartphones streamen konnte, gibt es bei Segway keinerlei Videooptionen. Das ist ein Kritikpunkt.
Lieferumfang mit 10 Meter Kabel
Der Lieferumfang erfüllt alle Standards. Positiv sticht das Netzkabel heraus, das satte 10 Meter lang ist.
Lange Akkulaufzeit, schnelles Aufladen
Die Akkukapazität reicht von 6 Ah beim kleinsten Modell X315 bis zu 12,8 Ah beim X390. Unser Model X350 hat einen 10-Ah-Akku. Entsprechend unterschiedlich sind Ladezeit und Mähdauer: Während der X315 nach 60 Minuten wieder einsatzbereit ist und 120 Minuten mit einer Akkuladung mäht, benötigt der X390 rund 100 Minuten Ladezeit und schafft bis zu 240 Minuten Mähzeit. Der X350 benötigt 80 Minuten und kann danach 200 Minuten mähen - das sind sehr gute Laufzeiten, auch das hohe Ladetempo überzeugt.
Fazit: Der beste RTK-Mähroboter für große Rasenflächen
Mit der X3-Serie hat Segway sein Portfolio erfolgreich in Richtung Premium erweitert, die Modelle mähen mit ihrer Größe und der enormen Flächenleistung von 5.000 bis 10.000 Quadratmetern im Grenzbereich zwischen privater und gewerblicher Nutzung. Wer ein X-Modell kauft, profitiert von der langjährigen Erfahrung von Segway im Bereich autonomer Mähroboter.
Die Modelle sind technisch top, fahren sehr schnell, präzise und überraschend leise über den Rasen, und sie lassen sich dabei auf vielfältige Weise konfigurieren. Dazu kommen Alleinstellungsmerkmale wie das LED-Matrix-Display auf der Oberseite und der Zusatzmodulschacht, über den man die Hardware aufrüsten kann. Zu kritisieren gibt es hier nicht viel, abgesehen vom hohen Preis sowie von Größe und Gewicht - hier bewegt sich Segway klar über dem Durchschnitt.