Sonos Arc im Test
Mit der Beam hat Sonos bereits eine starke smarte Soundbar im Programm. Das neue Premiummodell Arc spricht nicht nur mit seinem Besitzer, es beschert ihm auch einen beeindruckenden 3D-Sound. Lesen sie unseren Test hierzu.

Als 2017 die ersten Smart Speaker auf den Markt kamen – den Anfang machte Amazon, etwas später folgte Google –, lag der Schwerpunkt auf der Sprachsteuerung und darauf basierenden smarten Funktionen. Die Klangqualität der vernetzten Boxen wurde von den Herstellern dagegen lange Zeit e...
Als 2017 die ersten Smart Speaker auf den Markt kamen – den Anfang machte Amazon, etwas später folgte Google –, lag der Schwerpunkt auf der Sprachsteuerung und darauf basierenden smarten Funktionen. Die Klangqualität der vernetzten Boxen wurde von den Herstellern dagegen lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt.
Das änderte sich erst, als Soundspezialisten wie Harman, JBL oder Sonos in das Geschäft mit den vernetzen Boxen einstiegen. Inzwischen haben auch die Plattformanbieter selbst vernünftig klingende Geräte wie den Echo Studio im Angebot.
Eine Besonderheit im Segment der smarten Lautsprecher sind vernetzte Soundbars. Deren Hauptzweck ist es, TV-Geräte akustisch aufzuhübschen – was absolut empfehlenswert ist, weil bei modernen Flachbildfernsehern zwar permanent an der Bildqualität geschraubt wird, die Audiowiedergabe aber bauartbedingt nach wie vor nur bescheidenen Ansprüchen genügt.
Kombiniert man nun die Soundbar mit einem digitalen Sprachassistenten, profitiert der Anwender im Prinzip dreifach: Denn damit tunt er nicht nur den Sound seines Fernsehers, er kann ihn auch bequem auf Zuruf steuern und gleichzeitig die Funktionsvielfalt eines Smart Speakers nutzen – vom Musikstreaming über Informations- und Kommunikationsdienste bis hin zur einfachen Smart-Home-Steuerung.
Ein solches Multitalent hat der Audiospezialist Sonos mit der Beam seit fast zwei Jahren im Programm. Im connect-Test (hier unser Test) legte die smarte Soundbar einen überzeugenden Auftritt hin und verdiente sich nicht zuletzt aufgrund ihrer Klangeigenschaften die Verbalnote „sehr gut“.

Neue Klangdimension
Mit dem neuen Modell Arc hat der Multiroom-Pionier nun aber die Maßstäbe noch einmal deutlich verschoben. Das beginnt bereits beim Preis, denn für die Arc verlangt Sonos mehr als doppelt so viel wie für die Beam. Doch vor allem klanglich stoßen die Kalifornier mit ihrem Neuling in neue Dimensionen vor. Und zwar im wahrsten Sinne.
Denn die Arc liefert dank Dolby-Atmos Unterstützung feinsten 3D-Sound. Dafür sorgen elf maßgeschneiderte Schallwandler, die in alle Richtungen abstrahlen. Hinzu kommen acht ellipsenförmige Tieftöner und drei präzise gewinkelte Kalottenhochtöner. Dieses geballte Innenleben braucht natürlich viel Platz.
Und so ist das Soundsystem mit einer Breite von 1,14 Metern speziell für größere TV Geräte ab 55 Zoll ausgelegt. Durch das minimalistische Design wirkt die Arc aber dennoch recht unauffällig und fügt sich optisch angenehm in die TV-Landschaft ein.
Alexa oder Google spricht
Doch nicht nur die Hardware der Premium-Soundbar weiß zu überzeugen, Sonos hat der Arc auch ein paar nützliche Softwarefunktionen spendiert. Dazu gehören ein Sprachverbesserungsmodus, der für eine deutlichere Stimmwiedergabe sorgt, sowie ein Nachtmodus, der Lautstärkespitzen begrenzt.
Apple-User profitieren zudem von dem bekannten Sonos-Feature Trueplay, mit dem sich die Wiedergabe präzise an die individuelle Raumumgebung anpassen lässt.
AndroidAnwender schauen diesbezüglich nach wie vor in die Röhre. Auch wenn die Arc bereits für sich genommen eine räumlich eindrucksvolle Soundkulisse mit ausgeprägten Bässen aufbaut, lässt sich das Klangerlebnis durch einen Subwoofer sowie ein Paar Surround Speaker noch weiter verbessern.
Das ist aber kein billiges Vergnügen, denn für den Sub verlangt Sonos 799 Euro, für zwei One SL werden noch einmal knapp 400 Euro fällig.

Zum Betrieb der vernetzten Soundbar wird zwingend die neue Sonos Software S2 benötigt, die bei allen aktuellen Lautsprechern der Kalifornier zum Einsatz kommt, während einige ältere Geräte nicht kompatibel dazu sind. Die Einrichtung via App ist schnell erledigt, vor allem, wenn bereits ein Sonos-System vorhanden ist.
Die Verbindung zum Heimnetz erfolgt entweder über WLAN oder per Netzwerkkabel. Allerdings ist die Arc Sonos typisch ein Minimalist in Sachen Anschlussvielfalt. Sie verfügt lediglich über einen einzigen HDMI-Eingang. Um in den Genuss von Dolby-Atmos zu gelangen, ist ein neuerer Fernseher mit eARC-Ausgang notwendig – andernfalls muss man sich mit Surroundklang begnügen.
Immerhin gehört das benötigte HDMI-Kabel samt optischem Audio-Adapter zum festen Lieferumfang. Wie beim WLAN-Speaker One und bei der Soundbar Beam kann der Anwender wählen, ob er mit Alexa oder dem Google Assistant kommunizieren möchte.
Der Parallelbetrieb der beiden Sprachassistenten ist jedoch nicht möglich. Zum Wechsel der Plattform muss die Verbindung neu aufgesetzt werden. Für die Steuerung auf Zuruf verfügt die Sonos Arc über vier Fernfeldmikrofone.

Fazit
Massentauglich wird die Sonos Arc sicher nicht, dafür sorgt allein schon der Preis – die Soundbar allein kostet schließlich mehr als das Gros der Smart-TVs, die sie veredeln soll. Aber es findet sich ganz gewiss eine treue Fangemeinde, die im Heimkino weder auf ein ambitioniertes Hörerlebnis noch auf smarte Features verzichten möchte.